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  • 5 Sterne

    11 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 20.01.2020

    Als Buch bewertet

    "Das Lichtspielhaus - Zeit der Entscheidung" aus der Feder der Autorin Heidi Rehn ist ein hochinteressanter historischer Roman, in dem uns die Autorin in die Goldenen Zwanziger Jahre entführt.
    Hier lernen wir die fiktive Kinobetreiberfamilie Donaubauer kennen. Sie haben sich mit ihen zahlreichen Filmpalästen nicht nur in München einen Namen gemacht. München ist ja nach Berlin die Metropole des deutschen Films und Kinos. In Münchens neuester Attraktion "Dem Elvira-Palast" verwöhnen die Donaubauers ihre Gäste nicht nur mit den neuesten Filmen, dem Filmpalast ist auch ein Restaurant angegliedert, das sehr beliebt ist. Hier haben die ehemalige Theaterschauspielerin Elsa und ihr charmanter Ehemann Karl wirklich etwas Grossartiges und Einmaliges auf die Beine gestellt. Doch plötzlich ändert sich Elsas Leben von heute auf morgen, denn Karl brennt mit einer Revuetänzerin durch und Elsa kann ihre Schauspielkarriere endgültig an den Nagel hängen. Gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter Zenzi nimmt sie den Kampf auf. Film und Kino werden jedoch durch Hitlers Machtergreifung zum begehrten Propagandainsturment und Elsa droht, ihre Linzens zu verlieren...
    Wieder genial - wie alle historischen Werke der Autorin - einfach von der ersten bis zur letzten Seite Lesevergnügen pur. Ich tauche ein in die Goldenen 20er Jahre und lasse mich von der Film- und Kinowelt gefangennehmen. Begeistert verfolge ich die Stummfilme (auch mich hat Charly Chaplin schon zum Lachen gebracht). Was muss das für ein herrliches Gefühl gewesen sein, so einen Stummfilm mit der Untermalung eines echten Orchesters zu geniessen. Gespannt habe ich jedoch die Entwicklung des Kinofilms verfolgt, der unsere liebenswerte Protagonistin Elsa, vor so manche Herausforderung gestellt hat. Denn bis in die 40er Jahre war es ein gewaltiger Entwicklungsschritt. Wir lernen auch wieder verschiedene Charaktere kennen. Da ist Elsa, die auf einmal ihren Mann stehen muss und as prima hinkriegt. Ihre Schwiegermutter Zenzi sehe ich direkt vor mir, sie hat ja einiges auf die Beine gestellt und dann einen schwerten Schicksalsschlag hinnehmen müssen. Ihr Schwiegersohn Herbert ist mir nicht so sympathisch, aber so ist das Leben. Hier ist der Neid förmlich zu spüren. Geschichte wird uns in diesem fantastischen Roman ebenfalls wieder nahe gebracht. Für die Donaubauers begann eine schwierige Zeit....
    Für mich war diese interessante und unterhaltsame Lektüre ein Lesevergnügen der Extraklasse. Auch das Cover versetzt und sofort in die 20erJahre. Gerne vergebe ich 5 Sterne und freue mich schon riesig auf die Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    15 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja R., 17.06.2019

    Als Buch bewertet

    Die Münchner Familie Donaubauer besitzt mehrere Lichtspielhäuser. Elsa Donaubauer hat für die Ehe mit Karl Wien verlassen und ihre vielversprechende Schauspielkarriere aufgegeben. Doch sie bereut diesen Schritt nicht. Denn genau wie der Rest der Familie Donaubauer lebt sie für die Lichtspielhäuser und die Welt des Films. Selbst Alfred Hitchcock ist so begeistert von Elsa, dass er ihr eine Hauptrolle anbietet. Eines Tages ändert sich für Elsa alles, denn Karl brennt mit einer Revue-Tänzerin nach Amerika durch. Plötzlich trägt Elsa allein die Verantwortung für ihre beiden Töchter und muss ihre Stellung im Familienunternehmen behaupten.

    "Das Lichtspielhaus - Zeit der Entscheidung" ist der Auftakt einer Reihe um die fiktive Münchner Kinobetreiber-Dynastie Donaubauer. Dieser Band umfasst die Jahre 1926 bis 1939. Im Zentrum der Handlung stehen Elsa und ihre Schwiegermutter Zenzi, die starken Donaubauer-Frauen, die sich in der Welt der Lichtspielhäuser behaupten müssen. Dabei müssen sie sich nicht nur mit neuen technischen Möglichkeiten, sondern auch politischen Einflüssen auseinandersetzen.

