Wir müssen reden! / Und Gott sprach Bd.1 (ePub)
«Vor Ihnen sitzt der liebe Gott höchstpersönlich», erklärt mein Gegenüber und wischt sich die Lachtränen aus dem Gesicht.
Wir schweigen.
«Witzig», sage ich nach einer Weile und gebe mich unbeeindruckt. «Ich hab Sie mir immer anders vorgestellt.»
Baumann...
Wir schweigen.
«Witzig», sage ich nach einer Weile und gebe mich unbeeindruckt. «Ich hab Sie mir immer anders vorgestellt.»
Baumann...
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Produktinformationen zu „Wir müssen reden! / Und Gott sprach Bd.1 (ePub)“
«Vor Ihnen sitzt der liebe Gott höchstpersönlich», erklärt mein Gegenüber und wischt sich die Lachtränen aus dem Gesicht.
Wir schweigen.
«Witzig», sage ich nach einer Weile und gebe mich unbeeindruckt. «Ich hab Sie mir immer anders vorgestellt.»
Baumann hebt den Zeigefinger und sagt mit gespielter Strenge: «Das ist verboten. Man darf sich kein Bild von mir machen.»
«Na, immerhin scheint Gott Humor zu haben», sage ich.
Baumann nickt. «Es bleibt Gott nichts anderes übrig, als die Dinge mit Humor zu nehmen.» Sein Lächeln verwandelt sich in einen Anflug von Melancholie. Nachdenklich schaut er zu Boden. «Es ist die Wahrheit, Dr. Jakobi. Ich bin es wirklich.» Er beugt sich vor und sieht mir nun direkt in die Augen. «Ich bin Gott. Und ich bin, unter uns gesagt, ziemlich im Arsch. Es wäre also schön, wenn Sie mir helfen könnten, Doktor.»
Wir schweigen.
«Witzig», sage ich nach einer Weile und gebe mich unbeeindruckt. «Ich hab Sie mir immer anders vorgestellt.»
Baumann hebt den Zeigefinger und sagt mit gespielter Strenge: «Das ist verboten. Man darf sich kein Bild von mir machen.»
«Na, immerhin scheint Gott Humor zu haben», sage ich.
Baumann nickt. «Es bleibt Gott nichts anderes übrig, als die Dinge mit Humor zu nehmen.» Sein Lächeln verwandelt sich in einen Anflug von Melancholie. Nachdenklich schaut er zu Boden. «Es ist die Wahrheit, Dr. Jakobi. Ich bin es wirklich.» Er beugt sich vor und sieht mir nun direkt in die Augen. «Ich bin Gott. Und ich bin, unter uns gesagt, ziemlich im Arsch. Es wäre also schön, wenn Sie mir helfen könnten, Doktor.»
Autoren-Porträt von Hans Rath
Hans Rath, geboren 1965, studierte Philosophie, Germanistik und Psychologie in Bonn. Er lebt mit seiner Familie in Berlin, wo er unter anderem als Drehbuchautor tätig ist. Zwei Bände seiner Romantrilogie um den Mittvierziger Paul Schubert wurden fürs Kino adaptiert. Seine aktuellen Bücher aus der Reihe «Und Gott sprach» sind ebenfalls Bestseller.
Autoren-Interview mit Hans Rath
Der Held Ihres neuen Buches „Und Gott sprach: Wir müssen reden!" heißt Jakob Jakobi, ist Psychotherapeut und ein ziemlicher Pechvogel. Hatten Sie von Paul, dem Protagonisten Ihrer letzten drei Romane, die Nase voll? Hans Rath: Nein. Paul und seine Freunde haben mich einige Jahre begleitet und werden das auch noch eine Weile tun, denn „Man tut was man kann" ist inzwischen nicht nur als Buch, sondern auch als Kinofilm sehr erfolgreich. Die Verfilmung des zweiten „Paul"-Romans „Da muss man durch" ist also wahrscheinlich. Während die Geschichte von Paul aber schon immer als Trilogie angelegt war, ist mein neuer Roman ein Einzelstück. Eine Fortsetzung oder gar eine Reihe ist also nicht geplant.
Nachdem Jakobs Patienten von seiner Scheidung erfuhren, haben sie das Weite gesucht. „Man engagiert ja auch keinen bulimischen Ernährungsberater. Oder einen fetten Fitnesslehrer", heißt es dazu im Buch. Als der Freund seiner Exfrau ihm auch noch die Nase blutig schlägt, landet Jakob im Krankenhaus. Dort wartet schon ein neuer, ganz besonderer Klient auf ihn - wer ist er?
