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  • 5 Sterne

    22 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gilasbuecherstube, 14.03.2021

    Terry will eigentlich nur ihren Vater im Seniorenheim besuchen und anschliessend zu ihrer Freundin Iris fahren, doch dann erfährt sie, dass es im Pflegeheim zu einem Schädlingsbefall gekommen ist und sie ihren demenzkranken Vater für ein paar Tage zu sich nehmen muss. Deshalb nimmt sie ihn kurzerhand mit, als sie die an Multiple Sklerose erkrankte Iris mit einem Kuchen zum Geburtstag überraschen will. Doch sie trifft ihre Freundin weder im Yoga-Zentrum, noch zu Hause an und merkwürdigerweise sind in ihrem Cottage auch alle Vorhänge zugezogen. Im Haus verdichten sich dann die Hinweise darauf, dass Iris auf dem Weg nach Zürich ist, um ihr Leben zu beenden.
    Terry, die eigentlich alles andere als impulsiv ist, macht sich kurzentschlossen, mit ihrem Vater im Schlepptau, auf den Weg um Iris aufzuhalten. Doch diese ist alles andere als begeistert, als ihre Freundin plötzlich auf der Fähre auftaucht. Sie hat ihre Entscheidung getroffen und möchte, dass Terry das akzeptiert und sich nicht einmischt.
    Aber die lässt sich nicht umstimmen und daran können auch ihr Mann und ihre beiden Töchter, die sich von der Ehefrau und Mutter im Stich gelassen fühlen, nichts ändern. Sie kann und will ihre Freundin nicht alleine fahren lassen und begleitet sie kurzerhand, mit ihrem demenzkranken Dad im Schlepptau. So begeben sich die Drei auf eine abenteuerliche Reise quer durch Europa, die jedoch ganz anders verläuft, als sie es für möglich gehalten hätten.

    Als ich das wunderschöne Cover gesehen und den Klappentext gelesen hatte, stand für mich sofort fest, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte! Dieses Thema sprach mich sofort an, denn ich habe selbst nicht nur einige Jahre in einem Demenzzentrum gearbeitet, sondern ehrenamtlich auch schon viele Sterbende auf ihrem letzten Weg begleitet.
    Der Schreibstil machte es mir leicht, in die Geschichte einzutauchen, denn er ist angenehm leicht und sehr flüssig.
    Wenn Ihr jedoch glaubt, dass es in dieser Story hauptsächlich um Iris geht, die auf dem Weg in die Schweiz ist, um ihrem Leiden ein Ende zu bereiten, dann täuscht Ihr Euch. Die Hauptperson ist Terry, die während der Reise beginnt, ihr Leben zu reflektieren, aufzuarbeiten und darüber nachzudenkt, wo ihr Platz im Leben eigentlich ist.

    Wir verfolgen die Geschichte aus der Perspektive von Terry und ich konnte mich gut in ihre Gefühle und Empfindungen hineinversetzen.
    Terry ist eine sehr fürsorgliche Mutter und Ehefrau und ihre Familie stand bisher immer an erster Stelle. Sie kümmerte sich mit grossem Engagement darum, dass es allen gut geht. Eigentlich ist Terry alles andere als impulsiv, doch als ihre Freundin Iris ihr Leben beenden will, wächst sie plötzlich über sich hinaus. Sie reist ihr, in Begleitung ihres demenzkranken Vater Eugene, hinterher und versucht sie von ihrem Vorhaben abzubringen. Doch Terry muss begreifen, dass es selbstsüchtig von ihr ist, wenn sie den Wunsch von Iris, diesen Weg zu gehen, nicht toleriert.
    Iris ist eine lebensfrohe, sehr starke Protagonistin. Sie hat in all den Jahren, in denen sie sich schon mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen musste, nie gejammert und geklagt. Doch nun hat sie die Entscheidung getroffen, ihr Leben zu beenden bevor sie völlig zum Pflegefall wird. Sie zaudert nicht, sondern geht zielbewusst und entschlossen ihren Weg und erwartet von ihrer Freundin, dass sie dies akzeptiert.
    Aber auch Terry's demenzkranker Vater spielt eine wichtige Rolle. Er war früher Taxifahrer, erzählt immer wieder die gleiche Geschichte und gibt auf der Autofahrt gerne seinen Kommentar zum Fahrstil seiner Tochter ab. Die Überschriften der einzelnen Kapitel schaffen eine Verbindung zu ihm, denn sie bestehen aus Verkehrsregeln, die an den Plot angepasst wurden.
    Ciara Geraghty hat die Charaktere sehr glaubwürdig und lebendig beschrieben und auch die Nebenfiguren fügen sich perfekt in die Handlung ein, ohne mit zu vielen Details zu überfordern.
    Wer glaubt, diese Geschichte ist kitschig, sentimental und schwermütig, der täuscht sich!
    Demenz und Sterbehilfe sind keine leichten Themen, doch Ciara Geraghty hat es geschafft, einen sehr emotionalen Plot so in Worte zu fassen, dass er anstatt Angst vor dem Sterben, Lust auf das Leben macht.
    Es fiel mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen und so habe ich es innerhalb von zwei Tagen gelesen.