    Ohne langatmiges Vorgeplänkel befindet man sich sofort mitten im Geschehen, denn Elsa wird bereits ganz am Anfang von Karl verlassen und setzt alles daran, ihre Stellung im Unternehmen zu behalten. Der Roman begeistert von der ersten Seite an, da Heidi Rehn es wieder hervorragend versteht, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat und dabei das Gefühl bekommt, selbst ein Teil des Familienunternehmens zu sein. Die Charaktere wirken authentisch, sodass man sich mit ihnen identifizieren kann. Das Schicksal hält einiges für die Familie bereit. Dadurch wirkt die Erzählung nie langweilig oder vorhersehbar.

    Die Autorin webt geschichtliche Hintergründe, Filme, Schauspieler und neue Techniken gekonnt in die Handlung ein. Dadurch hat man das Gefühl, dass diese fiktive Geschichte sich tatsächlich so zugetragen haben könnte. Man taucht förmlich in die Vergangenheit ein und mag sich kaum vom Gelesenen lösen. Obwohl das Buch recht umfangreich ist, liest es sich quasi von selbst. Denn der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar.

    Ich habe mich beim Lesen ausgesprochen gut unterhalten, da ich früh in den Sog der Handlung geraten bin und den Glanz der Lichtspielhäuser genossen habe. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass diese fiktive Erzählung sich so zugetragen haben könnte und bin schon ganz gespannt auf den nächsten Teil der Reihe.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 07.07.2019

    Als Buch bewertet

    Die Münchner Kinobetreiber, Familie Donaubauer, haben nur ein Ziel, sie wollen in ihre vorhandenen Kinos viele Zuschauer locken, vielleicht auch noch 1,2 weitere eröffnen und versuchen darum alles, um immer am „Ball der Zeit“ zu bleiben. Nur das garantiert volle Säle und einen gesicherten Lebensunterhalt. Allen voran hat Zenzi als ursprüngliche Gründerin das Zepter in der Hand. Doch auch ihr Sohn Karl und dessen Frau Elsa bringen immer wieder publikumswirksame neue Ideen ins Unternehmen. Zenzis Tochter Ulla dagegen hat kein Interesse am Kinogeschäft, im Gegensatz zu ihrem Mann Heinrich. Als Karl Donaubauer klammheimlich Frau, Kinder und das gemeinsame Unternehmen verlässt und nach Amerika auswandert, sieht Heinrich seine Chancen im Unternehmen steigen…..
    Wieder einmal entführt uns Heidi Rehn mit diesem Buch in vergangene Münchner Zeiten. Detailgenau schildert sie die Unterhaltungsbrache der damaligen 20er Jahre. Die Zeit als die Zuschauer zu Scharen in die Kinos geströmt sind um Stummfilme zu sehen. Gleichzeitig vermittelt sie dem Leser auch die Schwierigkeiten der Kinobetreiber immer am Zahn der Zeit zu bleiben. So muss sich Familie Donaubauer auch, nachdem sie mit dem Elvira-Palast ein luxuriöses, kostspieliges Kino im Herzen von München gebaut und eröffnet haben, der Tatsache stellen, dass dieses Kino mit Einzug des Tonfilms nicht mehr den technischen Anforderungen entspricht. Mittel und Wege, sprich Sponsoren müssen gefunden werden, um grosse Um- und Einbauten vornehmen zu können. Auch hier gehen die Vorstellungen von Elsa und ihrem Schwager Heinrich massiv auseinander. Ärger ist vorprogrammiert. Einzig Zenzi erschien mir im Buch wie ein Fels in der Brandung. Sie liess sich weder von der Amerikaflucht ihres Sohnes Karl, noch von den Repressalien der aufstrebenden Hitleranhänger entmutigen und aus ihrer Ruhe bringen. Allerdings begreift sie im Laufe der Geschichte, genau wie Elsa, dass es neben der Firma wichtigere Dinge gibt. Eigentlich die Wichtigste: die Familie selbst. Denn beide Frauen haben bei ihren Kindern so einiges versäumt, dem Selbstlauf überlassen. Dieser Weg der beiden Frauen vom Workaholic zum Familienmenschen ist im Buch trefflich aufgezeigt.
    Mich hat das Buch gut unterhalten. Allerdings fand ich einige Ausführungen zu den Sorgen und Ängsten der Familie Donaubauer etwas zu ausschweifend. Auch Wiederholungen gab es ab und an immer wieder. Schön fand ich, dass das Kaufhaus Hirschfelder mehrmals eine Rolle spielte, fühlte ich mich doch sofort an „Das Haus der schönen Dinge“ erinnert.
    Von mir erhält das Buch 4 Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lerchie, 25.06.2019

