Andere Eltern - Staffel 1 (DVD)
Eine Gruppe werdender und frischgebackener Eltern (u.a. Lavinia Wilson, Nadja Becker und Sebastian Schwarz) findet sich zusammen, um gemeinsam eine Kindertagesstätte zu eröffnen. Doch wenn die unterschiedlichen Erziehungsmethoden aufeinanderprallen und...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Andere Eltern - Staffel 1 (DVD)“
Eine Gruppe werdender und frischgebackener Eltern (u.a. Lavinia Wilson, Nadja Becker und Sebastian Schwarz) findet sich zusammen, um gemeinsam eine Kindertagesstätte zu eröffnen. Doch wenn die unterschiedlichen Erziehungsmethoden aufeinanderprallen und jeder seine persönlichen Ansichten zum Thema Nachwuchs für die einzig richtigen hält, ist Zwist und Chaos vorprogrammiert. Obwohl sich zunächst alle Beteiligten als besonders liberal und tolerant geben, wird schnell klar, dass sich die verschiedenen Meinungen nicht so einfach auf einen Nenner bringen lassen. Schliesslich geht es um Kinder und jeder will das Beste für sie. Begleitet wird das turbulente Unterfangen vom Team einer Dokumentarfilmerin (Johanna Gastdorf), die ihre ganz eigene Meinung zum Thema hat...
Weitere Produktinformationen zu „Andere Eltern - Staffel 1 (DVD)“
Was ist das schlimmste am Elternsein? Ganz klar. Andere Eltern! Die Not an Kita-Plätzen zwingt Nina (38) (Lavinia Wilson), Zweifach-Mama und im siebten Monat schwanger, sich für die Gründung einer Kindertagesstätte mit anderen Eltern aus dem Kölner Stadtteil Nippes zusammenzuraufen. Nina's Mutter Ini (Johanna Gastdorf), eine professionelle Dokumentarfilmerin, begleitet den aufreibenden Prozess mit der Kamera und erlebt mit, wie fest gemauerte Glaubenssätze einstürzen und langjährige Beziehungen ins Wanken geraten. Doch so sehr sich unsere Eltern auch in die Wolle kriegen, eins eint sie immer: Für ihre Kinder wollen sie nur dasBeste - was auch immer das sein soll. Auf jeden Fall: bioregional und klimaschonend.
Mitwirkende zu „Andere Eltern - Staffel 1 (DVD)“
Darsteller: | Lavinia Wilson , Nadja Becker, Sebastian Schwarz, Daniel Zillmann, Rebecca Lina, Johanna Gastdorf |
Drehbuchautoren: | Lutz Heineking, Sabine Steyer, Sebastian Züger, Ron Markus |
Produzenten: | Marco Gilles, Lutz Heineking, Anke Greifeneder |
Regisseur: | Lutz Heineking |
Vertrieb: | rough trade |
Verlag: | JUSTBRIDGE ENTERTAINMENT |
Label: | JUSTBRIDGE |
Verleih: | JUSTBRIDGE |
Land / Jahr: | Deutschland / 2020 |
Bibliographische Angaben
- 2 DVDs
- farbig, Spieldauer: 230 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- Untertitel: Englisch
- Studio: JUSTBRIDGE ENTERTAINMENT
- EAN: 4260646121064
- Erscheinungsdatum: 04.09.2020
Rezension zu „Andere Eltern - Staffel 1 (DVD)“
Der Titel ist eine Antwort: Was ist das Schlimmste, wenn man Kinder hat? Die anderen Eltern. Diese Erkenntnis ist der Einstieg in eine siebenteilige Reihe, die wie eine Dokumentation aussieht, tatsächlich jedoch das Ergebnis einer jederzeit überzeugenden Improvisation darstellt.Der Handlungsrahmen ist alltäglich: Weil Yoga-Lehrerin Nina (Lavinia Wilson) keinen Kita-Platz für ihr zweites Kind bekommt, beschliesst sie, mit Gleichgesinnten in Köln-Nippes eine eigene Einrichtung zu eröffnen. Räumlichkeiten sind bald gefunden, aber dann zeigt sich, dass es gar nicht so einfach ist, die unterschiedlichen Vorstellungen der Beteiligten unter einen Hut zu bringen, zumal einige noch nicht mal Eltern sind. Der schwule Schauspieler Malte (Daniel Zillmann) zum Beispiel ist noch auf der Suche nach einer (Leih-)Mutter für seine Kinder. Das Ehepaar Lars und Anita (Sebastian Schwarz, Nadja Becker), er Anwalt, sie Lehrerin, hat sich zwar bereits gefunden, scheitert aber schon seit geraumer Zeit an dem Versuch, sich fortzupflanzen. Ebenfalls aus dem Rahmen fällt Musikproduzentin Nike (Henny Reents), Maltes Schwester, und das nicht nur als Raucherin; ihre Neigung zu pragmatischen Lösungen deckt sich nur bedingt mit der ganzheitlichen Philosophie von Nina. Zu TV-Ehren kommt die Initiative, weil Ninas Mutter Ini (Johanna Gastdorf) Filmemacherin ist. Sie will dem Phänomen der Helikoptereltern auf den Grund gehen und erscheint genau zur richtigen Zeit, um die Gründungsphase zu dokumentieren.
