Wege und Irrwege zur kirchlichen Einheit im Licht der orthodoxen Tradition (PDF)
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Die ökumenische Diskussion zwischen den westlichen und den östlichen Kirchen ist in den letzten Jahren ins Stocken geraten. Nun scheint sie mit dem Pontifikat Benedikts XVI. einen neuen Impuls zu bekommen. Für das Gespräch zwischen der Orthodoxie und den...
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Produktinformationen zu „Wege und Irrwege zur kirchlichen Einheit im Licht der orthodoxen Tradition (PDF)“
Die ökumenische Diskussion zwischen den westlichen und den östlichen Kirchen ist in den letzten Jahren ins Stocken geraten. Nun scheint sie mit dem Pontifikat Benedikts XVI. einen neuen Impuls zu bekommen. Für das Gespräch zwischen der Orthodoxie und den westlichen Kirchen ist es daher mehr als je wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, worin die trennenden Unterschiede ihrer Traditionen liegen und wie man damit umgehen kann, ohne falschen Kompromissen zu erliegen oder im konservativen Traditionalismus zu erstarren. Dazu sind u.a. auch einige Momente der im Westen wenig bekannten Geschichte der orthodoxen Glaubenslehre und Glaubenspraxis anzusprechen, wie etwa die Abwendung der Orthodoxie vom Humanismus im 14. Jahrhundert, die Entwicklung der hesychastischen Gebetsfrömmigkeit im Lauf der Jahrhunderte sowie der andere Umgang der Orthodoxen mit der Tradition, den Grenzen der Kirche, der Mariologie und der Feministischen Theologie.
Lese-Probe zu „Wege und Irrwege zur kirchlichen Einheit im Licht der orthodoxen Tradition (PDF)“
"Maria-Gottesgebärerin: Die Mariologie bei den griechischen Vätern und ihre Bedeutung für die orthodoxe Marienverehrung heute (S. 133-134)Pfr. Christian Hohmann mit Dank für die langjährige treue Begleitung gewidmet.
I. Zur Fragestellung
Die Mariologie (das Reden von Maria) wird hierzulande weithin der Feministischen Theologie überlassen oder sie erscheint als ein oft mit Schweigen übergangener Bestandteil konservativ-katholischer Lehre von der Kirche. Gemäß ihrem Ursprung und ihrer Geschichte ist sie jedoch ein wesentlicher Teil der Christologie und muss nach orthodoxem Verständnis auch so verstanden werden. Dieser Tradition möchten wir im Folgenden nachgehen. Denn sie führt uns zu einem Gottes- und Menschenbild, das zwar in einigen Punkten unserem heutigen westlichen Denken fremd und ungewohnt erscheint, uns aber dennoch – wie ich meine – mit den ihm eigentümlichen Vorzügen und Gefahren anzusprechen und herauszufordern vermag.
Denn auch die westliche Theologie und Frömmigkeit begegnet hier ihren Wurzeln und auch die westlichen Theologen standen noch bis ins 13. Jahrhundert in wesentlicher Hinsicht unter deren Einfluss. In Ost und West ist allerdings durch Nachlässigkeit der Theologen und Seelsorger in der Vermittlung einer gesunden Frömmigkeit sowie durch ein bequemes Dulden von unreflektiertem, ungefiltertem Eindringen einer oft aus Geltungssucht überzogenen Volksfrömmigkeit in den christlichen Glauben und einer unkontrollierten Befriedigung des Bedüfnisses nach mütterlichem Trost eine Marienfrömmigkeit entstanden, die das erste Gebot, dass allein Gott als höchstes Gut zu lieben und allein Er anzubeten sei, verletzt.
Dieser Missstand lässt sich nach orthodoxer Überzeugung nicht dadurch beheben, dass man die Mariologie einfach ausklammert und dem Vergessen preiszugeben sucht.
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Es gilt vielmehr aus der genuin christlichen Tradition die Momente aufzufinden und wieder ins Bewusstsein zu erheben, die dem Marienlob und der Marienverehrung den Platz zukommen lassen, der diesen im Blick auf die Erlösung der gefallenen Menschheit durch Christi Menschwerdung gebührt. Denn Mariologie ist Teil der Christologie oder sie ist häretisch.
