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Lara (DVD)

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Es ist Laras sechzigster Geburtstag, und eigentlich hätte sie allen Grund zur Freude, denn ihr Sohn Viktor gibt an diesem Abend das wichtigste Klavierkonzert seiner Karriere. Schließlich war sie es, die seinen musikalischen Werdegang entworfen...
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Kommentar zu "Lara"
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    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 28.04.2020

    „Lara“ (2019) ist der zweite Langspielfilm von Jan-Ole Gerster, Jahrgang 1978, nach „Oh Boy“ (2012).
    Wie dort folgt er einen Tag lang seiner Hauptperson durch Berlin, beobachtet sie, Lara, gespielt von Corinna Harfouch („Der Untergang“ - 2004, „Was bleibt“ - 2012), eine pensionierte Beamtin der Stadtverwaltung, an ihrem 60. Geburtstag. Dass Lara an einer tiefen Unzufriedenheit leidet, wird schon in der ersten Szene deutlich und sehr schnell danach auch, dass sie sehr allein ist.

    Am Abend gibt ihr Sohn Viktor, dargestellt von Tom Schilling, der in „Oh Boy“ die Hauptrolle innehatte, ausserdem in „Werk ohne Autor“ (2018) oder „Brecht“ (2019) zu sehen war, sein erstes eigenes Konzert als Pianist und Komponist. Lara versucht, Kontakt zu ihm aufzunehmen und tut ansonsten im Vorfeld einige (scheinbar) unlogische oder schwer nachvollziehbare Dinge, kauft zum Beispiel alle Restkarten auf, um sie an mehr oder weniger fremde Menschen zu verschenken…

    „Lara“ ist ein Drama über ein falsch gelebtes, möglicherweise verpasstes anderes Leben und über eine stille Rebellion mit Abnabelung, das tiefgreifende Erschütterungen, Zerwürfnisse, Entfremdung, Enttäuschungen, Verletzungen sowie weitere undefinierbare, heftige Gefühle innerhalb einer Mutter-Sohn-Beziehung darstellt. Es thematisiert die Tücken grossen Ehrgeizes und hochtrabender Träume, die Fallstricke, welche (Selbst)Zweifel und die Abhängigkeit von Wertungen anderer mit sich bringen.

    Laras zu erlebende Ziellosigkeit, mit der sie durchs Hansaviertel, über den Kurfürstendamm, die Kantstrasse oder den Stuttgarter Platz streift, ist nicht wie bei „Oh Boy“ als Prinzip des Erzählens zu verstehen, sondern zeigt Laras Versuch, sich abzulenken und vielleicht, sich unerwartet selbst zu ergründen.

    Lara ist zunächst einmal eine freundlich, wenn auch steif und ein wenig verkrampft auftretende Person, eine unnahbare bis „kratzbürstige“, abweisende Dame, strahlt jedoch etwas unterschwellig Angriffslustiges, undefinierbar Gefährliches aus und ab und zu blitzt etwas erschreckend Herrisches, Despotisches auf, mit dem sie andere, vor allem ihren Sohn, vernichtend zu verletzen versteht.

    Corinna Harfouch spielt sie faszinierend vielschichtig und stets zurückgenommen. Doch Laras inneren Konflikte sind deutlich an ihrer Miene und Körperhaltung ablesbar.

    Genauso psychologisch stimmig wie die Hauptfigur wurde jede noch so kleine Nebenfigur ausgefeilt und mit grosser Sorgfalt besetzt. Zu sehen sind zum Beispiel Rainer Bock als Laras Ex-Mann und Viktors Vater, Volkmar Kleinert als Laras ehemaliger Musiklehrer Prof. Reinhoffer, André Jung als Laras Nachbar Herr Czerny, Gudrun Ritter als Laras Mutter oder Mala Emde als Viktors Freundin Johanna.

    Musik nimmt in diesem ruhig und elegant gefilmten Drama eine weitere Hauptrolle ein, ist nahezu omnipräsent. Neben klassischer Klaviermusik ist wiederkehrend das Lied - Il jouait du piano debout- („stehend spielte er Klavier“) der französischen Sängerin France Gall zu hören, welches passenderweise auch von einem rebellierenden Pianisten erzählt. Die Filmmusik und Viktors Konzert komponierte der Deutsch-Iraner Arash Safaian. Er konzipierte es so, dass Tom Schilling den Anfang tatsächlich selbst spielen konnte.

    „Lara“ ist ein stiller, subtiler, dichter und tiefer, psychologisch realistischer Film, dem trotz unsympathischer Züge seiner Protagonistin an einer wohlwollenden Identifikation des Publikums mit ihr gelegen ist und der darüber hinaus Mitgefühl für alle Figuren entwickelt. Bei aller Melancholie ist er nicht düster, sondern unterhaltend und manchmal enthält er Momente, in denen Lara in ihrer Tragik sogar unfreiwillig komisch bzw. ihr Verhalten geradezu peinlich lächerlich wirkt.

    Wohlüberlegt und reif komponiert erweist sich dieses für mich hochkarätige Drama bis hin zum kraftvoll-schmerzlichen, mehrdeutigen Schlussakkord als viel komplexer als zunächst anzunehmen und begleitet und beschäftigt mich deswegen nach dem Ende noch eine ganze Weile.

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