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Mädchen, Frau etc.,2 Audio-CD, 2 MP3

Ungekürzte Lesung mit Constanze Becker (2 mp3-CDs), Lesung
 
 
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Amma ist frischgebackene Dramatikerin und hat hart gearbeitet, um als schwarze Frau endlich im Mainstream der Theaterszene anzukommen. Ihre Freundin Shirley fühlt sich als Lehrerin an einer heruntergekommenen Schule ausgebrannt. Shirleys ehemalige Schülerin...
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Kommentar zu "Mädchen, Frau etc.,2 Audio-CD, 2 MP3"
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  • 4 Sterne

    Elke S., 08.02.2021

    Die Sprecherin könnte besser nicht sein

    „im Publikum sassen mehr schwarze Frauen, als sie je bei einer Aufführung im National Theatre gesehen hat sie musterte sie in der Pause, mit ihren extravaganten Turbanen, den schweren Ohrringen, so gross wie afrikanische Skulpturen, den voodoo-artigen Ketten aus Perlen, Knochen, Ledersäckchen, die (vermutlich) Zaubersprüche enthielten, den Armreifen aus Metall, breit wie Gewichtsmanschetten, den Silberringen, so ausladend, dass sich ihre Flügelspannweite über mehrere Finger ausbreitete immer wieder wurde sie mit einem Black-Sisterhood-Nicken bedacht, als würde das Stück sie alle irgendwie verbinden …“

    … heisst es, als man sich relativ gegen Ende dieses Romans wieder bei der Theaterpremiere findet, mit der alles beginnt, die als Rahmenhandlung dient und man weiss am Ende auch, ja die Frauen verbindet etwas. „Die letzte Amazone von Dahomey“ ist ein Stück, in dem nur schwarze Frauen auftreten und in dem es um Amazonen geht, um lesbische Kämpferinnen, das sicher provozieren wird und dementsprechend gross ist das Lampenfieber der schon älteren, vielfach ausgezeichneten Regisseurin Amma Bonsu, mit deren Lebensbericht die Erzählung über zwölf Mädchen, Frauen, etc beginnt.

    Die Autorin zeigt hier nicht nur bunte Ansammlung unterschiedlicher Frauenporträts, die sich zusammenhanglos aneinanderreihen, vielmehr sind alle Frauen, wie eine Art roter Faden, irgendwie über Generationen und soziale Grenzen hinweg miteinander verbunden. Sicher mit von Bedeutung ist hier ein gemeinsames Leben in Peckham. Das ist toll gemacht. Ganz besonders erwähnen muss ich hier auch den Epilog, bei dem sich noch einmal eine ganz besondere Verbindung zwischen zweien auftut, und der mich sehr berührt hat.

    Sehr gut hat mir auch gefallen, dass die Autorin die Frauen so ausgewählt hat, dass eine grosse Bandbreite abgezeichnet wird. Die betroffenen Frauen sind nicht allesamt harmonisch und als Opfer oder sanftmütige Menschen darstellt. Das macht das Buch äusserst authentisch. Hier werden nicht ausschliesslich Männer als die Schuldigen gezeigt. Sie vergisst nicht darzustellen, dass sich auch unter Frauen Radikalität und Unterdrückung findet und Narzisstinnen und Psychopathinnen Täterinnen sein können. Ebenso klar deutlich wird durch die geschickte Zusammenstellung der Einzelschicksale, dass Schwarzsein eben auch nicht automatisch, solidarisch und sensibler für Unrecht zu sein, heisst. Benachteiligung ist nicht nur an eine Hautfarbe gebunden, sondern, "komplexer", so wie das auch Jazz´Freundin feststellt. Zahlreiche Perspektiven und diverse Grautöne werden in diesem Roman gelungen aufgezeigt. Gut gefallen haben mir, dass auch Einstellungen, wie z.B. „du gehst im Januar gefälligst zurück an diese Universität und hörst auf zu glauben, dass dich alle hassen, ohne ihnen erstmal eine Chance zu geben, hast du sie denn überhaupt gefragt? bist du hingegangen und hast gefragt, entschuldigt bitte, hasst ihr mich? du musst die Menschen finden, die deine Freunde sein wollen, selbst wenn es alles Weisse sind es gibt auf dieser Welt für jeden jemanden du gehst also gefälligst zurück und fichst die Kämpfe aus, die dir nach deinem britischen Geburtsrecht zustehen,“ nicht fehlen.