    Ein tolles Buch, dass nicht nur von dem Verlust eines wichtigen Menschens erzählt, sondern auch von dem Start in ein neues Leben.
    Irgendwo habe ich einmal gelesen, Zitat: "Es gibt nicht immer ein Happy End für jeden, aber man sollte sich nicht schuldig fühlen, wenn das Leben für einen selbst weitergeht." Ich finde, dieses Zitat passt hervorragend zu dieser Geschichte, die eine wunderschöne Hommage an eine Freundschaft ist, die über den Tod hinaus besteht.
    .
    Ein Lesevergnügen auf höchstem Niveau, dass von mir verdiente 5 Sterne ⭐⭐⭐⭐⭐ und eine Leseempfehlung bekommt!
    .
    Vielen Dank an Literaturtest und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar!
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    #CiaraGeraghty #DasLebenistzukurzfürirgendwann #goldmannverlag #literaturtest #Rezensionsexemplar

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Meggie, 29.05.2021

    Als Terry bei ihrer an MS erkranken Freundin Iris zu Hause ankommt und sie dort nicht vorfindet, nutzt sie ihren Zweitschlüssel und findet in der Wohnung einen Brief, in dem Iris erklärt, dass sie auf dem Weg nach Zürich in eine Sterbeklinik ist, um dort ihrem Leben ein Ende zu setzen.
    Terry, die ihren dementen Vater Eugene im Auto hat, macht sich sofort auf den Weg zur Fähre, passt Iris dort ab und so macht sich das Trio zusammen auf dem Weg in die Schweiz. Terry jedoch möchte Iris von ihrem Vorhaben abbringen und bleibt deswegen an ihrer Seite. Doch Iris lässt sich nicht umstimmen und so beginnt für die drei eine aufregende Zeit voll Autofahrt, Jazz-Partys, Schlossübernachtungen und dem Wissen, Abschied nehmen zu müssen.

    Welch hinreissendes, witziges und rührendes Buch, mit solch positiven Botschaften und herzzerreissenden Szenen.
    Terry ist eine so mitfühlende Frau, die auf der Suche nach sich selbst ist und nur über Umwege herausfindet, was für sich wirklich wichtig ist. Sie hat ihre Macken, macht sich ständig Sorgen, es könnte etwas passieren und versucht, den Alltagstrott aufrecht zu erhalten.

    Auf der Fahrt in die Schweiz zusammen mit ihrem dementen Vater und der an MS erkrankten Iris kommt Terry oft ins Grübeln. Sie denkt über ihr Leben nach, über die Zukunft und über ihre Freundschaft zu Iris.

    Die Autorin legt sehr viel Gefühl in das Buch und nimmt einem mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Glück und Trauer liegen so nah beieinander und die Autorin lässt einem dies hautnah spüren. Ich konnte mit Terry so sehr nachfühlen und auch Iris, die mit ihrem Leben abgeschlossen hat, konnte ich verstehen. Nur steckt in Iris noch so viel Leben und dies zeigt sie auch deutlich.

    Terry, ihr Vater und Iris erleben eine Menge auf ihrer Fahrt nach Zürich. Terry kommt dabei aber nicht nur sich selbst, sondern auch ihrem Vater wieder näher. Terrys Vater ist wunderbar. In den Momenten, in denen er sich erinnert, holt er Terry und auch Iris manchmal auf den Boden der Tatsachen zurück.

    Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Art, wie die Autorin die Geschichte erzählt. Es wird nie kitschig oder gar dramatisch. Irgendwie bleibt sie auf dem Boden der Tatsachen, trifft aber trotzdem mitten ins Herz. Sie zeigt die Stärke von Iris, das Mitgefühl von Terry, die Unsicherheit von Eugene. Sie gibt einem das Gefühl, dass man die Personen kennt und mit Ihnen im Auto sitzt und genau das miterlebt, was sie durchmachen. Man möchte Terry in den Arm nehmen, Iris versuchen zu überreden, nicht nach Zürich zu fahren und Eugene helfen, sich zu erinnern.

    Meggies Fussnote:
    Eine emotionale Fahrt ins Ungewisse.

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  • 5 Sterne

    Azyria Sun, 28.02.2021

    Eine bezaubernde Geschichte über den Mut zu leben, den Mut zu sterben und die Kraft der Freundschaft

    „Ich habe gegeben. Ich habe genommen. Ich fühle Liebe. Ich fühle mich geliebt“ (S. 356)

    Worum geht’s?
    Iris ist an MS erkrankt und beschliesst, in einer Sterbeklinik in der Schweiz ihr Leben zu beenden, solange es noch lebenswert ist. Als ihre beste Freundin Terry davon erfährt, setzt sie sich mit ihrem dementen Vater ins Auto, um ihre Freundin auf ihrer letzten Reise zu begleiten und in der Hoffnung, sie von ihrer Entscheidung abbringen zu können.

