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  • 4 Sterne

    11 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke H., 11.03.2021

    Das Buch ist keine blosse Liebeserklärung an Venedig, sondern vor allem eine zornige Anklageschrift, die beim Namen nennt, was für die Zerstörung von Reskis Wahlheimat, der „Serenissima“, verantwortlich ist. Und was sie beschreibt, kann ich bestätigen. Unser einziger Besuch in der Lagunenstadt liegt zwanzig Jahre zurück, aber bereits damals zeichnete es sich ab, dass der verantwortungslose Umgang der Lokalpolitik mit den Schätzen Venedigs dieses Kleinod in ein Freiluft-Disneyland verwandeln würde.

    Unfähige und korrupte Politiker, die mit dem Grosskapital klüngeln und die staatlichen Immobilien an den Meistbietenden verhökern, natürlich ohne Nutzungsauflagen. Das Megaprojekt Mose, das nicht nur nachhaltig das Ökosystem der Lagune zerstört hat sondern durch seine nicht durchdachte Konstruktion dafür sorgen wird, dass die Überschwemmungen zukünftig wesentlich heftiger ausfallen und die Pegelstände höher als in der Vergangenheit sein werden. Die Verbreiterung der Fahrrinne für die mehr als 500 Kreuzfahrtschiffe, deren Passagiere alljährlich die Stadt überschwemmen und dafür sorgen, dass die Läden des täglichen Bedarfs nach und nach verschwinden, weil es gewinnbringender ist, Touristenkitsch aus Fernost zu verkaufen. Tourismus ist das goldene Kalb, ein Fluch für die Einheimischen, die keine bezahlbaren Wohnungen finden, weil die Besitzer lieber lukrative AirBnB Quartiere daraus machen. Die veränderte Infrastruktur sorgt für einen Exodus Richtung Festland. Weitgehend unberücksichtigt lässt Reski allerdings diejenigen, die sich keine „Adelsetage“ im Palazzo bzw. dessen originalgetreue Renovierung leisten können. Wenn mir alljährlich die Wohnung überschwemmt würde, würde ich auch die Koffer packen und dorthin umziehen, wo die Füsse trocken bleiben.

    Doch es könnte auch ganz anders kommen. „Venedig eilt der Entwicklung voraus“, sagt der Venezianer, ist eine Stadt der Moderne, in der Nachhaltigkeit schon immer gross geschrieben wurde (S. 204). Bleibt zu hoffen, dass dies auch die Verantwortlichen endlich erkennen und danach handeln.