    Als eBook bewertet

    Eine Frau behauptet sich

    Dies ist die (fiktive) Geschichte einer Münchner Kinobetreiber-Dynastie von den 20er- bis in die 40er-Jahre.
    München 1926. München ist nach Berlin die Metropole des deutschen Films und Kinos. Donaubauers betreiben u. A. das Elvira, das sie gerade eingeweiht haben. Doch bevor die Feier zu Ende ist, ist Elsas Ehemann Kurt mit einer Revue-Tänzerin durchgebrannt. Nun muss Elsa, statt in Hitchcocks Film eine Hauptrolle zu spielen, sich als Kinobesitzerin behaupten. Dies ist keine leichte Aufgabe für sie, denn sie muss sich zudem gegenüber ihrer gestrengen Schwiegermutter durchsetzen. Ausserdem gibt es auch noch den Ehemann von Zenzis Tochter Ulla. Durch Hitlers Machtergreifung wird das Kino zum Propagandainstrument und Elsa droht ihre Lizenz zu verlieren.

    Meine Meinung
    Von Heidi Rehn habe ich schon einige Bücher gelesen, die mir allesamt gut gefielen. So auch dieses. Ich bin gut in die Geschichte hineingekommen. In die Protagonisten konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Allen Voran in Elsa, deren Mann Karl sie am Tag der Eröffnung des Filmpalastes Elvira sitzen gelassen hat. Ihren Verwandten gegenüber erfand sie eine Geschäftsreise nach New York. Doch irgendwann glaubt das natürlich niemand mehr. Das Buch ist die Geschichte über die Donaubauers, eine Kino-Betreiber-Dynastie deren Chefin Zenzi 1920 das erste Kino eröffnet hatte. Mit Zenzi, die Elsas Schwiegermutter war, kam Elsa erstaunlich gut zurecht, mit Heinrich, ihrem Schwager geriet sie sich öfter in die Haare. Es ist die Geschichte des Kinos zur Nazizeit und endet mit einem leichten Cliffhanger. Das Buch war ja auch gleich spannend und ich wollte wissen, wie Elsa es schaffen würde, sich ihrem Schwager gegenüber zu behaupten. Niemand durfte ja wissen, dass Karl nicht auf Geschäftsreise war, sondern mir einer, und dazu noch schwarzen (bei Hitler eine Rassenschande) Tänzerin durchgebrannt ist. Wie Elsa es schaffte- zumindest bis zum Jahr 1939 – erzählt dieses Buch. Mich hat es gefesselt und schliesslich in seinen Bann geschlagen, ich konnte es fast nicht zur Seite legen. Von mir daher eine Leseempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HanneK., 11.06.2019

