Schitt's Creek - Staffel 1 (DVD)

Die Familie von Millionär Johnny Rose, gibt gerne mit vollen Händen das Geld aus, welches der Patriarch im Laufe der Jahrzehnte angehäuft hat. Besonders Johnnys Kinder, Alexis und David schätzen ihren gehobenen Lebensstil sehr und auch Johnnys exzentrische Ehefrau, die ehemalige TV Seriendarstellerin Moira, hat sich in ihrem privilegierten Leben bestens eingerichtet. Doch dann ändert sich ihr Leben von einem auf den anderen Tag komplett. Johnnys Geschäftsführer hat nicht nur hohe Geldsummen veruntreut, ins Ausland transferiert und sich aus dem Staub gemacht, dazu bekommt es Johnny nun auch noch mit der Steuerbehörde zu tun, die sämtlichen Besitz einzieht.
Lediglich eines ist Johnnys Familie geblieben. Eine Kleinstadt im ländlichen Nirgendwo, die der Patriarch in einem Anflug von Humor einst für seinen Sohn David gekauft hatte. Und dorthin muss sich die Rose Familie nun begeben. Der Bürgermeister und Namensgeber der Stadt, Roland N. Schitt, entpuppt sich als kauziger, sehr eigenwilliger Hinterwäldler, der die Rose Familie zwar willkommen heisst und sie im einzigen Motel der Stadt unterbringt, dass schon bessere Zeiten gesehen hat, der aber auch besonders Johnnys angeschlagenes Nervenkostüm arg strapaziert. Moira, David und Alexis sind entsetzt, als sie ihr neues Zuhause beziehen und beschliessen, alles in Schitt’s Creek fürchterlich zu finden.
Johnny hofft dennoch, einen Käufer für Schitt’s Creek zu finden. Bis dahin müssen sie sich allerdings mit den Bewohnern des Ortes arrangieren und das ist gar nicht so einfach… 😉

Als Sky kürzlich die erste Staffel der kanadischen TV Serie „Schitt’s Creek“ online stellte, fürchtete ich zunächst, ob des flachen Titels, einen ähnlich flachen Humor. Doch obwohl die Macher der Serie in den ersten vier Folgen wirklich kein Fettnäpfchen ausliessen und tief in der Klischeekiste gruben bei der Charakterisierung der Familie Rose, blieb ich trotzdem dran. Ich fand die Grundstory der Serie witzig und trotz der Tatsache, dass sämtliche Mitglieder der Familie, na zumindest abgesehen vom Vater, schon einen gewissen Nervfaktor an den Tag legten, entwickelten sie sich tatsächlich weiter.
Mein heimlicher Held in der Serie, der auf grandios komische Art und Weise seine Figur, den Bürgermeister Roland N. Schitt verkörperte, war jedoch der Schauspieler Chris Elliott, den man bereits aus zahlreichen anderen TV Serien, aus „Saturday Night Live“ und als Nebendarsteller in Kinofilmen wie „Verrückt nach Mary“ oder „Und täglich grüsst das Murmeltier“ kennen dürfte. Hier wurde er optisch ein wenig zurecht gemacht wie „Spike“ aus dem Film Notting Hill (auch herrlich verkörpert von Rhys Ifans) und er benimmt sich ähnlich schrullig.

Seine Szenen sind dermassen schräg geraten, dass ich Tränen beim Schauen gelacht habe und meine Lieblingsszene in der kompletten Staffel ist die, in der Johnny und Roland eine Diskussion über die genaue Bedeutung/Auslegung des Ortseingangsschildes von „Shitt’s Creek“ führen müssen. Während die erste Staffel bereits im Jahre 2015 im kanadischen Fernsehen lief und noch fünf weitere Staffeln folgten, erschien im April 2021, hier in Deutschland, nun endlich die erste Staffel der Serie auf DVD. Die erste Staffel umfasst 13 Folgen, die eine jeweilige Laufzeit von 20 - 22 Minuten haben. Zudem finden sich auf der DVD Interviews mit Cast und Crew als Bonusmaterial (50 Minuten).

Zugegeben, ich brauchte, wie weiter oben erwähnt, eine kleine Eingewöhnungszeit, doch nach den ersten Folgen war ich bereits mittendrin und habe mich prächtig amüsiert über die Abenteuer der Familie Rose in „Schitt’s Creek“. Es ist sicherlich nichts Tiefschürfendes und manche der Gags mögen schon etwas flach geraten sein, doch blitzt dann und wann auch ein etwas feinerer, schwarzer Humor durch ( die Beerdigungsfolge beispielsweise ). Vielleicht mag das auch ein Grund dafür sein, dass die Serie im Jahre 2020, 9 Emmys gewann und im Jahre 2021, dazu den Golden Globe als beste Comedyserie und für die beste Hauptdarstellerin. Und jetzt hoffe ich natürlich sehr, dass auch die übrigen Staffeln in synchronisierter Form den Weg über den grossen Teich finden werden.

Kurz gefasst: Home, sweet Home! Kleine, aber amüsante und herrlich schrullige Comedyserie in der eine reiche Familie plötzlich vor dem Nichts steht und ins ländliche Nirwana ziehen muss.