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  • 5 Sterne

    10 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 08.05.2021

    "Es gibt zwei Arten von Städten: alle anderen und Venedig." (Henry James)
    Für jemanden, der lange Zeit in der geheimnisvollen Lagunenstadt Venedig verbracht hat, kommt Petra Reskis Buch „Als ich einmal in den Canale Grande fiel“ einem Tatsachenroman gleich. Die Autorin ist seit fast 30 Jahren Bewohnerin der italienischen „Diva“ und weiss nicht nur um die Schönheiten der Stadt, sondern vor allem um die grossen Probleme und Zerstörung, die durch Immobilienspekulationen, korrupte Stadtväter oder Kreuzfahrttourismus immer mehr an Fahrt aufgenommen haben und den Einwohnern das Leben immer schwerer machen. Umso schöner ist ihre Art, dem Leser ihre Faszination und Liebe für Venedig sowie deren Bewohner nahe zu bringen.
    Wer Venedig einmal besucht hat, wird der Schönheit und der Magie dieser Stadt schnell erliegen, solange er sich etwas Märchenhaftes im Herzen bewahrt hat. Reski schildert mit flüssigem, farbenprächtigem Erzählstil, nimmt den Leser an die Hand und schlendert mit ihm über die zahlreichen Brücken, durch verwunschene Gassen und lässt ihn durchs Schlüsselloch so manches zauberhaft anmutendes Gebäude sehen, um die andere Seite der Fassade zu erblicken. Wo früher alte Venezianer lebten, die durch hohe Mieten vertrieben wurden, ziehen nun im Tagestakt Touristen in die alten Gemäuer, wo sie über einen Feriendomizilanbieter eine Unterkunft angemietet haben. Auch die typischen kleinen italienischen Läden, die Fisch, Käse, Schinken oder allerlei andere traditionelle Waren anbieten, verschwinden immer mehr aus dem Stadtbild, um Platz zu machen für Designerstores oder Ramschläden, die nur noch weit entfernt mit der Tradition der Stadt oder des Landes zu tun haben. Es ist das schnelle Geld, das lockt, wenn die Kreuzfahrtschiffe fast mitten in der Stadt anlegen und die Touristen wie Heuschrecken in die Stadt einfallen, um in kurzer Zeit ganz Venedig zu vereinnahmen. Das Seufzen und Aufatmen der Bewohner ist regelrecht im Leserkopf zu vernehmen, wenn die riesigen Meeresschiffe mit ihrer Fracht die Stadt wieder verlassen. Dabei ist es völlig unverständlich, dass den Riesenschiffen die Zufahrt bis fast in die Stadt hinein überhaupt gestattet ist, denn durch ihr Gewicht höhlen sie die Lagunen aus und beschädigen die Bausubstanz erheblich, aber auch die Umweltbelastung und –verschmutzung ist erheblich. Aber der schnöde Mammon hat schon immer alle Ratten aus ihren Löchern gelockt, so ist es auch mit den korrupten Politikern, die dafür alles tun würden und so ihre Stadt zu zerstören. Da ist es besonders wichtig, dass es Bürgerinitiativen gibt, die sich den Kampf gegen all dieses Ungemach auf die Fahne geschrieben haben. Sie kämpfen nicht nur gegen die Hochwasserschäden, sondern vor allem dafür, dass ihre geliebte, wunderschöne, verwunschene Stadt auch weiterhin die ihre bleibt.
    Doch bei all den momentanen Schwierigkeiten ist Venedig immer noch ein Sehnsuchtsort, an dem viele heiraten, einmal den mystischen Karneval im Nebel miterleben oder einfach mit einer Gondel an den vielen prächtigen Palazzi vorbei durch die Lagunen fahren wollen, vielleicht sogar auf dem Canal Grande – in den die Autorin wirklich hineingefallen ist. Man möchte am liebsten hinterherspringen!
    Wer Venedig liebt, reist nicht mit dem Kreuzschiff an und bringt der Stadt sowie den Bewohnern den nötigen Respekt entgegen, um dort unbeschwert die Schönheit und Grandezza der alten Lagunenschönheit zu geniessen. Reski hat Recht – das geht uns alle an und mehr Achtsamkeit ist wünschenswert, um dieses städtische Kleinod zu erhalten.
    Absolut wertvolle Lektüre mit verdienter Empfehlung!!!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 22.04.2021

    Klappentext:

    „Von Touristen überrannt, vom Hochwasser bedroht – und dennoch die schönste Stadt der Welt: Petra Reski, die seit den Neunzigern in der Lagunenstadt lebt und sie kennt wie keine Zweite, erzählt so atmosphärisch wie schonungslos vom Leben in Venedig. Einst hat sie ihr Herz an einen Venezianer verloren – längst hat sie sich in dessen Heimatstadt verliebt. Doch Kreuzfahrttourismus, Immobilienspekulation und gewissenlose Bürgermeister setzen der Stadt zu. Petra Reski kennt sie noch, die alten Venezianer und die Geheimnisse dieser Stadt, sie zeichnet ein wehmütiges Bild von Venedig, dessen Untergang es unbedingt zu verhindern gilt.“



    Autorin Petra Reski ist tatsächlich mal im Canal Grande auf Tauchstation gegangen aber das ist nur eine nette Anekdote am Rande dieses intensiven Buches. Sie hat nicht nur ihr Herz an Venedig verloren, mittlerweile kann man sie schon als Einheimische bezeichnen. Was sie hier beschreibt und verdeutlicht, zeigt allein schon das Cover mit dem Kreuzfahrtschiff im Hintergrund: die Ruhe vor dem Sturm und der damit verbundenen Wucht der Zerstörung. Natürlich geht sie wunderbar sachlich in diesem Buch vor und erläutert uns Lesern die letzten Jahre/Jahrzehnte der ständigen Entwicklung Venedigs egal ob baulich oder naturbedingt - hier ist wahnsinnig viel passiert und das nicht immer im positiven Sinne. Wenn man dieses Buch zuschlägt gibt es wahrlich nur zwei Lesergemeinschaften. Die Einen, die diese Probleme kennen und mit Argwohn all die Jahre bereits beobachten und die, denen all das völlig wurscht ist und sie hoffentlich ganz bald wieder mit dem Kreuzfahrtschiff am besten gleich vor die Ladeneinkaufstür fahren können, koste es was es wolle. Aber es sind ja nicht nur die Kreuzfahrttouristen allein.