    Als Buch bewertet

    Der Roman nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise in das vergangene Jahrhundert. Handlungsort ist München. Es sind die Goldenen Zwanziger Jahre. Die Filmwirtschaft boomt. Und München ist neben Berlin mit zu eine der führenden Metropolen des Films und der Kinos geworden. Die Donaubauer-Familie gehört zu den Grossen der Kinobetreiber. Beginnend im Jahr 1926, als die Familie ihren eleganten Lichtspielpalast der Öffentlichkeit und der Presse präsentiert.
    Elsa Donaubauer hatte den Sohn Karl geheiratet und die Familie hatte zwei Kinder. Mit knapp 34 Jahren steht sie von heute auf morgen allein da, denn Karl hatte sie wegen einer Künstlerin verlassen. Er würde seinen Traum verwirklichen und in Amerika leben wollen. Oft schon war er drüben gewesen. Nun war er den Schritt gegangen und hatte Familie und alles andere hinter sich gelassen. Doch Elsa hatte ihre Schwiegermutter an der Seite, die Zensi. Das mag zwar nicht so aussehen, denn die Schwiegermama war sehr streng. Und dennoch hält sie zu Elsa. Diese war geerdet und mehr dem familiären Kino zugetan. Diese musste sich mit den Schwierigkeiten auseinandersetzen, hauptsächlich persönliche durch den Schwager Heinrich. Dieser hatte sich in den Strom derjenigen eingereiht, was den aufkommenden Nationalsozialismus betraf. Elsa hierzu ging auf Distsanz. Doch dann kommt Hitler an die Macht.
    Die Autorin Heidi Rehn schreibt schon seit vielen Jahren historische Romane. Mit dem Auftaktband bringt die Autorin uns wieder in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg bis in das Jahr 1939. Er bot durchweg spannende wie auch informative Unterhaltung. .
    Im Fokus steht Elsa, die einen ausgesprochenen Geschäftssinn besitzt, im Gegensatz zu ihrem Schwager Heinrich. Sie ist diejenige, die durch ihre charakterliche Stärke imponiert. Aber auch Zensi.
    Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Man konnte sich gut mit den Protagonisten auseinandersetzen.
    Fazit:
    Ein rundum überzueugender Auftaktroman, der neugierig auf die Fortsetzung macht. Diese erscheint im Frühjahr 2020.

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin, 13.07.2019

    Als Buch bewertet

    Aus dem Nähkästchen eines Kinobetreibers

    Nicht nur Berlin hat filmmässig etwas zu bieten – auch München spielt ganz vorne mit. In den Zwanziger Jahren haben die Donaubauers die Nase vorn. Ihre Kinodynastie ist in aller Munde. 1926 ist Zenzi noch die Chefin. Doch dann gibt sie an ihren Sohn Karl und dessen Frau, die Schauspielerin Elsa ab. Kurze Zeit später verschwindet Karl nach Amerika und Elsa und Zenzi müssen gemeinsam die Kinos leiten. Schnell wird der neue politische Wind auch in München bemerkbar und mit Hitlers Amtsantritt wird es auch für die Kinobesitzer schwieriger.

    Die Geschichte rund um die Kinodynastie war recht interessant. Als Leser bekam man einen guten Einblick in das Tun und Handeln eines Kinobetreibers. Doch die Geschichte rund um die Menschen konnte mich nicht richtig packen. Für meinen Geschmack passierte einfach zu wenig. Irgendwie ging alles recht langsam voran und einzelne Stationen wurden sehr ausgeschmückt erzählt. So dass sich einige Stellen in die Länge zogen. Sehr gestört hat mich, dass ich vom Ende sehr überrascht wurde, weil dieser sehr abrupt kam. Im Nachwort erfährt der Leser, dass es einen zweiten Teil geben wird. Schade, man hätte auch die gesamte Geschichte in ein Buch packen können. Eigentlich habe ich einen Roman erwartet, welcher auch auf die Kriegsjahre eingeht, aber genau hier endet dieser erste Teil. Schade!
    Der Schreibstil war in Ordnung. Teilweise, wie gesagt, etwas ausgeschmückt und nicht richtig auf den Punkt gebracht.
    Die Charaktere fand ich toll ausgearbeitet. Ich konnte mich gut in die einzelnen Charaktere einfühlen und es hat Spass gemacht ihnen zu folgen. Aber auch hier wäre etwas mehr Tempo nicht verkehrt gewesen.

    Ich wurde von diesem Roman etwas enttäuscht, da ich mit einem anderen Spielzeitraum gerechnet habe. Ein so schnelles und überrumpeltes Ende mag ich nicht, das wirkt sich ebenfalls negativ auf meinen Eindruck aus. Die Idee, die Geschichte einer Kinodynastie zu erzählen gefällt mir! Ich vergebe drei von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    9 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 10.08.2019

    Als eBook bewertet

    Autorin Heidi Rehn entführt ihre Leser in die Zwischenkriegszeit.

