Welchen Sinn hat es von Gott zu reden? Das Reden von Gott bei Rudolf Bultmann und Meister Eckehart im Vergleich (ePub)
Examensarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 1,3, Evangelisches Johannesstift Diakonisches Bildungszentrum (Wichern Kolleg), Sprache: Deutsch, Abstract: Ob man von Gott reden sollte, beantwortet Rudolf...
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Produktinformationen zu „Welchen Sinn hat es von Gott zu reden? Das Reden von Gott bei Rudolf Bultmann und Meister Eckehart im Vergleich (ePub)“
Examensarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 1,3, Evangelisches Johannesstift Diakonisches Bildungszentrum (Wichern Kolleg), Sprache: Deutsch, Abstract: Ob man von Gott reden sollte, beantwortet Rudolf Bultmann in einem Aufsatz
zunächst einmal recht klar und einleuchtend: "Wovon denn sonst in aller Welt?".1 Sein
Reden über Gott fand einen beachtenswerten Ausdruck in einem Aufsatz von 1925,
nach dem diese Arbeit benannt ist. In dem Schlusssatz dieses Redens über Gott
resümiert Bultmann: "ob dieses aber sinnvoll und ob es gerechtfertigt ist, steht bei
keinem von uns."2
Die Frage des Sinnes von Gott zu reden, umfasst die Klärung des Gottesbegriffes
ebenso, wie die Beantwortung der Frage nach dem Grund des eigenen Seins. Die Frage
nach dem Gottesbild und die Frage nach dem Menschenbild haben in dem
theologischen Denken immer eine Beantwortung gesucht. Der Begriff Theologie,
griechisch theo-logia, bedeutet nichts anderes als Rede von Gott. Es ist also
offensichtlich sinnlos, eine Rede, die nicht Rede von Gott ist, Theologie zu nennen.
Gott ist also der Gegenstand jeder Theologie und insofern auch der christlichen.
Bultmann hält es nicht für unwichtig, immer wieder zu betonen, dass das Reden von
Gott ein wichtiges sei. Demgegenüber kritisiert er die liberale Theologie, die an diesem,
ihrem Gegenstand, nicht immer festgehalten hat. Bultmann wirft ihr vor "dass sie nicht
von Gott, sondern vom Menschen gehandelt hat."3
Meister Eckeharts Wirken fand 700 Jahre vorher statt. In seinen Predigten und
Aufsätzen hat er immer wieder über Gott gesprochen und geschrieben. Seine
hinterlassenen umfangreichen Schriften gelten übereinstimmend als das die deutsche
Mystik weit überragende Schaffen eines genialen schöpferischen Kopfes und
Predigers. Meister Eckehart gilt als ihr tiefster Denker und wortgewaltigster
Verkündiger. Die Gottesfrage spielt in seiner Theologie eine zentrale Rolle. Für
Eckehart war dieser Gott die Einheit und das Eine. Dieses Eine als Erkenntnisweg zu
vermitteln und verständlich zu machen, war Meister Eckeharts grosses Anliegen. Das
hat dazu geführt, dass seine Theologie auch häufig als Einheitsmystik bezeichnet wurde.
Dass ihn viele nicht verstehen konnten, war ihm bewusst und niemand brauchte ihm
zu sagen, dass er in vielen Köpfen Verwirrung stiftete: "Könntet ihr mit meinem
Herzen erkennen, so verstündet ihr wohl, was ich sage; denn es ist wahr, und die
Wahrheit spricht es selbst,"4 so sagt er in seiner "Bürgleinpredigt".
1Bultmann, Die Frage der dialektischen Theologie, S.52
2Bultmann, Glauben und Verstehen, Band 1, S.37
3Ebd., S,2
4Quint (Hrg.), Meister Eckehart, Deutsche Predigten und Traktate, S. 21
zunächst einmal recht klar und einleuchtend: "Wovon denn sonst in aller Welt?".1 Sein
Reden über Gott fand einen beachtenswerten Ausdruck in einem Aufsatz von 1925,
nach dem diese Arbeit benannt ist. In dem Schlusssatz dieses Redens über Gott
resümiert Bultmann: "ob dieses aber sinnvoll und ob es gerechtfertigt ist, steht bei
keinem von uns."2
Die Frage des Sinnes von Gott zu reden, umfasst die Klärung des Gottesbegriffes
ebenso, wie die Beantwortung der Frage nach dem Grund des eigenen Seins. Die Frage
nach dem Gottesbild und die Frage nach dem Menschenbild haben in dem
theologischen Denken immer eine Beantwortung gesucht. Der Begriff Theologie,
griechisch theo-logia, bedeutet nichts anderes als Rede von Gott. Es ist also
offensichtlich sinnlos, eine Rede, die nicht Rede von Gott ist, Theologie zu nennen.
Gott ist also der Gegenstand jeder Theologie und insofern auch der christlichen.
Bultmann hält es nicht für unwichtig, immer wieder zu betonen, dass das Reden von
Gott ein wichtiges sei. Demgegenüber kritisiert er die liberale Theologie, die an diesem,
ihrem Gegenstand, nicht immer festgehalten hat. Bultmann wirft ihr vor "dass sie nicht
von Gott, sondern vom Menschen gehandelt hat."3
Meister Eckeharts Wirken fand 700 Jahre vorher statt. In seinen Predigten und
Aufsätzen hat er immer wieder über Gott gesprochen und geschrieben. Seine
hinterlassenen umfangreichen Schriften gelten übereinstimmend als das die deutsche
Mystik weit überragende Schaffen eines genialen schöpferischen Kopfes und
Predigers. Meister Eckehart gilt als ihr tiefster Denker und wortgewaltigster
Verkündiger. Die Gottesfrage spielt in seiner Theologie eine zentrale Rolle. Für
Eckehart war dieser Gott die Einheit und das Eine. Dieses Eine als Erkenntnisweg zu
vermitteln und verständlich zu machen, war Meister Eckeharts grosses Anliegen. Das
hat dazu geführt, dass seine Theologie auch häufig als Einheitsmystik bezeichnet wurde.
Dass ihn viele nicht verstehen konnten, war ihm bewusst und niemand brauchte ihm
zu sagen, dass er in vielen Köpfen Verwirrung stiftete: "Könntet ihr mit meinem
Herzen erkennen, so verstündet ihr wohl, was ich sage; denn es ist wahr, und die
Wahrheit spricht es selbst,"4 so sagt er in seiner "Bürgleinpredigt".
1Bultmann, Die Frage der dialektischen Theologie, S.52
2Bultmann, Glauben und Verstehen, Band 1, S.37
3Ebd., S,2
4Quint (Hrg.), Meister Eckehart, Deutsche Predigten und Traktate, S. 21
Bibliographische Angaben
- Autor: Stephan Hachtmann
- 2003, 1. Auflage, 48 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638232662
- ISBN-13: 9783638232661
- Erscheinungsdatum: 14.11.2003
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Grösse: 0.86 MB
- Ohne Kopierschutz
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