Über Dietmar Schönherr
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Dietmar Schönherr
Schönherrs Familie zog nach dem "Anschluss" an das Deutsche Reich nach Potsdam. Nach dem Abitur absolvierte Schönherr Schauspielausbildungen in Innsbruck und Berlin und debütierte noch während des Krieges 1944 in "Junge Adler". Im deutsch-österreichischen Nachkriegskino spielte er bis 1962 in rund 30 Filmen, auffallend häufig Offiziere, Sportler,...
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Schönherrs Familie zog nach dem "Anschluss" an das Deutsche Reich nach Potsdam. Nach dem Abitur absolvierte Schönherr Schauspielausbildungen in Innsbruck und Berlin und debütierte noch während des Krieges 1944 in "Junge Adler". Im deutsch-österreichischen Nachkriegskino spielte er bis 1962 in rund 30 Filmen, auffallend häufig Offiziere, Sportler, Bergsteiger, Turnierreiter ("Das Mädchen Marion") und Grenzer auf der Jagd nach Schmugglern, später Schurken in Krimis und Abenteuerfilmen (1964 in "Die Verdammten der Blauen Berge", wo er in Kapstadt vom Tafelberg stürzt). Seine angenehm weiche Stimme, mit der er James Dean, Daniel Gelin und Gérard Philipe synchronisierte, war bekannter als er selbst.
Durch das Fernsehen wurde Schönherr populär. Als cooler Weltraumpionier Connander Allister McLane erlangte er 1965 in der Serie "Raumpatrouille Orion" einen anhaltenden Kultstatus. Seine Heirat mit der dänischen Schlagersängerin und Schauspielerin Vivi Bach und die mit ihr moderierten Fernsehshows wie "Wünsch dir was" sorgten für Schlagzeilen, wenn z.B. eine Familie in einem Auto im Studio versenkt wurde. 1972 wurde Schönherr mit der Talkshow "Je später der Abend" Deutschlands erster Talkmaster und definierte das Genre für immer mit dem legendären Satz "Das Ganze eine Rederei".
Anfang der 80er-Jahre engagierte sich Schönherr in der Friedensbewegung und verlor durch seine Kritik an Präsident Ronald Reagan 1981 seine Moderation im Schweizer Fernsehen. Ab 1987 kehrte Schönherr, der jedes Jahr in Mittelamerika Hilfe vor Ort leistet, zur Schauspielerei zurück und trat in Fernsehserien wie "Reporter", im Politthriller "Macht" (mit Katja Riemann) und der Serie "Leinen los für MS Königstein" sowie als Anwalt in Josef Vilsmaiers Drama "Leo und Claire" auf. Für den WDR unternahm er mit Elke Heidenreich eine in sechs Filmcollagen dokumentierte Reise durch die 50er-, 60er- und 70er-Jahre. Bleibenden Eindruck hinterliess seine Rolle in Doris Dörries Kinofilm "Bin ich schön?" (1998), in dem er als Witwer mit der Urne, in der die Asche seiner Frau ruht, von Spanien nach Deutschland wandert.
Schönherr schrieb Hörspiele und war in jungen Jahren Rundfunksprecher und Regisseur bei Radio Innsbruck. Seine einzige Filmregie blieb der TV-Film "Kain" (1973), eine Antikriegsparabel. Für seine humanitären Leistungen erhielt er 1999 den Heinz-Galinski-Preis. Schönherr wurde zweimal mit der Goldenen Kamera und 2005 mit dem Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk geehrt.
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