"Andere Eltern" erinnert an die Dokusoap-Parodie "Diese Kaminskis - Wir legen Sie tiefer!" (ZDF Neo 2014). Der Ansatz von Lutz Heineking jr. ("Das Institut - Oase des Scheiterns") und seinem Autorenteam ist jedoch ein anderer. Die ironische Haltung gilt nicht der Machart, denn die wirkt wie eine Doku-Soap, die mit Mitteln des Dokumentarfilms arbeitet. Der satirische Effekt entsteht durch die Ballung dieser Figuren, die es auch im wahren Leben gibt: Nina will zwar nur das Beste für die Kita, macht
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ihre eigenen Massstäbe jedoch gern zum kategorischen Imperativ und entwickelt auf diese Weise sehr unsympathische autokratische Züge. Die meisten Reibungspunkte setzt jedoch Lars, der dank Sebastian Schwarz' pointierten Spiels neben Nina zur interessantesten Figur wird: weil sich hinter seinem gönnerhaften Auftreten reaktionäre Abgründe auftun. Der Mann hat nicht nur ein überholtes Rollenverständnis, er ist auch xenophob und homophob, allerdings auf eine Weise, die harmlos klingen soll, weil er seine Einstellungen gern als witzig gemeinte Bemerkungen verpackt. Auf diese Weise entlarven Heineking und seine Mitstreiter als Rassismus und Ignoranz, was im Alltag flapsig oder bloss gedankenlos daherkommt.
Auch das für viele Zuschauer vermutlich absurde Helikopterverhalten ist dem Leben abgeschaut: Bevor Björn (Serkan Kaya) seine Kinder auf den Spielplatz lässt, testet er erst mal alle Spielgeräte. Ähnlich funktioniert die Elterngemeinschaft: Sämtliche Ereignisse sind völlig realistisch; der heitere Effekt ergibt sich durch die absurd anmutende Häufung. Gelegentliche Gäste sorgen dafür, dass etwas Bewegung in die Gruppendynamik der Eltern kommt. Personifizierte Realsatire ist beispielsweise ein Schamane (Gerhard Liebmann), der die Kita-Räume spirituell reinigen soll; alles zwar nur Schall und vor allem Rauch, doch der sorgt dafür, dass die Sprinkleranlage die Renovierungsarbeiten zunichte macht. Das ist zwar witzig, aber am stärksten ist die Serie immer dann, wenn die Eltern in den Einzelinterviews kräftig über einander herziehen. Sollten sich die Mitwirkenden das alles spontan ausgedacht haben, was sie da zum Besten geben, gebührt ihnen doppelter Respekt. Die zermürbenden Stuhlkreiserlebnisse wiederum werden sie womöglich aus eigener Erfahrung kennen: Die Gespräche sind genauso zäh und fruchtlos wie viele Elternabende. tpg.
Auch das für viele Zuschauer vermutlich absurde Helikopterverhalten ist dem Leben abgeschaut: Bevor Björn (Serkan Kaya) seine Kinder auf den Spielplatz lässt, testet er erst mal alle Spielgeräte. Ähnlich funktioniert die Elterngemeinschaft: Sämtliche Ereignisse sind völlig realistisch; der heitere Effekt ergibt sich durch die absurd anmutende Häufung. Gelegentliche Gäste sorgen dafür, dass etwas Bewegung in die Gruppendynamik der Eltern kommt. Personifizierte Realsatire ist beispielsweise ein Schamane (Gerhard Liebmann), der die Kita-Räume spirituell reinigen soll; alles zwar nur Schall und vor allem Rauch, doch der sorgt dafür, dass die Sprinkleranlage die Renovierungsarbeiten zunichte macht. Das ist zwar witzig, aber am stärksten ist die Serie immer dann, wenn die Eltern in den Einzelinterviews kräftig über einander herziehen. Sollten sich die Mitwirkenden das alles spontan ausgedacht haben, was sie da zum Besten geben, gebührt ihnen doppelter Respekt. Die zermürbenden Stuhlkreiserlebnisse wiederum werden sie womöglich aus eigener Erfahrung kennen: Die Gespräche sind genauso zäh und fruchtlos wie viele Elternabende. tpg.
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