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Peter Handke - Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte... (DVD)

Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte
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Peter Handke ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Schriftsteller Österreichs – und ein Rätsel. Der 1942 in Kärnten geborene Handke avancierte dank Werken wie „Publikumsbeschimpfung“ oder „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ zum Popstar der...
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Kommentar zu "Peter Handke - Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte..."
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    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 10.12.2017

    Filmemacherin Corinna Belz (Jahrgang 1955) hat bereits mit ihrem 2011 entstandenen Kinofilm "Gerhard Richter - Painting" für den sie 2012 mit dem "Deutschen Filmpreis" in der Kategorie "Bester Dokumentarfilm" ausgezeichnet wurde, ein Gespür für schwer zugängliche Künstlerpersönlichkeiten bewiesen und zuvor 2002 mit dem Film "Ein anderes Amerika", der die USA nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zeigt und für den "Grimme-Preis" nominiert wurde, viel Anerkennung erfahren. Für diesen Dokumentarfilm "Peter Handke - Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte" besuchte sie 2014 den österreichischen Schriftsteller Peter Handke (* 6. Dezember 1942 in Griffen, Kärnten) in seinem Haus in Chaville im Südosten von Paris.

    Neben dem konkreten Blick auf Handke als Person und dem Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt ist Belz daran gelegen, im Rahmen eines grösser angelegten Projektes verschiedene Porträts unterschiedlicher Kunstformen und der sie Schaffenden vorzulegen und also zu zeigen, wie die Kunstproduktion vonstatten geht, sodass diese Dokumentation nach "Gerhard Richter - Painting" diesbezüglich den zweiten Teil bildet.

    Für "Peter Handke - Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte" führte Belz Gespräche mit Handke. Meist aber sind nur seine Antworten zu hören, was den Eindruck erweckt, er führe Monolge. Ausserdem werden alte Fernseh-Interviews mtit Handke eingespielt, kurze Aussagen und Einschätzungen seiner Frau Sophie Semin (kennen sich seit 1990, sind seit 1995 verheirtatet, leben seit 2001 nicht mehr zusammen) und seiner älteren Tochter Amina (geboren 1969, stammt aus der Ehe mit der Schauspielerin Libgart Schwarz) eingespielt.

    Handke liest aus seinen Texten vor, teils werden sie zusätzlich schriftlich eingeblendet. Auf diese Weise ergibt sich die Möglichkeit, hineinzuhorchen und hineinzublinzeln in das umfangreiche Werk des Schrifstellers, der sich seit 1966 im literarischen Geschäft aufhält, keinen Computer und keine Schreibmaschine, nur die Hand benutzt und Ideen und Zeichnungen in einem Skizzenbuch festhält.

    Die Dokumentation vermittelt einen Eindruck von Handkes Selbsteinschätzung, auch bezüglich seiner Rolle als Schriftsteller, verschafft Zugang zu seinen Gedanken und Eintritt zu seiner Sprache, beleuchtet die Arbeit, Skandale, Persönliches, Familiäres und bleibt dabei stets diskret auf Distanz.

    Zu sehen ist ein kontemplativer, meist abgeschottet von anderen lebender, sich selbst als "scheu mit Menschen" bezeichnender, durch und durch poetisch denkender Mann, der ungern mehr erklärt, als er für nötig und angemessen hält, unwirsch werden und störrisch sein kann, streitbar und bereit ist, mit seiner Meinung und sehr wohl auch politisch anzuecken oder gar Skandale auszulösen - siehe sein Auftritt vor der "Gruppe 47" oder die "Serbien-Kontroverse" zum Balkankrieg - man ist versucht, zu sagen, der Prototyp eines Schrifstellers und Künstlers, was sicherlich ganz der Absicht des Schriftstellers und der der Filmemacherin entspricht und die Qualität des Films keinesfalls schmälert, vielmehr verdeutlicht, dass die Selbstinszenierung nun einmal zu solch einem Leben dazugehört.

    Corinna Belz' Dokumentation ist ein einfühlsames Porträt, das Handke und seinen Kosmos, in dem es Platz für Obstanordnungen, die wie Stillleben anmuten, das Pilzesammeln, Bleitstiftansammlungen, Wegumrandungen aus Muscheln und Muschelsand, Stickarbeiten und ganz viel Stille, aber auch 11. Gebote wie "Du sollst Zeit haben" gibt, näherbringt.

    Darüber hinaus ist Belz' Doku als filmisches Werk beachtlich, vor allem hinsichtlich ihrer Bildkompositionen, der einführenden, illustrierenden Fotos und der eingebetteten Filmszenen sowie der genau abgestimmten Musikeinspielungen.

    "Peter Handke - Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte" entlässt mit einem bemerkenswerten Appell als Schlusswort zur Frage: "Wie soll man leben?", die an anderer Stelle dieses Films aufgeworfen worden ist. Ich finde dieses Portät sehr sehens- und hörenswert und empfehle es Interessierten daher gern weiter.

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