Spielverderber (DVD)
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Drei Generationen Fussballschiedsrichter treten in dieser Doku aus dem Schatten und gewähren neue Einsichten über den Volkssport. Sie werden ausgebuht, angefeindet und attackiert. Von Fans, Spielern, Trainern und Journalisten. Sie stehen im Zentrum der...
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Produktinformationen zu „Spielverderber (DVD)“
Drei Generationen Fussballschiedsrichter treten in dieser Doku aus dem Schatten und gewähren neue Einsichten über den Volkssport. Sie werden ausgebuht, angefeindet und attackiert. Von Fans, Spielern, Trainern und Journalisten. Sie stehen im Zentrum der Emotionen und dürfen selber keine zeigen: Über 80.000 Fussballschiedsrichter gibt es allein in Deutschland. Mit oder ohne Pfeife - drei von ihnen geben einen Einblick in ihr Leben. Ohne sie gibt es kein Weltmeisterschaftsfinale, keine Champions League, keinen Deutschen Meister, kein Spiel zwischen SV Frömmersbach und TuS Halle. Läuft das Spiel, werden sie kaum wahrgenommen, treten sie aber in Erscheinung, ist sofort alles anders. Ihre Entscheidungen lösen meist gewaltige Emotionen aus, sie selbst aber dürfen keine zeigen. Schiedsrichter sind die regulierende Instanz, ein Neutrum zwischen zwei stark aufgeladenen Polen. Aber unabhängig von Herkunft, Alter und Spielklasse treffen sie häufig auf Unverständnis und Aggression, wohlwissend, dass ohne sie kein Spiel funktioniert. Allein in Deutschland gibt es über 80.000 von ihnen. Täglich können wir sie bei der Arbeit sehen. Aber sie sind nur Nebenfiguren im grossen Spiel. Wer sind diese Menschen, die freiwillig eine derart verantwortungsvolle, konfliktträchtige Aufgabe übernehmen? Erfolg und Ruhm werden immer an ihnen vorbeigehen. Was motiviert jemanden, sich für so ein einsames Amt zu entscheiden?
Mitwirkende zu „Spielverderber (DVD)“
Darsteller: | Kevin Prösdorf, Herbert Fandel, Oreste Steiner |
Drehbuchautoren: | Georg Nonnenmacher, Henning Drechsler |
Kamera: | Henning Drechsler |
Musik: | Michael Bauer, Peter Holzapfel, Georg Karger |
Produzenten: | Marcelo Busse, Christian Vizi |
Regisseure: | Georg Nonnenmacher, Henning Drechsler |
Marke: | GOOD MOVIE |
Vertrieb: | INDIGO |
Label: | Zorro |
Verleih: | GOOD!MOVIES |
Verlag: | 375 Media |
Jahr: | 2009 |
Bibliographische Angaben
- DVD
- farbig, Spieldauer: 89 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- Untertitel: Englisch
- Studio: 375 Media
- EAN: 4047179408486
- Erscheinungsdatum: 20.11.2009
Rezension zu „Spielverderber (DVD)“
Drei Generationen Fussballschiedsrichter treten in dieser Doku aus dem Schatten und gewähren neue Einsichten über den Volkssport.Spielverderber ist noch ein schmeichelhaftes Wort für den übel beleumundeten Berufsstand: Es setzt ein dickes Fell voraus, als Schiedsrichter auf dem Rasen zu bestehen. Denn wüste Beschimpfungen gehören zum guten Ton auf den Bolzplätzen von Kreisliga bis Weltliga. Davon kündet die ursprünglich zur WM 2006 erstellte Dokumentation, mit der die Kölner Regie-Debütanten Henning Drechsler und Georg Nonnenmacher drei Generationen Unparteiischer näher kommen, Alltag und Beweggründe schildern. Allen voran Herbert Fandel, dem (neben Markus Merk) bekanntesten Fifa-Schiedsrichter Deutschlands; Oreste Steiner, der seit 55 Jahren pfeift und noch jedes Wochenende auf Essener Aschplätzen als Respektperson unfairen Spielern die Leviten liest; und der 14-Jährige Schüler Kevin Prösdorf, der einen Anwärterlehrgang besucht. Ihre zahlreichen Kommentare und Einsätze geben eine abwechslungsreiche Studie mit genauen Beobachtungen vor allem der unteren Ligen ab. Man erfährt einiges aus ungewohnter Perspektive über Ballsport, Vereinswesen, Arbeitsbedingungen und Privatleben.
Als 23. Mann auf dem Feld haben sie neutral zu sein, bewegen sich zwischen zwei emotional stark aufgeladenen Polen und dienen als Blitzableiter. Der Job als Sündenbock erfordert Durchsetzungsvermögen, Nervenstärke und Kritikfähigkeit, zumal man gerade im Amateurbereich ganz auf sich allein gestellt ist. Ein Jahr lang hat das Regie-Duo bisweilen ganz allein seine Protagonisten begleitet und weicht ihnen auch nach Abpfiff nicht von der Seite, zeigt sie sensibel als Menschen: Im Schiri-Lehrgang lernt Kevin Deeskalations- und Selbstbehauptungstechniken, die dem pädagogischen Motiv seiner Eltern entsprechen, seine Verhaltensdefizite auszugleichen. Fortan bildet er in Jugendspielen seine Persönlichkeit unter schweren Bedingungen, die dennoch kaum mit denen vergleichbar sind, die Fandel jedes
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Wochenende vorfindet: Da wird der passionierte Konzertpianist bei Borussia Dortmund mit einem gellenden Pfeifkonzert empfangen, mit dem Fussballfans ihre Beschränktheit kundtun. Als Fandel nach einer Knieoperation auf die WM-Teilnahme verzichtet, erhält er immerhin unerwartet Trost. Ein seltener Moment der Wertschätzung, obwohl ohne einen der 80.000 deutschen Schiedsrichter kein einziges Spiel stattfinden könnte. Wahre Helden, an denen Ruhm und Erfolg stets vorbeiziehen. tk.
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