    Reski hat einen sehr schönen geschmeidigen Schreibfluss, ihre Worte wählt sie mit dem nötigen italienischen Gefühl und herausgekommen ist diese Sichtweise, die ich nur so unterschreibe. Venedig wurde in einigen Parts verschlimmbessert, billig verkauft, was die Natur betrifft vernachlässigt auf allen Ebenen - kurzum: Venedig wird ausgepresst wie ein reife Zitronen bis zum Schluss nichts mehr übrig bleibt. Es muss etwas passieren um dieses Gefüge wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ist das so schwer? Reski bohrt in so mancher Wunde und trifft dabei immer den richtigen Ton. Ja, sie macht den Touristen auch mal ein schlechtes Gewissen und ich finde das gar nicht schlecht. Wie würden wir uns denn fühlen, wenn wir so leben würden?

    Ich konnte Reski in jeder Zeile verstehen und fand gerade diese, zum Teil, amüsante Ansicht äusserst gelungen verpackt. Tenor: wir müssen Venedig retten bevor es zu spät ist! 5 von 5 Punkte für diesen Alarm-Weckruf!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 20.04.2021

    Dies ist zwischendurch mal eine etwas andere Lektüre. Zumal ich Venedig auch schon zweimal besucht habe, war ich auf das Buch von Petra Reski besonders neugierig. Petra Reski ist Schriftstellerin und Journalistin, wurde im Ruhrgebiet geboren und lebt seit 1991 in Venedig. Als sie ja 1989 zum ersten Mal nach Venedig fuhr, war sie fest entschlossen, diese Stadt für überschätzt zu halten. Doch es kam anders. Sie hat ihr Herz an Venedig und einen echten Venezianer verloren und blieb. So wurde Venedig zu ihrer Heimatstadt über die sie nicht nur Romane, Sachbücher und zahlreiche Artikel verfasst, sondern auch einen Film mit dem prophetischen Titel „Die letzten Venezianer“ gedreht hat. Und wenn man dieses Buch, das ich regelrecht verschlungen habe, gelesen hat, weiss man genau, was die Autorin damit gemeint hat. Denn mittlerweile gibt es tatsächlich nur noch wenige echte Venezianer in dieser prachtvollen Stadt, die durch die herrlichen Beschreibungen der Autorin vor meinem inneren Auge zum Leben erwacht. Man will das schnelle Geld machen und so wurden viele der prachtvollen Palazzi in Wohnungen, Airbnbs, umgewandelt. Normaler Wohnraum ist inzwischen Mangelware geworden, so dass die letzten Einwohner gezwungen sind, aufs Festland abzuwandern. In ihrem herausragenden Buch, das mich äusserst nachdenklich gestimmt hat, lernen wir einen der letzten Fischer Venedigs, Alberto kennen, der mit seiner Frau in einem Kloster aus dem 15. Jahrhundert lebt. Ausserdem darf ich auch einen waschechten Conti kennenlernen und ihn auf seinem letzten Weg begleiten. Mich hat die Geschichte Venedigs schon immer interessiert. Petra Reski besitzt eine topetta, ein typisches venezianisches Fischerboot, das stelle ich mir super vor. Vor allem kann man damit ohne Probleme die kleinen Inseln um Venedig erreichen, die allesamt eine Reise wert sind.
    Die Autorin setzt sich für die Erhaltung ihrer Stadt ein, die nicht nur vom Hochwasser und den Abgasen der Kreuzfahrtschiffe – die den legendären Bauwerken zusetzen – bedroht wird.
    Ihr Roman, der eine Liebeserklärung an Venedig ist, hat mich sehr beeindruckt und ich habe diese Lektüre regelrecht verschlungen. Gerne vergebe ich für dieses besondere Lesevergnügen 5 Sterne.
    Erwähnenswert ist auch die tolle Gestaltung. Schon beim Aufklappen des Buches findet man einen Stadtplan von Venedig. Bei mir hat er viele schöne Erinnerungen an diese Lagunenstadt wachgerufen.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 14.03.2021

    La Serenissima wird sterben....