    Elsa Horwitz, eine ehemalige Schauspielerin des k. k. Hof-Burgtheaters zu Wien, ist 1914 dem Charme des Münchners, Karl Donabauer, erlegen und hat ihn gegen den Willen ihrer Eltern geheiratet. Karl ist nicht wirklich standesgemäss für die Tochter eines hohen Beamtens aus Wien, führt doch seine Mutter Zenzi
    zwei Ladenkinos. Zwölf Jahre und zwei Töchter später ist das Donabauer-Imperium auf 5 Lichtspieltheater angewachsen.
    Just kurz vor ihrem 34. Geburtstag verlässt Karl seine Familie und München, um mit einer farbigen Tänzerin in Amerika sein Glück zu suchen.

    Gemäss Zenzis Wahlspruch „Die Donabauer-Frauen schaffen alles“, stürzt sich Elsa in die Arbeit, um gemeinsam mit Schwiegermutter und Schwager das Familiengeschäft am Laufenden zu halten.
    Doch die Zeiten werden härter und die Konkurrenz schläft nicht.
    Wird der neue Tonfilm die Stummfilmkinos ablösen? Und welche Auswirkung hat die Wirtschaftskrise? Werden die Donabauer-Frauen den drohenden politischen Umwälzungen Paroli bieten können?

    Meine Meinung:

    Wie schon im Roman „Haus der schönen Dinge“ gelingt es der Autorin die Stimmung im München der 1920 bzw. 1930 Jahre gut einzufangen. Der latent vorhandene Antisemitismus beginnt langsam, aber sicher, zu erstarken. Die Kämpfe zwischen den (noch) illegalen Nazis und den Sozialisten sind gut beschrieben.
    Während Zenzi immer darauf achtet, jene Filme zu zeigen, die dem Publikum gefallen, dient sich Heinrich, der Ehemann von Karls Schwester Ulla, den Nazis an. Warum Heinrich soviel zum Mitreden hat? Ulla ist so ganz anders als Zenzi und für ihre Mutter eine Enttäuschung. Dass dieses „in-sich-gekehrt-sein“, eine handfeste Ursache hat erfahren Zenzi und die Leser im Laufe der Zeit.

    Gut gefallen mir Zenzi und Elsa, die sich sehr ähnlich, aber trotzdem verschieden sind. Beide sind starke Frauen, die allein erziehend ihren Mann stehen müssen. Doch während Zenzi im Kino-Betrieb ihren Wurzeln treu bleibt und sich für das leistbare Kino für die kleinen Leute einsetzt, hat Elsa andere Pläne. Da ist sie ihrem Mann Karl ähnlicher, als ihr lieb ist. Dennoch ergänzen sich die beiden Frauen.

    Der Beginn der Nazi-Zeit hat für die Familie weitreichende Folgen. Zunächst muss sich Elsa gegen Sticheleien von Heinrich wehren, der auch vor Erpressung nicht zurückschreckt.

    Die fiktive Geschichte der Familie Donabauer ist in die reale Welt der Zwischenkriegszeit sehr gut eingebettet. Der rasante Fortschritt im Bereich Kino ist ebenso Thema, wie die Judenverfolgung. Hier gibt es den einen oder anderen Querverweis auf das bereits erwähnte Buch „Haus der schönen Dinge“, in dem es um die ebenfalls fiktive Kaufhausdynastie Hirschvogl in München geht.

    Solche Familien-Sagas sind die Leidenschaft der Autorin, die auch gut beim Publikum ankommen. Der Schreibstil ist durchaus spannend. Die Sprache ist der Zeit angepasst. So kann man das Wort „blümerant“, das heute kaum mehr verwendet wird, mehrfach lesen.

    Das Buch beginnt im Jahre 1926 und endet 1939. Ein Gratis-Prequel, das das Kennenlernen Elsa und Karls sowie die Herkunft von Zenzi erläutert, ist als eBook gratis erhältlich.
    Ich warte schon auf den zweiten Teil dieser Familien-Saga, denn einfacher wird es unter den Nazis sicher nicht ...

    Fazit:

    Wer gerne Familiengeschichten mit zeitgeschichtlichem Hintergrund liest, kommt hier auf seine Rechnung. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 15.06.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Frauen machen das
    Von der Autorin Heidi Rehn habe ich schon einiges gelesen. Ihr neues Werk „Das Lichtspielhaus – Zeit der Entscheidung“ führt uns München und fängt in den 20er Jahren an.
    Es ist interessant zu lesen, wie die Kinowelt in den Jahren Veränderungen hin nahm. Die Autorin hat eine fiktive Familie geschaffen.
    Die Familie Donaubauer besitzt ein mondänes Lichtspielhaus und 6 kleinere. Mit Zenzi, der Patriarchin hat die Autorin ein Unikum geschaffen. Zusammen mit ihrer Schwiegertochter kämpfen sie um ihr Weiterkommen und Weiterbestehen bis in die 1940er Jahre.
    Die zwischenmenschlichen Themen sind interessant.