    „Besonders schockiert, und damit gefesselt, haben mich die Kapitel über Dominique, die in die Hände einer gewaltbereiten Lesbierin, ja eigentlich Psychopathin gerät. Ich war sprachlos, teilweise schon geschockt, wie man sich so einnehmen, so bevormunden lassen und das so lange so stillschweigend erdulden kann. Die Frau mit der ich zweifelsohne am meisten sympathisierte war Hatti, für die gilt, „Hattie hat überhaupt kein Problem mit Bibi, die als Mann zur Welt gekommen ist, sie kennt sie ja nur als Frau, und das leuchtet ihr auch noch irgendwie ein zu behaupten, man wäre weder-noch, ist allerdings so weithergeholt, dass es ihr nur noch lächerlich vorkommt“, und die ich als warmherzig, humorvoll und für ihr Alter super aufgeschlossenen empfand. Sicher wird mir auch ihr neuer Begriff für Weihnachten noch ein Weilchen in Erinnerung bleiben. „unter dem Baum stapeln sich die Geschenke, nur darum geht es den Leuten noch, mit Religion hat das nichts mehr zu tun, es sollte nicht Weihnachten heissen, sondern Giernachten“. Die Autorin hat mit meinen Emotionen gespielt. So hat sie es bei einer Windsome, die mir auf die ersten Blicke so sympathisch war, mit der ich fühlen konnte, mit einem Verhalten, das mich furchtbar entsetzt hat, geschafft, dass ich von einer Sekunde auf die andere völlig anders fühlen musste. Allerdings wechselte meine Betroffenheit, mein gebanntes Mehr-Erfahren-Wollen, auch je nach Porträt deutlich. Relativ wenig konnte ich so z.B. trotz der schrecklichen Gruppenvergewaltigung, die sie als Jugendliche erleiden muss bei La Tisha empfinden. Ja, sie hat alles andere als Glück mit Männern und Kindsvätern, aber viel mehr war da für mich nicht. Wenig anfangen konnte ich auch mit Megan, Morgan, für die sicher das etc. im Titel reserviert ist. Sicher mit ein Grund für den Wechsel meiner Begeisterung von Frau zu Frau, war auch, dass in manchen Porträts teils derbe Sprache vorherrscht, die gar nicht mein Ding ist. Klar, Anfeindungen, Ausgrenzungen, erlittenes Unrecht muss gar nicht schöngefärbt werden, es soll ja ein authentischer Eindruck entstehen. Aber ganz besonders die sexuellen Vorlieben hätte ich z.B. nicht und schon gar nicht in dieser teils doch in meinen Augen vulgären Sprache gebraucht. „gib das Balg an die Kirche, sonst fliegst du raus, sagte er zu Daisy als ob ich dich jemals im Stich gelassen hätte, Gracie, so unschuldig, rein und ganz, eins von Gottes gesegneten Geschöpfen? meine Aufgabe war es, dich zu beschützen.“ oder „Tränen aus der Wohnung ging und Mama dafür dankte, dass sie endlich wieder mit ihr redete, denn, sagte sie, wenn die eigene Mutter so tut, als wäre man gar nicht da, dann ist das doch, als wäre man tot“, Sätze wie diese haben mich tief betroffen gemacht, mir einen regelrechten Stich im Herzen versetzt. Auch das erlittene Unrecht, die Anfeindungen, wie z.B. keine Unterkunft erhalten, weil die schwarze Hautfarbe auf die Laken abfärben könnte, Vergewaltigungen und einiges mehr haben mich sehr betroffen gemacht. Gleichzeitig gab auch zahlreiche Stellen, bei denen ich mich so richtig mit den Frauen freuen konnte, so z.B. bei Grace, der Mama von Hattie, als gilt „Grace konnte ihr Glück kaum fassen, als Joseph um ihre Hand anhielt, er benahm sich, als wäre sie der Hauptgewinn und nicht der Trostpreis“ und die nach schweren Schicksalsschlägen dann doch noch einmal die Kurve bekommt.

    Ich habe abwechselnd gelesen und gehört und muss sagen, dass mir das Hören erheblich besser gefallen hat als das Selbst-Lesen. Die fehlende Interpunktation, bzw. die fehlenden Punkte, die ein Satzende kennzeichnen, das Aneinanderreihen des Textes war äusserst gewöhnungsbedürftig für mich. Am Schreibstil gut gefallen haben mir aber wieder die Beschreibungen mit vielen Bildern und Vergleichen. „Pullis, Jacken, Mäntel die wasserstoffblonden Dreadlocks das ganze Jahr über darauf getrimmt, hochzustehen wie die Kerzen einer Geburtstagstorte silberne Creolen, klobige afrikanische Armreifen und pinken Lippenstift das ist ihr immerwährender, persönlicher Statement-Style“, ist nur ein Beispiel dafür. Ich hatte stets alles deutlich vor Augen.

    Ich könnte mich nicht erinnern, dass ich schon einmal ein von Constanze Becker eingesprochenes Hörbuch gehört hätte. Aber das wird sicher nicht mein letztes sein. Der Klang ihrer kräftigen Stimme ist ganz meines und ich habe ihr unheimlich gerne zugehört. Ganz besonders positiv habe ich empfunden, dass sie der Erzählung genau an den für mich richtigen Stellen etwas an der Härte nimmt. Sie gleicht die an mancher Stelle ist die doch recht schroffe, derbe Ausdrucksweise, gelungen aus, indem sie diese nicht auch noch extra betont. Zudem zeigt sie unheimlich viel Empathie, die sie in ihren Vortrag legt und verleiht auch jeder Frau hier, ein ganz eigenes, zu den Beschreibungen passendes Profil.

    Alles in allem hatte ich mit Mädchen, Frau etc. gelungene, interessante Unterhaltung. Für fünf Sterne genügt es bei mir nicht ganz aber gute vier sind auf jeden Fall drin.

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