    Meine Meinung:
    „Das Leben ist zu kurz für Irgendwann“ von Ciara Geraghty ist ein umwerfendes Buch, das zu Herzen geht! Der britische Humor, pragmatisch und gerade deshalb so zum Schmunzeln, und die Emotionen, welche die Autorin in diesem Buch vereint, schaffen ein wunderschönes Bild. Die LeserInnen sind nicht nur stille Beobachter, sondern begeben sich mit Iris, Terry und Eugene auf die Reise. Eine Reise durch England über Frankreich und bis in die Schweiz. Man erlebt mit ihnen die schönen Höhepunkte der Reise, fühlt mit ihnen den Schmerz. Man lacht und weint mit ihnen. Und bis zum Ende hofft man mit Terry, dass sich alles doch noch zum Guten wendet.

    Die Protagonisten sind einmalig. Iris, die an MS erkrankt ist. Gezeichnet von der Krankheit und den Schüben, die immer wiederkommen, ist sie dennoch ein starker und lebensfroher Mensch, der mit seiner Ausstrahlung andere Menschen in den Bann ziehen und für Freude und Begeisterung sorgen kann. Terry, die uneigennützig sofort für ihre Freundin da ist. Die eigentlich eher vorsichtige und ängstliche Mutter und Ehefrau, die sich selbstlos um ihren dementen Vater kümmert und die im Lauf der Geschichte ihren Mut findet. Ihre Ängste überwindet. Selbstbewusstsein entwickelt und sich schliesslich selbst verwirklicht, ohne die Menschen, die ihr wichtig sind, im Stich zu lassen.

    Auch Eugene, der demente Vater von Terry, ist eindrucksvoll beschrieben. Unglaublich bildhaft stellt Ciara Geraghty ihn und seine Krankheit dar. Wie schwierig diese Krankheit für Angehörige und Bekannte ist. Und umso beeindruckender, wie Terry sich um ihn kümmert und auch Iris mit seiner Krankheit umgeht. Wieviel Liebe beide ihm entgegenbringen, ohne auch nur einmal sich selbst zu bemitleiden. So selbstverständlich sollte das immer sein!

    Und auch die Dinge, welche die drei auf ihrer Reise erleben, die Menschen, denen sie begegnen – ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das so emotionsgeladen ist und so zu Herzen geht, wie die Geschichte von Iris, Terry und Eugene!

    Fazit:
    „Das Leben ist zu kurz für Irgendwann“ von Ciara Geraghty ist ein Buch, das zu Herzen geht. Ein Buch, das man nicht nur liest sondern erlebt. Eine beeindruckende Geschichte über Liebe, Mut und Freundschaft und darüber, was diese drei Dinge alles bewirken können. Ein Buch, bei dem man lachen muss und weinen muss. Ein Buch, das mich tief bewegt und beeindruckt hat.

    5 Sterne von mir für diese Buch voller Emotionen und Eindrücke!

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  • 5 Sterne

    Igela, 31.03.2021

    Iris Armstrong ist 58 Jahre alt und hat MS. Sie will selbstbestimmt über den Zeitpunkt ihres Todes entscheiden. Dazu will sie in die Schweiz reisen, um dort in einer speziellen Einrichtung ihr Leben zu beenden. Ihre Freundin Terry Shepherd erfährt davon und ist entsetzt, denn sie kann sich keinen Tag ohne die beste Freundin vorstellen. Sie beschliesst mit Iris von Dublin nach Zürich zu reisen. Nicht etwa, um sie zu unterstützen, sondern um sie von ihrem Entschluss abzuhalten. Mangels Betreuungsmöglichkeit reist auch Eugene, der demenzkranke Vater von Terry, mit. Die drei fahren mit dem Auto durch England und Frankreich und erleben die ganze Fülle des Lebens und ihrer Freundschaft. Doch kann Terry schlussendlich ihre Freundin umstimmen?





    Als ich den Klappentext von „Das Leben ist zu kurz für irgendwann“ gelesen habe, habe ich mich auf eine schwere und traurige Geschichte eingestellt. Tatsächlich ist die Geschichte zu weiten Teilen, vor allem mit dem Wissen im Hinterkopf, dass diese Reise Iris letzte sein könnte, traurig. Allerdings gibt es so viele fröhliche, witzige und tiefgründige Momente, dass ich schlussendlich das Buch auch als unterhaltsam einordne.

    Die Reise, die als Roadtripp gestaltet ist, eröffnet für das Trio die verschiedensten Eindrücke, bezogen auf das jeweilige Land, durch das sie reisen. Sie erleben jedoch auch Einschnitte, in die Freundschaft zwischen den beiden Frauen und die Vater- Tochterbeziehung zwischen Terry und ihrem Vater Eugene.

    Terry reflektiert auf der Reise ihre Rolle im Leben, als Ehefrau von Brendan und Mutter zweier erwachsener Töchter. Für Terry kommt die Familie zuerst. Egal, ob ihr Mann Brendan seine beruflichen Sorgen bei ihr ablädt und sich dabei kaum fragt, wie es Terry geht. Oder ihre Töchter Kate und Anna, die nicht mehr zu Hause leben, persönliche oder berufliche Sorgen haben. Für die Töchter, für die ihre Mutter immer springt, wenn sie mit den Fingern schnippen. Diese Reise bringt für Terry auch Automatismen im Leben zum Vorschein, die sie nie hinterfragt hat und bei denen sie sich unter dem Deckmantel „Familie“ aufgeopfert hat.