    Heidi Rehn schreibt mit ruhiger Stimme ein besonderes Stück Zeitgeschichte. Ich war von der Geschichte gefesselt.

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  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja R., 17.06.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Münchner Familie Donaubauer besitzt mehrere Lichtspielhäuser. Elsa Donaubauer hat für die Ehe mit Karl Wien verlassen und ihre vielversprechende Schauspielkarriere aufgegeben. Doch sie bereut diesen Schritt nicht. Denn genau wie der Rest der Familie Donaubauer lebt sie für die Lichtspielhäuser und die Welt des Films. Selbst Alfred Hitchcock ist so begeistert von Elsa, dass er ihr eine Hauptrolle anbietet. Eines Tages ändert sich für Elsa alles, denn Karl brennt mit einer Revue-Tänzerin nach Amerika durch. Plötzlich trägt Elsa allein die Verantwortung für ihre beiden Töchter und muss ihre Stellung im Familienunternehmen behaupten.

    "Das Lichtspielhaus - Zeit der Entscheidung" ist der Auftakt einer Reihe um die fiktive Münchner Kinobetreiber-Dynastie Donaubauer. Dieser Band umfasst die Jahre 1926 bis 1939. Im Zentrum der Handlung stehen Elsa und ihre Schwiegermutter Zenzi, die starken Donaubauer-Frauen, die sich in der Welt der Lichtspielhäuser behaupten müssen. Dabei müssen sie sich nicht nur mit neuen technischen Möglichkeiten, sondern auch politischen Einflüssen auseinandersetzen.

    Ohne langatmiges Vorgeplänkel befindet man sich sofort mitten im Geschehen, denn Elsa wird bereits ganz am Anfang von Karl verlassen und setzt alles daran, ihre Stellung im Unternehmen zu behalten. Der Roman begeistert von der ersten Seite an, da Heidi Rehn es wieder hervorragend versteht, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat und dabei das Gefühl bekommt, selbst ein Teil des Familienunternehmens zu sein. Die Charaktere wirken authentisch, sodass man sich mit ihnen identifizieren kann. Das Schicksal hält einiges für die Familie bereit. Dadurch wirkt die Erzählung nie langweilig oder vorhersehbar.

    Die Autorin webt geschichtliche Hintergründe, Filme, Schauspieler und neue Techniken gekonnt in die Handlung ein. Dadurch hat man das Gefühl, dass diese fiktive Geschichte sich tatsächlich so zugetragen haben könnte. Man taucht förmlich in die Vergangenheit ein und mag sich kaum vom Gelesenen lösen. Obwohl das Buch recht umfangreich ist, liest es sich quasi von selbst. Denn der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar.

    Ich habe mich beim Lesen ausgesprochen gut unterhalten, da ich früh in den Sog der Handlung geraten bin und den Glanz der Lichtspielhäuser genossen habe. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass diese fiktive Erzählung sich so zugetragen haben könnte und bin schon ganz gespannt auf den nächsten Teil der Reihe.

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  • 4 Sterne

    2 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 15.06.2019

    Als Buch bewertet

    Die Frauen machen das
    Von der Autorin Heidi Rehn habe ich schon einiges gelesen. Ihr neues Werk „Das Lichtspielhaus – Zeit der Entscheidung“ führt uns München und fängt in den 20er Jahren an.
    Es ist interessant zu lesen, wie die Kinowelt in den Jahren Veränderungen hin nahm. Die Autorin hat eine fiktive Familie geschaffen.
    Die Familie Donaubauer besitzt ein mondänes Lichtspielhaus und 6 kleinere. Mit Zenzi, der Patriarchin hat die Autorin ein Unikum geschaffen. Zusammen mit ihrer Schwiegertochter kämpfen sie um ihr Weiterkommen und Weiterbestehen bis in die 1940er Jahre.
    Die zwischenmenschlichen Themen sind interessant.