    Venedig ist ein Sehnsuchtsort, der für Romantik, zärtliche Gefühle und Krimi-Handlungen zwischen den Kanälen steht. Von geldgeilen Profiteuren meistbietend verschachert, schreitet die Zerstörung unweigerlich voran und die Ausschlachtung der geheimnisvollen Stadt am Meer gleicht einer unaufhörlichen Jagd nach dem besten Schnäppchen.

    Petra Reski lebt seit 30 Jahre in Venedig und zeigt dem Leser, wie die Venezianer aus ihrer Stadt gescheucht werden, fast so, als würde man Adam und Eva aus dem Paradies vertreiben. Wo gestern noch der Käsehändler persönlich den Hartkäse abgewogen und eingepackt hat, steht heute ein Ramschladen für Touristennepp. Der Gemüsehändler muss einer Billgsupermarktkette weichen, die Palazzi werden in Airbnb's umgewandelt und so gehen die Alltagsgepflogenheiten der Venezianer immer mehr verloren, weil man sie nicht mehr im touristisch wirksamen Dauerwerbespot "gebrauchen" kann. Wo früher Handwerkskunst und altehrwürdige Palazzi zu finden waren, wird heute grosszügig über bestehende Baubestimmungen hinweggesehen, wenn nur der Euro rollt und sich Investoren finden, die im Handumdrehen eine neue Nobelboutique oder einen neuen Wellnesshotel entstehen lassen.

    Der Charme Venedigs geht immer mehr verloren, die Verstümmelung der Sehenswürdigkeiten und Denkmäler gleicht einem Herausreissen des Herzens bei vollem Bewusstsein und Venedigs Herzschlag nähert sich der Null-Linie.

    Die Zerstörungen an Umwelt, Lagune und Bauten sind gewaltig, hinterlassen irreparable Schäden und doch ist die grenzenlose Begeisterung für die einzigartige Stadt ungebrochen. Touristen werden zu Hunderten regelrecht durchgeschleust, abgefertigt und mit den üblichen Infos versorgt, aber die eigentliche Faszination Venedigs bleibt ihnen so verborgen.

    Die Autorin nimmt den Leser auf ihre Streifzüge durch die Lagunen und erlaubt ihm so einen ganz besonderen Blick auf das Leben in dieser unglaublich schönen, aber doch arg ausgebeuteten Stadt. Ein kritischer, aber nicht minder liebevoller Blick auf Venedig, das auf der einen Seite ausblutet und ausgeschlachtet wird, um möglichst viel Profit mit der Sehnsucht der Touristen zu machen. Auf der anderen Seite ist die Faszination von jahrhunderter alter Stadtgeschichte, liebenswerten Bewohnern und ihren Eigenarten auch der Blick in die Seele von Petra Reski, die ihr Herz nicht nur an eine Venezianer, sondern auch an ihre neue Heimat verloren hat.

    Mit dem Einzug des Lockdown während der Corona-Pandemie 2020 erstrahlt Venedig in einem ungewohnten Glanz - die Sonne taucht die ganze Stadt in mildes Licht, die Stille umfängt die Bewohner wie ein kuscheliges Plaid und spätestens jetzt wird jedem klar, warum er sein Herz an die faszinierendste Stadt der Welt verloren hat.

    Ein Buch, das man gelesen haben m u s s, weil es voller Melancholie und Ehrlichkeit, aber auch voller Gefühl und Liebe für eine Stadt und ihre Bewohner steckt.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Waltraud F., 02.04.2021

    Verifizierter Kommentar

    Ich war -vor Corona- 4x/Jahr in Venedig, habe dort Freunde gewonnen und dadurch auch Einblicke hinter die schöne Kulisse. Aber Petra Reski hat einfach Insiderwissen und man erfährt noch mehr über diese wunderschöne, einmalige Stadt. Mit den Büchern von Petra Reski wird meine Sehnsucht nach Venezia noch verstärkt...

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