    So gerät auf der Reise die geplante Freitodbegleitung in der Schweiz in den Hintergrund. Zentrale Themen sind eher die oben erwähnten Punkte, sowie die MS Erkrankung von Iris und die Demenz von Terrys Vater. Beide Krankheiten absolut authentisch beschrieben und oft mit einem Augenzwinkern zwischen den Zeilen. Realitätsbezogene Details, wie der Tremor in Iris Arm oder das unaufhörliche Nachfragen von Eugene nach Terrys verstorbener Mutter, verklären die Krankheiten nicht, werden aber sehr sensibel thematisiert.



    Der bildreiche und prägnante Schreibstil der Autorin lässt keine Langeweile aufkommen. Mich hat dieses Buch beeindruckt, denn die Autorin versteht es sehr gut, an und für sich traurige und schwierige Themen so in die Geschichte zu verknüpfen, dass man sich auch gut unterhalten fühlt.

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  • 5 Sterne

    kuddel, 02.03.2021 bei bewertet

    Letzte Freundschaftsdienste

    „…ohne den Tod wäre das Leben nicht so kostbar. Dann würden wir wahrscheinlich einfach nur so…existieren.“

    Terrys Vater hat Demenz, sie muss ihn überraschend ein paar Tage zu sich nehmen, da es im Heim Schädlingsbefall gibt. So kommt es, dass sie ihn samt Gepäck bei sich hat, als sie ihre beste Freundin Iris mit einer Geburtstagstorte überraschen möchte. Doch Iris ist nicht da, ihr Haus ist untypisch ordentlich aufgeräumt. Terry stöbert herum und findet heraus, dass ihre an MS erkrankte Freundin auf dem Weg in die Schweiz ist, um ihrem Leiden ein Ende zu bereiten. Kurzerhand fährt sie hinterher, um sie aufzuhalten. Die Drei treffen sich an der Fähre und reisen schliesslich gemeinsam weiter. Die stets sorgenvolle Terry, die noch nie spontan war, begibt sich mit ihrer besten Freundin auf die Reise, in der Hoffnung sie umzustimmen. Weder die behüteten Kinder noch der verwöhnte Ehemann oder der demente Vater im Schlepptau können sie aufhalten.

    Die Drei fahren auf Umwegen von Dublin bis nach Zürich; sie erleben dabei Lustiges und Trauriges und lernen sehr verschiedene Menschen kennen, die für besondere und bleibende Erkenntnisse sorgen. So wird dieser Roadtrip für alle Drei zu einer aussergewöhnlichen Reise. Während Iris das Leben in der für sie typischen Weise in vollen Zügen geniesst, erlebt Terry einen ungewollten Selbstfindungsprozess. Die Frauen kennen sich aus der Alzheimer Gesellschaft und so schaffen sie es gemeinsam dem dementen Dad eine gute Zeit in der ungewohnten und wechselnden Umgebung zu bereiten.
    Diese schöne emotionale Geschichte wird aus Terrys Sicht erzählt. Sie macht die grösste Entwicklung durch und der Leser kann dies durch die Erzählperspektive hautnah miterleben. Die Charaktere sind sehr lebensecht angelegt und sympathisch. Die 34 Kapitel sind mit Verkehrsregeln übertitelt, die gut zum Inhalt passen und eine Hommage an Terrys Vater sind, der Taxifahrer war.
    Die schweren Themen Demenz und Sterbehilfe werden hier liebevoll und berührend in die Geschichte integriert. Es driftet nicht in den Kitsch ab und verleiht dem Unterhaltungsroman einen angenehmen Tiefgang.

    Demenz, Tod und Sterbehilfe werden gerne aus dem Alltag ausgeklammert, aber das sollte nicht so sein, es gibt viele Betroffene und Angehörige, die sich damit auseinandersetzen müssen. Diese Themen in den Alltag zu integrieren und die Fragen dazu mit Normalität auszustatten kann ein grosser Gewinn sein. Terry und Iris geben hier ihr Bestes, es richtig zu machen.
    Mich hat diese emotionale Geschichte sehr berührt, ich habe sie sehr gerne gelesen und empfehle sie weiter.

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  • 5 Sterne

    Alexa K., 04.03.2021

    Zum Buch: Die schwer an progressiver MS erkrankte Iris macht sich auf ihre letzte Reise, von Irland in die Schweiz, wo sie ihrem Leben ein selbstbestimmtes Ende setzen möchte. Ihre Freundin Terry entdeckt Iris Plan im letzten Moment und kann sie noch an der Fähre abfangen. Aber Iris lässt sich nicht umstimmen von Terry und so kommt es, dass Terry kurzerhand mitfährt, mit ihrem demenzkranken Vater im Auto. Und so erleben die drei eine unglaubliche Reise, durch mehrere Länder, aber auch zu sich selbst…

    Meine Meinung: Dieses Buch nimmt einen sofort gefangen, denn es verdeutlicht so sehr, wie unterschiedlich Iris und Terry sind, obwohl sie so viele Gemeinsamkeiten haben! Beide haben gerne die Kontrolle über ihr Leben, aber während Iris ein extrovertierter, lebensfroher Mensch ist, ist Terry eher die Vorsichtige, die sich immer um alle sorgt.

