Vladislav Delay Quartet (CD)

Es liegt nahe, im Vladislav Delay Quartet eine Zweigstelle des Moritz von Oswald Trios zu sehen, bei dem der finnische Perkussionist Sasu Ripatti alias Vladislav Delay ebenfalls mitspielt. Doch sind die Unterschiede hörbar groß. Mit reinem Ambient, Dub oder den Myriaden von Ablegern hat das Vladislav Delay Quartet nichts zu tun, dies hier ist Noise - vitaler Elektronik-Noise des 21. Jahrhunderts, der eine Linie zieht zwischen den freien Improvisationen einer Band wie Borbetomagus und gespenstischem Black-Metal-Dröhnen. Was nicht heißen soll, dass das ganze Album in akustischer Aggression versinkt. Zusammen mit Derek Shirley, Lucio Capece und Mika Vainio hält Delay auf "Vladislav Delay Quartet" die Balance zwischen Individualität und Ensemble. "Wir decken verschiedene Stimmungen und Atmosphären ab", erklärt er, "von Noise bis Ambient Drone und vieles dazwischen." Etwa Avantgarde-Jazz wie auf "Killing The Water Bed", Blues- Verwandtes ("Presentiment") oder ein Mahlstrom aus Free Jazz, kakofonischem Heavy Metall und massiven Rockbeats ("Luohos").