Amalia Rodrigues & Le Cinema (CD)

Fado, die Seele der portugiesischen Melancholie, hat das Kino von Beginn an inspiriert. Das Aufeinandertreffen der zwei Künste hat sich besonders in Amalia Rodrigues ‘ Karriere erkennbar gemacht. In den 30ern haben Filmmacher ihre Schauspieler oft aus der Fado-Szene rekrutiert, die gleichermassen das Setting vieler Filme darstellten. Der erste portugiesische Tonfilm (1931) war explizit Maria Severa, der ersten berühmten Fado-Sängerin des 19. Jahrhunderts, gewidmet. Der Franzose Henri Verneuil prägte besser als jeder andere die Geschichte des Fado im Kino, indem er Amalia Rodrigues eine Rolle in “The Lovers of Lisbon” anbot. Zuvor hatte sie schon in vielen portugiesischen Filmen gespielt: Sie begann im Jahr 1946 in „Capas Negras“ mit Armando de Miranda als Regisseur – bis heute der meistgesehende Film in Portugal. Im nächsten Jahr feierte sie grossen Erfolg mit „Fado, História d’Uma Cantadeira“, einem Musical-Drama von Perdigão Queiroga. Sie trat ausserdem in Leitão de Barros’ „Vendaval Maravilhoso“ (1949) sowie Augusto Fragas „Sangue Toureiro“ (1957) in Erscheinung. Ebenso war sie in einigen TV-Produktionen und Dokumentarfilmen zu sehen. Aber zweifellos stellte „The Lovers of Lisbon“, in der sie sich selbst spielte, das wichtigste Sprungbrett für ihre internationale Karriere dar.