    Auf ihrer gemeinsamen Reise merkt Terry, was auch in ihr steckt und so kann sie zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich frei sein. Es ist so schön, mitzuerleben, wie Terry aufblüht und wie sie sich selbst und ihr bisheriges Leben reflektiert. Vieles ist halt in einen Automatismus übergegangen und in Anbetracht des Todes, der die drei ja unterschwellig immer begleitet, fängt sie auch an zu zweifeln.
    Es ist herrlich, zu erleben, wie auch Iris die gemeinsame Reise geniesst und dass sie letztendlich doch froh ist, dass ihre Freundin an ihrer Seite ist. Während Terry sich sicher ist, Iris noch umstimmen zu können, steht der Entschluss für Iris jedoch fest.

    Eine weitere schöne Komponente ist der liebevolle Umgang mit Eugene, Terrys an Demenz erkrankter Vater. Er versteht den Sinn der ganzen Fahrt natürlich nicht, aber fühlt sich dennoch nicht unwohl während der improvisierten Reise. Auch die Menschen, denen sie begegnen, bereichern ihren Horizont und lassen Spuren zurück.

    Der Schreibstil der Autorin ist toll! Sie schreibt sehr einfühlsam, aber auch die manchmal den Situationen bedingte Komik fehlt nicht. Insgesamt bin ich nur so durch das Buch gerauscht, nicht ohne die Feinheiten wahrzunehmen! Das Ende ist einerseits natürlich traurig, aber gibt auch so viel neuen Mut und Hoffnung. Insgesamt ist dies wirklich eine Hommage an das Leben, von welchem wir alle jede Sekunde geniessen sollten!

    Mein Fazit: Eine schöne, sehr einfühlsam erzählte Geschichte, die traurig, lustig und betroffen macht und am Ende doch so viele schöne Erinnerungen dalässt! Ganz klare Leseempfehlung von mir!

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  • 5 Sterne

    wasliestlisa, 27.03.2021

    Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil ich solch tragische Geschichten, wie „Ein ganzes halbes Jahr“ oder „Drei Schritte zu dir“, einfach liebe. Mich fesselt die Dramatik, die Gefühle und einfach das Leben an sich an diese Bücher. Eines haben sie gemeinsam: Das Leben ist nicht perfekt und hält so manche Herausforderungen parat.

    Und auch hier hat das Leben unserer Protagonistin, Iris, einen Stein, in Form der Krankheit Multiple Sklerose (MS), in den Weg gelegt. Sie meistert ihr Leben bis zu einem Punkt, wo sie nicht mehr kann und sich entschliesst in der Schweiz ihr Leben zu beenden. Mit auf ihrer letzten Reise ist Terry, ihre beste Freundin und Terrys an Demenz erkrankte Vater.

    Demenz und MS sind zwei ziemlich fordernde Krankheiten, die für die Betroffenen als auch für Angehörigen belastend sind. Deshalb finde ich gut, wie Ciara Geraghty das Ganze umgesetzt hat. „Das Leben ist zu kurz für irgendwann“ ist nämlich kein trauriges oder zerschmetterndes, sondern sehr liebevoll und ein wenig humorvolles Buch.

    Man begleitet das Dreiergespann auf ihrem Weg von Irland in die Schweiz und man kann jeden Tag die Weiterentwicklung der Charakter mitverfolgen. Terry beispielsweise wird mit jedem Tag selbstbewusster und beginnt endlich zu leben. Sie muss nicht ständig die brave Hausfrau, Mutter und Ehefrau sein, sondern darf auch eigene Wünsche haben. Das Leben ist schliesslich zu kurz für irgendwann.

    Dazu passt auch der sehr bildhafte Schreibstil von Ciara Geraghty. Man fühlt Terrys Schmerz als sie versucht ihre Freundin davon abzuhalten. Man lächelt aber auch, wenn Iris die Tage, die ihr angeblich noch bleiben, geniesst und das mit vollen Zügen. Terrys Dad ist einfach die Portion Humor in diesem Roman und das ist ganz gut eingebaut.

    Die Botschaft von „Das Leben ist zu kurz für irgendwann“ über bedingungslose Freundschaft, Zusammenhalt der Familie, Lebensfreude und die Kraft und Kunst sich von einem Menschen zu verabschieden und loszulassen ist bei mir definitiv angekommen und ich kann das nur so unterschreiben.

