Verbrechen der Wehrmacht - Sowjetische Kriegsgefangene als Opfer einer gezielten Vernichtung? (ePub)
Sowjetische Kriegsgefangene als Opfer einer gezielten Vernichtung?
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,3, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: M. Burleighs Gesamtdarstellung "Die Zeit des...
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Produktinformationen zu „Verbrechen der Wehrmacht - Sowjetische Kriegsgefangene als Opfer einer gezielten Vernichtung? (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,3, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: M. Burleighs Gesamtdarstellung "Die Zeit des Nationalsozialismus", Sprache: Deutsch, Abstract: Am 22. Juni 1941 begann mit dem Angriff auf die Sowjetunion ein Krieg, der vor allem durch eines
gekennzeichnet war - Vernichtung. Nicht nur die Eliminierung des feindlichen Widerstandes,
sondern die Beseitigung der lebendigen Kräfte des östlichen Nachbarn, war laut Hitler das erklärte
Ziel.1
Erste Erfahrungen mit dieser Art der Kriegführung konnte die deutsche Wehrmacht bereits in
vorangegangenen Feldzügen sammeln. Bereits im Krieg gegen Polen, aber auch später bei der
Besetzung Serbiens, wurde die Wehrmacht geschult und vorbereitet auf die Härte und Brutalität, die
Hitler im kommenden Unternehmen "Barbarossa" durch die rassen-ideologische
Weltanschauungspolitik der Nationalsozialisten forderte. Manfred Messerschmidt betont in diesem
Zusammenhang, dass im Bezug auf die anvisierten östlichen Gebiete die Feinbilder von Wehrmacht
und Nationalsozialismus nahezu kongruent waren. Der "Realismus des Krieges" und der
ideologische Krieg als Kriegsnotwendigkeit, verschmolzen zu einer Einheit.2
Der Polenfeldzug als Probelauf des Raub- und Vernichtungskrieges liess die Art des späteren
Krieges bereits deutlich erkennen. Allerdings scheute sich Hitler damals noch, seine Soldaten zu
reinen Mordgesellen zu degradieren. Für "Säuberungsaktionen" in den eroberten polnischen
Gebieten versuchte die Wehrmacht die Verantwortung auf Himmlers SS abzuschieben, dennoch -
sie blieb trotzdem in Ghettoisierung, Folter und Liquidierung von ca. 15.000 Juden und polnischen
Intellektuellen involviert. Der Grund dafür ist klar erkennbar, schliesslich war sie für die
Unterkünfte, Versorgung und die Kraftfahrzeuge der SS-Einsatzgruppen zuständig. Aber bereits
hier wird in der Wehrmachtsführung eine gewisse Selbständigkeit im Einverständnis mit den
Verbrechen sichtbar. So deklarierte General Georg von Küchler, der Befehlshaber der Heeresgruppe
Nord, den "Volkstumskampf" zur zweiten Front und verbat sich jedwede Kritik seitens seiner
Untergebenen.3
[...]
1Vgl. Messerschmidt, Manfred: Wehrmacht und Nationalsozialismus. In: Geschichtswerkstatt Marburg e.V. (Hrsg.):
"Ich musste selber etwas tun". Deserteure - Täter und Verfolgte im Zweiten Weltkrieg. Schüren 2000. S. 26
2Vgl. ebenda S. 31
3Vgl. Volkmann, Hans Erich: Verbrechen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. In: Berkessel, Hans; Klapp, Sabine
(Hrsg.): Mainzer Geschichtsblätter. "Kriegsblätter" - eine Dokumentation. Mainz 1999. S. 18
gekennzeichnet war - Vernichtung. Nicht nur die Eliminierung des feindlichen Widerstandes,
sondern die Beseitigung der lebendigen Kräfte des östlichen Nachbarn, war laut Hitler das erklärte
Ziel.1
Erste Erfahrungen mit dieser Art der Kriegführung konnte die deutsche Wehrmacht bereits in
vorangegangenen Feldzügen sammeln. Bereits im Krieg gegen Polen, aber auch später bei der
Besetzung Serbiens, wurde die Wehrmacht geschult und vorbereitet auf die Härte und Brutalität, die
Hitler im kommenden Unternehmen "Barbarossa" durch die rassen-ideologische
Weltanschauungspolitik der Nationalsozialisten forderte. Manfred Messerschmidt betont in diesem
Zusammenhang, dass im Bezug auf die anvisierten östlichen Gebiete die Feinbilder von Wehrmacht
und Nationalsozialismus nahezu kongruent waren. Der "Realismus des Krieges" und der
ideologische Krieg als Kriegsnotwendigkeit, verschmolzen zu einer Einheit.2
Der Polenfeldzug als Probelauf des Raub- und Vernichtungskrieges liess die Art des späteren
Krieges bereits deutlich erkennen. Allerdings scheute sich Hitler damals noch, seine Soldaten zu
reinen Mordgesellen zu degradieren. Für "Säuberungsaktionen" in den eroberten polnischen
Gebieten versuchte die Wehrmacht die Verantwortung auf Himmlers SS abzuschieben, dennoch -
sie blieb trotzdem in Ghettoisierung, Folter und Liquidierung von ca. 15.000 Juden und polnischen
Intellektuellen involviert. Der Grund dafür ist klar erkennbar, schliesslich war sie für die
Unterkünfte, Versorgung und die Kraftfahrzeuge der SS-Einsatzgruppen zuständig. Aber bereits
hier wird in der Wehrmachtsführung eine gewisse Selbständigkeit im Einverständnis mit den
Verbrechen sichtbar. So deklarierte General Georg von Küchler, der Befehlshaber der Heeresgruppe
Nord, den "Volkstumskampf" zur zweiten Front und verbat sich jedwede Kritik seitens seiner
Untergebenen.3
[...]
1Vgl. Messerschmidt, Manfred: Wehrmacht und Nationalsozialismus. In: Geschichtswerkstatt Marburg e.V. (Hrsg.):
"Ich musste selber etwas tun". Deserteure - Täter und Verfolgte im Zweiten Weltkrieg. Schüren 2000. S. 26
2Vgl. ebenda S. 31
3Vgl. Volkmann, Hans Erich: Verbrechen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. In: Berkessel, Hans; Klapp, Sabine
(Hrsg.): Mainzer Geschichtsblätter. "Kriegsblätter" - eine Dokumentation. Mainz 1999. S. 18
Bibliographische Angaben
- Autor: Daniel Schmidl
- 2003, 1. Auflage, 34 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638203441
- ISBN-13: 9783638203449
- Erscheinungsdatum: 16.07.2003
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