Christologie aber ist noch nicht in der Tiefe verstanden, wo die Mariologie ausgeklammert bleibt. II. Maria-Gottesgebärerin bei den altkirchlichen Vätern bis zum Ende des Bilderstreites 1. Die Geburt des Erlösers aus Maria, der Jungfrau-Mutter Die ersten Zeugnisse eines über die biblischen Aussagen hinausgehenden, vertieften Nachdenkens über die Stellung Mariens im göttlichen Heilsgeschehen finden sich bereits zu Beginn des 2. Jahrhunderts bei Ignatius von Antiochien (gest. um 110), der in seinem Brief an die Epheser den berühmten Satz schrieb: »Und es blieb dem Fürsten dieser Welt die Jungfrauschaft Mariens und ihre Niederkunft (to toketos autēs) verborgen, ebenso auch der Tod des Herrn – drei laut schreiende Geheimnisse (mysteria kraugēs), die in Gottes Stille (en hesychia Theou) vollbracht wurden«1.
Der um 165 in Rom als Märtyrer hingerichtete christliche Philosoph Justin aus Nablus zeigt in seinem Dialog mit dem Juden Tryphon die Wurzeln des christlichen Glaubens an die jungfräuliche Geburt Christi – wie diese bereits bei Mt 1,18–25 bezeugt wird – auf, indem er die Septuagintaübersetzung von Jes 7,14 verteidigt2, die ums Jahr 128 durch die wortgetreue Übersetzung aus dem Hebräischen durch Aquila aus Pontus, einen Schüler Rabbi Akibas, zu Handen der jüdischen Gemeinde korrigiert worden war. So warf er den Juden vor: »Ihr aber wagt es, auch in diesen Punkten die von euren Ältesten beim Ägypterkönig Ptolemäus angefertigte Übersetzung (die LXX = Septuaginta) abzuändern und behauptet, die Schrift laute nicht so, wie jene es übersetzt haben, sondern: ›Siehe‹, spricht er, ›die junge Frau wird empfangen‹, gerade als ob es ein besonderes Ereignis wäre, wenn eine Frau infolge geschlechtlichen Verkehres gebiert."
Christologie aber ist noch nicht in der Tiefe verstanden, wo die Mariologie ausgeklammert bleibt. II. Maria-Gottesgebärerin bei den altkirchlichen Vätern bis zum Ende des Bilderstreites 1. Die Geburt des Erlösers aus Maria, der Jungfrau-Mutter Die ersten Zeugnisse eines über die biblischen Aussagen hinausgehenden, vertieften Nachdenkens über die Stellung Mariens im göttlichen Heilsgeschehen finden sich bereits zu Beginn des 2. Jahrhunderts bei Ignatius von Antiochien (gest. um 110), der in seinem Brief an die Epheser den berühmten Satz schrieb: »Und es blieb dem Fürsten dieser Welt die Jungfrauschaft Mariens und ihre Niederkunft (to toketos autēs) verborgen, ebenso auch der Tod des Herrn – drei laut schreiende Geheimnisse (mysteria kraugēs), die in Gottes Stille (en hesychia Theou) vollbracht wurden«1.
Der um 165 in Rom als Märtyrer hingerichtete christliche Philosoph Justin aus Nablus zeigt in seinem Dialog mit dem Juden Tryphon die Wurzeln des christlichen Glaubens an die jungfräuliche Geburt Christi – wie diese bereits bei Mt 1,18–25 bezeugt wird – auf, indem er die Septuagintaübersetzung von Jes 7,14 verteidigt2, die ums Jahr 128 durch die wortgetreue Übersetzung aus dem Hebräischen durch Aquila aus Pontus, einen Schüler Rabbi Akibas, zu Handen der jüdischen Gemeinde korrigiert worden war. So warf er den Juden vor: »Ihr aber wagt es, auch in diesen Punkten die von euren Ältesten beim Ägypterkönig Ptolemäus angefertigte Übersetzung (die LXX = Septuaginta) abzuändern und behauptet, die Schrift laute nicht so, wie jene es übersetzt haben, sondern: ›Siehe‹, spricht er, ›die junge Frau wird empfangen‹, gerade als ob es ein besonderes Ereignis wäre, wenn eine Frau infolge geschlechtlichen Verkehres gebiert."
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Autoren-Porträt von Susanne Hausammann
Dr. Susanne Hausammann ist emeritierte Professorin für Kirchengeschichte an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal.
Bibliographische Angaben
- Autor: Susanne Hausammann
- 2005, 1. Auflage 2005, 209 Seiten, Deutsch
- Verlag: V&R unipress
- ISBN-10: 3862340228
- ISBN-13: 9783862340224
- Erscheinungsdatum: 08.11.2005
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