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  • 5 Sterne

    Silke S., 28.02.2021

    Die beiden Hauptpersonen dieses fesselnden Romans, Terry und Iris, sind allerbeste Freundinnen, die alles für die jeweils andere tun würden.
    Eine von beiden, Iris, leidet jedoch an einer schweren chronischen und unheilbaren Erkrankung. Ein Leben mit dieser Krankheit, den Einschränkungen, der zu erwartenden negativen Entwicklung erscheint ihr so wenig lebenswert, dass sie für sich beschliesst, ihrem Leben in der Schweiz ein Ende zu setzen, solange sie dazu noch in der Lage ist.
    Als ihre Freundin Terry dies gewahr wird und Iris schon auf dem Weg ist, fährt sie ihr kurzentschlossen gemeinsam mit ihrem an Demenz erkrankten Vater hinterher und holt sie tatsächlich ein. Das ist der Beginn einer wundervollen und aufregenden Reise durch verschiedene europäische Länder.
    Eine Reise, die die Frauen bewegt und die unterschiedlichsten Emotionen hervorruft. Eine Reise, die sowohl geprägt ist von der bedrückenden Last der Erkrankung, die aber auch unzählige schöne Erlebnisse und Momente der Leichtigkeit, des Glücks und der Freude bereithält und eine Ahnung zulässt, wie lebenswert auch ein sehr beeinträchtigtes Leben sein kann. Und eine Reise, die den Wert einer wahren Freundschaft auf anrührende Weise zeigt.
    Mich hat dieses Buch sehr berührt und gefesselt. Mir fiel es schwer, es für notwendige Essenspausen aus der Hand zu legen.
    Die Erzählweise ist durchgängig packend und mitreissend, es gibt keine zähen Passagen. Die Autorin versteht es durch ihren Schreibstil die Charaktere äusserst lebendig und authentisch erscheinen zu lassen und somit den Leser sowohl die traurigen als auch die lebensfrohen Momente miterleben und fühlen zu lassen. An der ein oder anderen Stelle musste ich mit den Tränen kämpfen, an wieder anderer Stelle aber einfach mitlachen.
    Dieses Buch hat mir ein tolles Lesewochenende beschert. Eine perfekte Verbindung zwischen Tiefgründigkeit und Leichtigkeit. Ein schweres Thema wird aufgegriffen, ohne es dabei zu schwerer Kost werden zu lassen. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen!

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 01.01.2021 bei bewertet

    Terry und Iris sind beste Freundinnen, wirklich beste Freundinnen, die alles füreinander tun würden. Iris ist sehr krank, sie hat Multiple Sklerose, und so entschliesst sie sich, dass sie ihrem Leben ein Ende setzen will. Dafür will sie in die Schweiz reisen, solange es ihr noch möglich ist. Doch sie behält ihre Pläne für sich. Als Terry sie an ihrem Geburtstag überraschen will, erfährt sie, dass Iris vermisst wird. Schon bald hat sie herausgefunden, was Iris vorhat. Kurzerhand packt Terry ihren dementen Vater ins Auto und versucht Iris zu erreichen. Am Hafen von Dublin schafft sie es gerade noch, Iris einzuholen. Gemeinsam machen sie sich auf die ungeplante abenteuerliche Reise durch Europa. Obwohl der Anlass so traurig ist, wird es ein Roadtrip, der neben Tränen auch Lachen und Spass bringt. Dennoch möchte Terry ihre beste Freundin gerne wieder zurückbringen.
    Es ist eine wundervolle emotionale Geschichte, die mich sehr berührt hat. Einerseits war sie wirklich erschüttern, aber andererseits auch herzerwärmend. Der Autorin Ciara Geraghty gelingt es gut, dies alles herüberzubringen, ohne jemals rührselig zu werden.
    Die Charaktere sind sehr liebevoll und authentisch gestaltet. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Solch schwere Krankheiten sind nicht nur für den kranken Menschen selbst schrecklich, sie betreffen immer auch das ganze Umfeld. Mir gefiel besonders Terry gut, die auf dieser Reise entdeckt, was in ihr steckt. Aber natürlich habe ich auch mit Iris gefühlt, die eine Entscheidung getroffen hat, die ihr bestimmt auch nicht leichtgefallen ist, die aber keinen anderen Weg gesehen hat.
    Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen, denn diese Geschichte hat mich von Anfang an gepackt. Es ist eine Geschichte, die einen nicht so schnell loslässt. Meine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 01.01.2021