    Heidi Rehn schreibt mit ruhiger Stimme ein besonderes Stück Zeitgeschichte. Ich war von der Geschichte gefesselt.

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  • 4 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 24.05.2019

    Als Buch bewertet

    Es sind die goldenen 1920er-Jahre in Deutschland. Die Bevölkerung hat sich vom grossen Krieg erholt, die Wirtschaft blüht und die Menschen geben sich ihren Vergnügen hin. Die Lichtspielhäuser spielen vor ausverkauftem Publikum, weshalb auch das Familienunternehmen der Donaubauers floriert, die gleich mehrere Lichtspielhäuser in München, Ingolstadt und Pfaffenhofen betrieben. Der Stolz der Familie ist der neue Filmpalast Elvira, der nicht nur eine Bar und ein Restaurant beherbergt, sondern die Filme mit Orchestermusik und Gerüchen untermalt. Matronin Zenzi Donaubauer tritt persönlich als Filmansagerin auf und steht als Familienoberhaupt ihren Mann.
    Als ihr Sohn Karl seine Ehefrau Elsa Hals über Kopf verlässt, um mit einer farbigen Revue-Tänzerin nach New York zu gehen, steigt die engagiert Elsa noch stärker in den Betrieb ein und kann trotz der Gerüchte weiter behaupten, dass ihr Mann geschäftlich in Amerika ist.
    Elsa lebt für den Film und das Betreiben der Lichtspielhäuser geht ihr über alles, weshalb sie sich wenig Zeit für sich und ihre beiden Töchter Jette und Sidonie nimmt.
    In den 1930er-Jahren bekommt die Familie nach der Machtergreifung Adolf Hitlers zu spüren, wie schwierig es sein kann, sich im Filmgeschäft zu behaupten und dabei politisch neutral zu bleiben. Die beiden starken Frauen Zenzi und Elsa möchten sich nicht den Braunhemden anschliessen, während Elsas Schwager Heinrich mit ihnen sympathisiert, Elsa unter Druck setzt und versucht, sie aus der Familiendynastie zu drängen.

    "Das Lichtspielhaus - Zeit der Entscheidung" ist der erste Tel der neuen historischen Buchreihe von Heidi Rehn.
    Durch ihren bildhaften und lebendigen Schreibstil taucht man als Leser in die 1920er- und 1930er-Jahre in München sowie die Filmwelt in München, Berlin und Venedig ein. Sehr anschaulich wird die Geschichte der Lichtspielhäuser erzählt und wie sich Film und Technik weiterentwickelt haben. Historische Fakten aus der Geschichte werden dabei geschickt mit der Geschichte der fiktiven bayerischen Familie Donaubauer verknüpft.

    Auch den Charakteren haucht die Autorin Leben ein, sie sind facettenreich und authentisch dargestellt, auch wenn die Frauen etwas einseitig als starke Figuren dominieren, während die Männer wenig positiv hervorstechen können.

    Zu Beginn hat mich in den Dialogen der etwas penetrant wirkende Münchner Dialekt gestört, dieser wird aber mit der Zeit weniger plakativ eingesetzt oder ist mir durch das Eintauschen in die Geschichte nicht mehr weiter aufgefallen.

    "Das Lichtspielhaus - Zeit der Entscheidung" ist ein spannender, historischer Roman über eine starke Familie, die mit Herzblut für ihre Lichtspielhäuser. Das Herzblut für die Zeit zwischen Ersten und Zweitem Weltkrieg spürt man auch bei der Autorin, die duch die vielen Details zur damaligen Zeit, zu Film, Regisseuren und Schauspielern beweist, wie akribisch sie recherchiert haben muss.
    Neben der Entwicklung der Lichtspielhäuser sind die Lebenswege vor allem von Zenzi und Elsa von 1926 bis 1939 mitreissend erzählt und werden in die Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus in Deutschland eingebaut, so dass die Geschichte weiter an Tiefgang gewinnt und spannend wird, wie sich die Familie gegenüber den Faschisten behaupten kann, ohne ihre eigene Einstellung zu verraten oder ihre Lichtspielhäuser zu verlieren.

    Ich freue mich auf die Fortsetzung im Frühjahr 2020, um zu erfahren, wie es während und nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Familie Donaubauer und der Entwicklung der Lichtspielhäuser in einer Zeit, in der das Fernsehen zunehmend Verbreitung findet, weitergeht.

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