Hans Rath: Abel Baumann ist ein Zirkusclown, der behauptet, Gott höchstpersönlich zu sein. Für Jakob Jakobi ist das zunächst einmal eine originelle Wahnvorstellung, doch schon bald erstaunt Baumann seinen Psychotherapeuten mit wunderlichen Ansichten, Kenntnissen und Fähigkeiten. Und Jakob kommen erste Zweifel an seiner Diagnose.
Die Frage, wie man auf die Idee zu seinen Büchern kommt, ist nicht wirklich originell. Aber da Sie diesmal Gott auftreten lassen, müssen wir sie stellen. Warum haben Sie sich für Gott als Hauptfigur entschieden?
Hans Rath: Tja. Keine Ahnung. Weiß der Himmel, wie ich darauf gekommen bin.
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In „Und Gott sprach: Wir müssen reden!" ist Jakobs Bruder Jonas ein erfolgreicher Banker und Jakob vermutet, Jonas fühle sich deshalb moralisch überlegen. Im Grunde verachte er Armut aber als ein Zeichen von Schwäche. Tun das nicht alle Banker?
Hans Rath: Nein. Das kann man so pauschal nicht sagen. Meinen Bankberater finde ich zum Beispiel sehr integer. Aber ich besitze auch keine Wertpapiere, die mir bei den letzten Crashs um die Ohren hätten fliegen können. Grundsätzlich glaube ich aber schon, dass Jobs Menschen nicht nur prägen, sondern auch in einem beängstigenden Maße verändern können.
Gönnen Sie dem Banker Jonas denn auch eine Läuterung?
Hans Rath: Jonas sieht am Ende der Geschichte sein Leben in einem neuen Licht. Das ist ein Verdienst von Jakob und wäre wiederum ohne Jakobs Erlebnisse mit Abel nicht möglich gewesen. Von einer „Läuterung" würde ich aber nicht sprechen, weil das so ein starres Konstrukt von Gut und Böse voraussetzt. Und das ist mir als Konstruktion zu einfach.
Gott kommt mit dem Tempo der Menschheit nicht mehr mit, kann mit der von ihm geschaffenen Welt nicht mehr Schritt halten. Ist das eine Art Burn-out?
Hans Rath: Diese Frage stellt Abel sich auch. Und er geht noch einen Schritt weiter: Er fragt sich nämlich, ob die Haltung der Menschheit für diesen Burn-out mitverantwortlich sein könnte.
Es geht da im Kern um die Frage nach der Kraft der Spiritualität: Ist ein Gott denkbar, an den niemand mehr glaubt? Und im Umkehrschluss müsste man fragen: Kann nur durch den Glauben vieler Menschen ein Gott erschaffen werden?
Brauchen wir Menschen so etwas wie ein höheres Wesen, um nicht völlig aus dem Ruder zu laufen?
Hans Rath: So pauschal kann man das nicht sagen. Religionen haben eine Menge Dinge aus dem Ruder laufen lassen. Ob wir also konkret ein höheres Wesen brauchen und damit einen religiösen Kontext, wage ich zu bezweifeln. Ich glaube aber, dass alle Menschen eine Sehnsucht nach Glück und Erfüllung haben und dass diese Sehnsucht die Basis der Spiritualität ist. Deshalb darf man die Spiritualität insgesamt nicht verdammen, so problematisch Religion als spezielle Form der Spiritualität auch im Einzelfall sein mag.
Verraten Sie uns, ob es tatsächlich Gott ist, der Jakob begegnet?
Hans Rath: Vielleicht ist das so ähnlich wie mit der Liebe. Ein Mensch, der liebt, kann nicht notwendigerweise das Wesen der Liebe philosophisch erklären. Aber er wird auch nicht bezweifeln, dass sie existiert.Interview: Literaturtest
Hans Rath: Nein. Das kann man so pauschal nicht sagen. Meinen Bankberater finde ich zum Beispiel sehr integer. Aber ich besitze auch keine Wertpapiere, die mir bei den letzten Crashs um die Ohren hätten fliegen können. Grundsätzlich glaube ich aber schon, dass Jobs Menschen nicht nur prägen, sondern auch in einem beängstigenden Maße verändern können.
Gönnen Sie dem Banker Jonas denn auch eine Läuterung?
Hans Rath: Jonas sieht am Ende der Geschichte sein Leben in einem neuen Licht. Das ist ein Verdienst von Jakob und wäre wiederum ohne Jakobs Erlebnisse mit Abel nicht möglich gewesen. