MERKUR / MERKUR 1/2019.Nr.836
Heft Januar 2019
Ivan Krastev und Stephen Holmes erklären den Weg osteuropäischer Staaten in Richtung illiberaler Demokratien aus dem Unglück der nachholenden Imitation des Westens. Über den "Extremismus der Mitte" schreibt Philip Manow. Und Monika Rinck geht es in ihrem...
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Produktinformationen zu „MERKUR / MERKUR 1/2019.Nr.836 “
Klappentext zu „MERKUR / MERKUR 1/2019.Nr.836 “
Ivan Krastev und Stephen Holmes erklären den Weg osteuropäischer Staaten in Richtung illiberaler Demokratien aus dem Unglück der nachholenden Imitation des Westens. Über den "Extremismus der Mitte" schreibt Philip Manow. Und Monika Rinck geht es in ihrem Essay um das, was Texte nicht sagen - und das, was sie damit meinen. In ihrer ersten Literaturkolumne nähert sich Eva Geulen der kleinen bzw. knappen literarischen Form, mit der sie es bei den Büchern von Maruan Paschen zu tun hat. Eva Behrendt erkennt in ihrer Theaterkolumne Menschen und Reflexionen im Nebel. Kritisch liest Jürgen Grosse den Briefwechsel zweier Ostdeutscher, nämlich von Jana Hensel und Wolfgang Engler. Sehr beeindruckt zeigt sich David Wagner von Rachel Cusks fast plotloser Romantrilogie. Harun Maye verabschiedet das Popkulturmagazin Spex. Um Derrick geht es in einem Essay von Robin Detje, um das München der achtziger Jahre, um Walter Sedlmayr und die Waffen-SS. Erhard Schüttpelz klärt allerlei Dinge mit links. Vom Alltagsleben in Warschau berichtet Felix Ackermann, während Jochen Rack in Nowosibirsk unterwegs war. Catalin Partenie schreibt über den rumänischen Philosophen Alexandru Dragomir und dessen postum veröffentlichte Notizen.
BROSCH
Lese-Probe zu „MERKUR / MERKUR 1/2019.Nr.836 “
Zitate aus Merkur, Nr. 836, Januar 2019Dass ausgerechnet jemand wie Martin Schulz sich so freigiebig mit Demokratiegefährdungsdiagnosen zeigt, muss überraschen, wo doch er wie fast kein Zweiter die ganze Alternativlosigkeit europäischer Politik verkörpert, wie sie dann auch in die deutsche hineinragt. Denn "Europa" als zentrales Element deutscher Staatsräson motivierte ja in beiden Krisen, der Euro- und der Flüchtlingskrise, eine Politik, die zuhause die ausserparlamentarische Kritik provozierte, weil die parlamentarische ausblieb, und schliesslich der AfD in den Bundestag verhalf.
Philip Manow, Der Extremismus der Mitte
Überall in Europa konnten die Parteien der ext¬remen Rechten den grössten Stimmenzuwachs in den Regionen verbuchen, die während der letzten Jahrzehnte diesbezüglich den grössten Aderlass hinnehmen mussten. Das legt nahe, dass auch in Mitteleuropa die illibe¬rale Wende eng mit dem Massenexodus vor allem junger Leute und den demografischen Ängsten zu tun haben könnte, die durch die Abwanderung ausgelöst wurden.
Ivan Krastev/Stephen Holmes, Osteuropa erklären
Und schon sind Sie auf der Lyriklesung angekommen, haben einen bescheidenen einstelligen Betrag bezahlt, balan¬cieren ein Glas mediokren, nicht ganz durchgekühlten Riesling auf dem lin¬ken Knie und lehnen sich zurück. Es sind diese Lesungen, womit Dichterni ihr Geld verdienen; die Bücher sind es nicht. Allein die eilfertige Bereitschaft zur Verkörperung des Ausgedachten - in einem sehr armen, dem ärmsten Theater.
Was mich umwirft, wirft mich auf mich selbst zurück. Da war ich aber schon. Mich interessiert eine poetische Qualität, die verlässlich ist, weil oder indem sie mir hilft, mich zu verlassen. Die das Beisichsein um das Nichtge¬wusste, Unerhörte, Ungemeine, Ungemeinte erweitert.
Monika Rinck, Das Ungesagte meinen
Aber in Zeiten der XXL-Literatur kann einem auch etwas fehlen; man gerät ge¬legentlich ins Grübeln, ob bei der Maxi¬malanreicherung, einschliesslich üppiger Ausflüge
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ins Phantastische oder anders Exzessive, das dann zu einem "Zeitenpa¬norama" sich verdichtet (oder auch nicht), etwas verloren geht, in der Überfülle das Fehlen fehlt. Will man nicht als modernis¬tischer Nörgler gelten, behält man derglei¬chen besser für sich; es sei denn, man hätte einen kleinen Trumpf in der Hinterhand. Meiner heisst Maruan Paschen.
Eva Geulen, Literaturkolumne
Ankunft im Herzen der Nebelproduktion. Auf der Bühne stapeln sich die Apparatu¬ren. Ein ganzes Spektrum von Nebelma¬schinen lagert die mittelständische, vom Bankrott bedrohte Fabrik, in der Thom Luz' Inszenierung Girl from the Fog Ma¬chine Factory (2018) spielt, eine Koproduktion der Kaserne Basel mit verschie¬denen Produktionshäusern: grosse, kleine, mittlere, solche, die auf Bodennebel spezi¬alisiert sind, und die neuesten Modelle aus China, die mit ferngesteuerten Schwenk¬köpfen Licht und Nebel zugleich gezielt in alle Richtungen ausstossen können.
Eva Behrendt, Theaterkolumne
Ist ein Schriftsteller oder eine Schrift¬stellerin eine interessante Protagonistin? Ich bin mir da gar nicht so sicher. Und ich verstehe auch nicht, warum ich schon wieder, und das sehr gerne und mit gröss¬tem Vergnügen, ein mehrbändiges Werk lese, dessen Hauptfigur ein Schriftstel-ler ist - aber Moment, nein, hier ist die Hauptfigur ja Schriftstellerin und nicht männlich. Nach der Lektüre der Schrift¬steller-Romane von Tomas Espedal, Karl Ove Knausgård und nach Emmanuel Car¬rères Ein russischer Roman ist das schon eine Abwechslung.
David Wagner, Um zu erzählen. Rachel Cusks Lebensromane
Die neue Popmusik-Kritik der Spex unterschied sich vom Mainstream der Populärkultur durch Nonkonformität und produktiven Hass auf "die Ästhetik von MTV, die formgewordene Verwer¬tungslogik der Pearl Jams dieser Welt und der mit ihr verschwipps
Eva Geulen, Literaturkolumne
Ankunft im Herzen der Nebelproduktion. Auf der Bühne stapeln sich die Apparatu¬ren. Ein ganzes Spektrum von Nebelma¬schinen lagert die mittelständische, vom Bankrott bedrohte Fabrik, in der Thom Luz' Inszenierung Girl from the Fog Ma¬chine Factory (2018) spielt, eine Koproduktion der Kaserne Basel mit verschie¬denen Produktionshäusern: grosse, kleine, mittlere, solche, die auf Bodennebel spezi¬alisiert sind, und die neuesten Modelle aus China, die mit ferngesteuerten Schwenk¬köpfen Licht und Nebel zugleich gezielt in alle Richtungen ausstossen können.
Eva Behrendt, Theaterkolumne
Ist ein Schriftsteller oder eine Schrift¬stellerin eine interessante Protagonistin? Ich bin mir da gar nicht so sicher. Und ich verstehe auch nicht, warum ich schon wieder, und das sehr gerne und mit gröss¬tem Vergnügen, ein mehrbändiges Werk lese, dessen Hauptfigur ein Schriftstel-ler ist - aber Moment, nein, hier ist die Hauptfigur ja Schriftstellerin und nicht männlich. Nach der Lektüre der Schrift¬steller-Romane von Tomas Espedal, Karl Ove Knausgård und nach Emmanuel Car¬rères Ein russischer Roman ist das schon eine Abwechslung.
David Wagner, Um zu erzählen. Rachel Cusks Lebensromane
Die neue Popmusik-Kritik der Spex unterschied sich vom Mainstream der Populärkultur durch Nonkonformität und produktiven Hass auf "die Ästhetik von MTV, die formgewordene Verwer¬tungslogik der Pearl Jams dieser Welt und der mit ihr verschwipps
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Autoren-Porträt
Christian Demand, Jg. 1960, hat Philosophie und Politikwissenschaft studiert und die Deutsche Journalistenschule absolviert. Er war als Musiker und Komponist tätig, später als Hörfunkjournalist beim Bayerischen Rundfunk. Nach Promotion und Habilitation in Philosophie unterrichtete er als Gastprofessor für philosophische Ästhetik an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2006 wurde er auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg berufen, wo er bis 2012 lehrt. Buchveröffentlichungen: Die Beschämung der Philister: Wie die Kunst sich der Kritik entledigte (2003), Wie kommt die Ordnung in die Kunst? (2010).Christian Demand ist Herausgeber des MERKUR.
Bibliographische Angaben
- 2019, 1. Auflage, 104 Seiten, Masse: 15,4 x 23,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Christian Demand
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 360897475X
- ISBN-13: 9783608974751
- Erscheinungsdatum: 10.01.2019
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