    Terry und Iris sind beste Freundinnen, wirklich beste Freundinnen, die alles füreinander tun würden. Iris ist sehr krank, sie hat Multiple Sklerose, und so entschliesst sie sich, dass sie ihrem Leben ein Ende setzen will. Dafür will sie in die Schweiz reisen, solange es ihr noch möglich ist. Doch sie behält ihre Pläne für sich. Als Terry sie an ihrem Geburtstag überraschen will, erfährt sie, dass Iris vermisst wird. Schon bald hat sie herausgefunden, was Iris vorhat. Kurzerhand packt Terry ihren dementen Vater ins Auto und versucht Iris zu erreichen. Am Hafen von Dublin schafft sie es gerade noch, Iris einzuholen. Gemeinsam machen sie sich auf die ungeplante abenteuerliche Reise durch Europa. Obwohl der Anlass so traurig ist, wird es ein Roadtrip, der neben Tränen auch Lachen und Spass bringt. Dennoch möchte Terry ihre beste Freundin gerne wieder zurückbringen.
    Es ist eine wundervolle emotionale Geschichte, die mich sehr berührt hat. Einerseits war sie wirklich erschüttern, aber andererseits auch herzerwärmend. Der Autorin Ciara Geraghty gelingt es gut, dies alles herüberzubringen, ohne jemals rührselig zu werden.
    Die Charaktere sind sehr liebevoll und authentisch gestaltet. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Solch schwere Krankheiten sind nicht nur für den kranken Menschen selbst schrecklich, sie betreffen immer auch das ganze Umfeld. Mir gefiel besonders Terry gut, die auf dieser Reise entdeckt, was in ihr steckt. Aber natürlich habe ich auch mit Iris gefühlt, die eine Entscheidung getroffen hat, die ihr bestimmt auch nicht leichtgefallen ist, die aber keinen anderen Weg gesehen hat.
    Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen, denn diese Geschichte hat mich von Anfang an gepackt. Es ist eine Geschichte, die einen nicht so schnell loslässt. Meine absolute Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    Lena, 28.03.2021

    Als Terry erfährt, dass ihre beste Freundin Iris, die an Multiple Sklerose erkrankt ist, auf dem Weg in die Schweiz ist, um dort ihr Leben selbstbestimmt zu beenden, möchte sie sie davon abhalten und begleitet Iris kurzerhand ungefragt auf ihrer Reise. Da sie ihren dementen Vater am selben Tag aufgrund eines Ungezieferbefalls im Seniorenheim abholen musste, nimmt sie ihn mit auf die Fahrt, die die drei von Dublin über Wales, England und Frankreich nach Zürich führt. Für beide Frauen wird die Reise anders als erwartet und gerade Terry gelangt unterwegs zu neuen Einsichten, die sie ihr eigenes, bisher so geordnetes Leben, kritisch hinterfragen lässt.

    "Das Leben ist zu kurz für irgendwann" handelt von Tod und Sterbehilfe, von Krankheiten wie MS und Alzheimer, ist aber alles andere als deprimierend zu lesen, da die Autorin sich den Themen mit Leichtigkeit annähert. Zudem stehen weder Iris' Krankheit noch der Akt der Sterbehilfe drängend im Vordergrund, da der Roman aus der Perspektive von Terry geschrieben ist. Der Fokus liegt vielmehr auf der Sorge um die Freundin und den egoistischen Wunsch, sie am Leben zu erhalten, aber auch die Sorge um den Vater und Terrys Rollentausch, wenn sie sich verhalten muss, als wäre sie seine Mutter.

    In beide Frauen kann man sich gut hineinversetzen. Iris ist eine starke Frau und keine depressive Selbstmörderin. Sie hat ihre Entscheidung getroffen und möchte sich nicht umstimmen lassen. Sie möchte ihr Leben beenden, solange es noch lebenswert ist. Gleichzeitig versteht man aber auch Terry, die ihre beste Freundin nicht verlieren möchte und bis zum Ende aufopferungsvoll für sie da wäre. Im Gegensatz zu Terry hat Iris den Mut, dem Tod ins Auge zu blicken, der für sie zum Leben dazu gehört.

    So traurig der Grund für die Reise ist, so unbeschwert ist die Zeit, die sie miteinander verbringen durch ihre abwechslungsreichen Erlebnisse während ihrer Zwischenstropps. Es ist ein unterhaltsamer, gerade in Frankreich sehr bildhaft beschriebener Roadtrip, auf dem sie sogar aufblühen und vom Ziel ihrer Reise abgelenkt werden. Auch Terry Vater Eugene nimmt wieder aktiver am Leben teil.

    Es ist ein Roman über Freundschaft und die Wertschätzung des Lebens, über Familie und Fürsorge und das Loslassen können. Dabei ist es insbesondere die sonst so ängstliche Bedenkenträgerin Terry, die Verantwortung übernimmt und über sich selbst hinauswächst. Sie reflektiert ihr eigenes Leben, überdenkt ihre Rolle als Ehefrau und Mutter und erkennt mit dem Tod vor Augen, dass sie mehr aus ihrem Leben herausholen kann.
    Die Geschichte ist nicht sentimental geschrieben. Kritisch könnte man allerdings anmerken, dass sie sich nur oberflächlich mit den Krankheiten Multiple Sklerose und Alzheimer auseinandersetzt und dass das schwierige Thema Sterbehilfe, der Umgang damit und die Folgen für die Angehörigen als Aufhänger für den Roman zu sehr im Hintergrund bleiben.

