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Beale Street (DVD)

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Harlem, New York in den 1970ern: Der Bildhauer Fonny verliebt sich Hals über Kopf in Tish, seine beste Freundin aus Kindertagen. Alles scheint perfekt zwischen den beiden Verliebten, bis Fonny fälschlicherweise der Vergewaltigung beschuldigt wird und ins...
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Kommentar zu "Beale Street"
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    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 05.09.2019

    Der US-amerikanische Regisseur und Drehbuchautor Barry Jenkins (Jahrgang 1979), der für die Adaption des Drehbuchs und in der Kategorie „Bester Film“ bei der Oscarverleihung 2017 für seinen Film „Moonlight“ (2016) mit je einem „Oscar“ ausgezeichnet wurde, drehte 2018 „Beale Street“ (im amerikanischen Original: „If Beale Street Could Talk“) nach James Baldwins gleichnamigem Roman aus dem Jahr 1973 (im Deutschen „Beale Street Blues“, 1974 von Rowohlt bzw. 2018 als Neuübersetzung von dtv).

    James Baldwin (* 2. August 1924 in Harlem, New York City, New York, Vereinigte Staaten; † 1. Dezember 1987 in Saint-Paul-de-Vence, Provence-Alpes-Côte d’Azur, Frankreich) war einer der bedeutendsten US-amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Er wurde weit über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinaus bekannt, geriet allerdings nach seinem Tod in relative Vergessenheit. Mittlerweile wurde er und sein Werk im Zusammenhang mit der „Black Lives Matter“-Bewegung, die 2013 ins Leben gerufen wurde, und wegen der weltweit verstärkt geführten Rassismus-Debatten wiederentdeckt. In vielen seiner Arbeiten behandelte er Themen wie Rassismus und Sexualität sowie Fragen der Identität von Schwarzen und Homosexuellen und damit verbundenem sozialen und psychologischen Druck, lange bevor die soziale, kulturelle oder politische Gleichstellung dieser Gruppen erkämpft wurde.

    Harlem, New York in den 1970er Jahren: Clementine Rivers, genannt Tish (KiKi Layne), und Alonzo Hunt, genannt Fonny (Stephan James), kennen sich von klein auf. Nun sind die 19-jährige Verkäuferin und der 22-jährige „Kunsthandwerker“ ein Liebespaar. Doch ihre grossen Gefühle und gemeinsamen Pläne werden jäh durchkreuzt, als Fonny der Vergewaltigung bezichtigt und deswegen in Untersuchungshaft genommen wird. In den von Rassismus, Willkür, hierarchischem Denken und Unterdrückung geprägten Zeiten wird es für Tish, Fonny und die Familien der jungen Verliebten eine kräftezehrende, schier unlösbare Mammutaufgabe, den Kampf gegen übermächtige, unberechenbare Gegner aufzunehmen und Fonnys Unschuld zu beweisen. Dennoch nehmen sie die Herausforderung an und gehen an ihre Grenzen bis hin zur Selbstaufgabe und Selbstverleugnung…

    „Beale Street“ ist eine sanft und liebevoll komponierte Liebesgeschichte und ein behutsam erzähltes Gefängnisdrama, das, episodisch anmutend, zwischen Gegenwart und Rückblenden in die Kindheit Tishs und Fonnys sowie die Phase ihres Heranwachsens wechselnd, in einem ganz eigenen, unaufgeregten, aber einprägsamen Ton gehalten ist, sodass die enorme Wucht und Schärfe der erlebten Erniedrigung durch Diskriminierung und Rassismus erst allmählich durchscheinen, an die Oberfläche sickern und dann umso deutlicher und schmerzhaft anschwellend für den Zuschauer spürbar (gemacht) werden.

    Massgeblich tragen dazu die wie beiläufig geführten Dialoge voller gestochen formulierter Gesellschaftskritik bei - etwa der zwischen Fonny und seinem Jugendfreund Daniel „Danny“ Carty (Brian Tyree Henry) über dessen Zeit im Gefängnis mit den erschütternden, bleibenden Erlebnissen von Hilf- und Wertlosigkeit – die, da leise und subtil vorgetragen, besonders eindringlich in die Seele schneiden und die tiefen Verletzungen erkennen lassen.

    Die ruhigen Bilder des Kameramanns James Laxton („Yoga Hosers“, „Tusk“), die immer wieder besondere Perspektiven auf die Protagonisten bereithalten und die mit traumhaft leuchtenden, auffälligen Farbakzenten einen fast schon erschreckenden Kontrast zu dem harten, drastischen Thema setzen, sowie die Originalfotos in Schwarz-Weiss, harte, schwarze Schnitte, Slow Motion-Sequenzen, der scheinbare Augenkontakt zwischen Publikum und Handelnden und der exakte Einsatz von auf die jeweiligen Szenen passend abgestimmter Musik bzw. von Stille dirigiert das Sentiment des Publikums und nimmt es förmlich – nicht nur für Tish und Fonny und ihr Schicksal – gefangen, nicht zuletzt, weil es gebannt auf irgendeine Art von Eskalation, einen Ausbruch oder einen Befreiungsschlag wartet.

    Tish fungiert als vom Roman übernommene Erzählerin und lässt den Zuschauer daran teilhaben, in welch verzweifelter, aussichtsloser Situation sich alle, die für und um Fonny kämpfen, befinden angesichts der wohl unberechtigten Vorwürfe gegen ihn. Doch über diesem dunklen Kapitel schwebt Tishs und Fonnys Geschichte, die Schilderung, wie aus der selbstverständlichen, unbekümmerten Kinderfreundschaft echte Zuneigung und dann eine Liebesbeziehung wird, die von grosser Nähe und Wärme sowie bedingungslosem Einander-Vertrauen geprägt ist - und wir erleben eine der zartfühlendsten, zärtlichsten Darstellungen des „ersten Mals“ der Filmgeschichte.

    „Beale Street“ ist ein zurückhaltend in Szene gesetztes Drama, das sich subtil an- und dann ins Herz des Betrachters einschleicht und dann als Hommage an die Liebe ungemein berührt und glücklich, gleichzeitig aber auch betäubt sowie fassungslos zurücklässt und unfassbar wütend macht.

    PS: Regina King wurde als Sharon Rivers, Tishs Mutter als „Beste Nebendarstellerin“ 2019 mit einem „Oscar“ und mit einem „Golden Globe“ ausgezeichnet.

    Bei den „Philadelphia Film Critics Circle Awards“ 2018 wurde die Auszeichnung für die „Beste Regie“ an Barry Jenkins, die Auszeichnung als „Beste Nebendarstellerin“ an Regina King als Tishs Mutter Sharon und die Auszeichnung als „Beste Nachwuchsschauspielerin“ an Kiki Layne als Tish vergeben.

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