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Ballon (DVD)

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Die Familien Strelzyk und Wetzel haben 1979 mit einem selbstgefertigten Heißluftballon - zu acht in einer winzigen Gondel - die Flucht aus der DDR in die Freiheit gewagt. Basierend auf ihrer Geschichte hat Regisseur Michael Bully Herbig einen...
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Kommentare zu "Ballon"
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    16 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MaRe, 15.06.2019

    aktualisiert am 18.06.2019

    Michael „Bully“ Herbig (Jahrgang 1968) wechselte mit „Ballon“ (erschienen 2018) vom komischen ins ernste Filmfach und erzählt mit gewissen dramaturgischen Anpassungen die wahre deutsch-deutsche Geschichte von der/m wohl spektakulärsten Flucht(versuch) aus der Deutschen Demokratischen Republik in die Bundesrepublik Deutschland mal nicht als Drama, sondern als waschechten Thriller. Die Zeitzeugen bezog er in die Dreharbeiten ein.

    Im Sommer 1979 planen Peter und Doris Strelzyk (Friedrich Mücke, u.a. „SMS für Dich“ - 2016, „Weinberg“ - 2015 und Karoline Schuch, u.a. „Hannas Reise“ - 2014, „Katharina Luther“ - 2017) zusammen mit dem befreundeten Ehepaar Günter und Petra Wetzel (David Kross, u.a. „Der Vorleser“ - 2008, „Simpel“ - 2017 und Alicia von Rittberg, u.a. „Charité“ - 2017, „Lotte am Bauhaus“ – 2018) vom thüringischen Pössneck aus ihre Flucht aus der DDR nach Westdeutschland: Sie wollen mit ihren je zwei Kindern, also zu acht, in einem selbst gebauten Heissluftballon über die Grenze in die Freiheit fahren. Doch kurz vor dem Ziel scheitert ihr Vorhaben. Was tun? Damit leben und abfinden, gescheitert zu sein sowie die eventuellen Konsequenzen tragen zu müssen? Westkontakte knüpfen? Noch einen Ballon bauen und einen zweiten Versuch unternehmen, die BRD zu erreichen?

    Unmittelbar nach Kenntniserlangung von der versuchten Flucht hat das Ministerium für Staatssicherheit Ermittlungen aufgenommen, und so sitzt der ehrgeizige und hartnäckige Oberstleutnant Seidel (Thomas Kretschmann, u.a. “Jungle“ – 2017, „King Kong“- 2005) den beiden Familien schon bald im Nacken. Unerbittlich zieht sich die von ihm ausgeworfene Schlinge um ihren Hals zu und die Zeit für Entscheidungen und zum Handeln wird für sie knapp…

    Dank des dichten, ereignisreichen Drehbuchs (von Kit Hopkins, Thilo Röscheisen, Michael Herbig), der vielfältigen, spannungsgeladenen, treibenden Musik (von Ralf Wengenmayr, der u.a. auch für Herbigs „Der Schuh des Manitu“ und „Wickie und die starken Männer“ die Musik komponierte und Marvin Miller), der variablen Kameraarbeit von Torsten Breuer (u.a. „Bullyparade“ oder „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“), den vielen Suspense-Elementen, „Jump Scares“ (plötzliche, erschreckende Bilder- oder Geräuschsequenzen) und zahlreicher, anderer überraschender Effekte wie Parallel- oder verschränkte Ineinander-Montagen wird ein hohes Erzähltempo angeschlagen und gegen Ende sogar noch verschärft sowie durchgängig eine, von ein paar Farbtupfen in Blau (Parteibuch, Luftballons), der Farbe der Sehnsucht, abgesehen, in Gelbtönen gehaltene bedrohliche, oft schaurige Stimmung erzeugt, die Doris‘ und Peters Misstrauen, die Unsicherheit der gesamten Familie(n) und einzelnen Mitglieder, das dauerhaft in „Hab-Acht-Stellung-Leben“ angesichts ziemlich undurchsichtiger Mitmenschen - etwa Strelzyks Nachbar Erik Baumann: sehr unheilvoll gespielt von Ronald Kukulies- und inmitten eines Dickichts aus eventuellen Fangfragen, ihre permanente Furcht, entdeckt zu werden und „aufzufliegen“ und die immense Drucksituation, in der sie sich befinden, samt Zweifeln an der Richtigkeit und Durchführbarkeit des Unterfangens, die dem Thriller eine gewisse Tiefe verleihen, visualisiert und miterlebbar gemacht.

    Gebannt verfolgt der Zuschauer jeden der Schritte der gehetzten Familien und des erbarmungslos und mit „grossem Besteck“ wegen der „Grenzprovokation“ nachforschenden Oberstleutnant Seidel, der die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen will. Bemerkenswert differenziert und damit besonders stimmig ist Kretschmanns Rollenanlage als süffisanter, strenger Verfolger, der immer wieder die „Systemfrage“ stellt, wobei dankenswerterweise unklar bleibt, ob er dies aus eigenen Bedenken oder um die Treue und Standfestigkeit der anderen zu überprüfen tut.

    Die Schauspieler sind allesamt klasse in ihren Rollen und so treffend gewählt bzw. in der Maske „bearbeitet“ worden, dass die echten Personen meinten, ihrem Spiegelbild von damals gegenüberzustehen.

    „Was für ein Aufwand“, heisst es an einer Stelle des Films, und das gilt sowohl für die reale, wahnwitzige Unternehmung als auch für die 50 Drehtage dauernde Umsetzung in diesen durchweg konsequent als Thriller gebauten, von der ersten bis zu letzten Sekunde fesselnden, nervenaufreibenden und dabei doch so emotionalen Streifen, der sich am Ende auch noch eine passende Prise knochentrockenen Humors samt aktuellem Verweis auf Flüchtende („Wie viele kommen denn da noch?“) erlaubt.

    Mag sein, dass Herbig hier und da bei seinem Thriller-Debüt zu verspielt und übertreibend mit der Darstellung von „Unheimlichkeit“ und dem „In-die-Irre-Führen“ umgegangen ist, doch mich hat dieser atemlos machende, beklemmend dramatisch in Szene gesetzte „Ballon“, der von der „Deutschen Film- und Medienbewertung mit dem Prädikat „Besonders wertvoll“ ausgezeichnet wurde, gepackt und ich empfehle ihn als absolut sehenswert weiter!

    PS: Das Leben der geflüchteten Familien in Westdeutschland glich im Übrigen einem neuerlichen Drama, da die sich weltweit als blamiert fühlende DDR Rache an ihnen nehmen wollte. Die Staatssicherheit verfolgte und bespitzelte Strelzkys und Wetzels mit eingeschleusten „informellen Mitarbeitern“, teils Freunden, teils Familienmitgliedern (Schwester und Bruder Peter Strelzyks) in der BRD. Einerseits wollten sie sie zur Rückkehr in die DDR bewegen, anderenfalls ihnen mit dem operativen Vorgang „Birne“ (für Ballon) das Leben im Westen zur Hölle machen, insbesondere dafür sorgen, dass Peter Strelzyks Elektroladen pleitegeht – was leider auch gelang. Bis zu seinem Tod im März 2017 im Alter von 74 Jahren litt Peter Strelzyk sehr unter dem persönlichen Verrat und den Machenschaften der Stasi. (siehe: Spiegel Online-Artikel vom 14.03.2017)

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