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  • 4 Sterne

    Xirxe, 07.04.2021 bei bewertet

    m Buchladen hätte ich dieses Buch aufgrund des kitschigen Covers und merkwürdigen Titels keines weiteren Blickes gewürdigt. Da ich es jedoch überraschend als Rezensionsexemplar bekommen habe, habe ich mich, wenn auch skeptisch, daran gewagt. Und kaum zu glauben, es hat mir gefallen 😁

    Terry und Iris sind beste Freundinnen, auch wenn sie kaum gegensätzlicher sein könnten. Iris liebt das Leben und lässt sich trotz ihrer schweren MS-Krankheit nicht unterkriegen. Terry hingegen, die Ich-Erzählerin, ist voller Ängste und kann sich ein Leben ohne sorgfältige Planung und Organisation nicht vorstellen. Als sie erfährt, dass Iris aufgrund ihrer Krankheit in der Schweiz Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchte und bereits auf dem Weg dorthin ist, reist sie ihr ganz entgegen ihrer Gewohnheiten spontan nach, inklusive ihres dementen Vaters. Eine ungewöhnliche Reise nimmt ihren Lauf …

    Ok, Manches in diesem Buch ist vermutlich wirklich zu schön, um auch nur annähernd wahr zu sein. Beispielsweise wäre eine solche Reise mit einem schwer dementen alten Mann wohl für alle Beteiligten in der Realität eine Tortur, und nicht wie hier der Auslöser für so einige amüsante Geschehnisse. Aber sei’s drum – Terry erzählt so herrlich naiv-ängstlich-liebevoll von all den Ereignissen, dass ich die meiste Zeit ein Grinsen im Gesicht hatte. Dennoch gelingt es der Autorin, die Dimensionen der Themen Sterbehilfe und Demenz immerhin ansatzweise darzustellen, was angesichts der humorvollen Erzählweise schon erstaunlich ist.

    Alles in allem eine wirklich unterhaltsame Lektüre zu ganz und gar nicht seichten Themen – für mich eine wirklich gelungene Überraschung 😀

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  • 3 Sterne

    Simone P., 30.04.2021

    Terry hat gerade ihren Vater, der an Demenz leidet aus dem Seniorenheim Sonnenschein abholen müssen. Wegen Ungeziefer muss dieses eine Woche lang geschlossen werden und anstatt ihren Vater diese Woche in ein anderes Heim abzuschieben, hat sie sich entschlossen, die Betreuung für diese Zeit selber zu übernehmen. Da Iris, ihre beste Freundin an diesem Tag ihren 58. Geburtstag erlebt, nimmt Terry ihn einfach mit zu ihr. Sie wollte sie eigentlich in ihrem Yoga- Kurs überraschen, den sie gebucht hatte. Doch Iris ist in diesem Kurs nie erschienen. Terry lässt sich aber nicht so einfach davon abhalten Iris Geburtstag gebührend mit ihr zu feiern und entscheidet zu ihrem Haus zu fahren. Doch als Sie dort ankommt, ist Iris verschwunden. Wortlos. Das einzige, was sie hinterlassen hat sind zwei Briefe. Einen für ihre Mutter und einen für Terry. Terry ist geschockt, als sie liest das Iris auf den Weg in die Schweiz ist um ihr Leben zu beenden. Sie ist völlig überfordert und in ihrer Not entscheidet sie sich dafür Iris zu folgen und sie von ihrem Plan abzubringen. Im Handgepäck nur ihren dementen Vater.

    Wie verhält man sich, wenn die beste Freundin sich aus dem Leben verabschieden will? Hier unterscheide ich noch stark zwischen zwei Fällen. Möchte diese Person sich umbringen, weil sie gerade keinen Ausweg aus einer Situation sieht. Da denke ich, sollte diese Person sich Hilfe suchen, denn es gibt sie an vielen Anlaufstellen und das Leben ist es wert gelebt zu werden.
    Oder ist es eine Person, die krank ist und unter Schmerzen leidet, die niemals aufhören werden. Auch wenn es mal bessere und mal schlechtere Tage gibt, doch diese Krankheit einen langsam dahinsiechen lässt und man irgendwann nicht mehr man selber ist. Bei diesem Fall müssen wir dann für uns selber entscheiden. Bin ich egoistisch, weil ich meine Freundin einfach behalten mag und lasse sie diesen Weg alleine gehen, oder stehe ich ihr bei, auch wenn es mir schwerfällt? Wollen wir unsere beste Freundin wirklich alleine sterben lassen, obwohl wir bei ihr sein könnten? Ich bin der Meinung, in Fällen, wo es um Krankheiten geht und diese nicht geheilt werden können, sollte jeder selber entscheiden dürfen, auf welche Art er gehen möchte. Wieso sollen Menschen am Schluss so leiden, wenn es Möglichkeiten gibt das Leiden angenehm zu verkürzen?!

    Auf der Reise zum Tod ihrer Freundin fängt Terry an zu Leben. Ich habe hier aber eine Reise erwartet in der Terry verstehen lernt, weshalb ihre beste Freundin diesen Weg geht. Natürlich ist es verständlich das man dies im ersten Moment verhindern mag. Doch ich hatte nie das Gefühl das Terry wirklich einen Lernprozess auf dieser Reise hatte, was ihre beste Freundin angeht. Dieses Buch ist angenehm zu lesen, die Geschichte ist toll und ich musste ab und an schmunzeln, aber es ist nicht so emotional, wie ich erwartet habe. Erst ab Seite 300 kamen etwas mehr Gefühle auf.

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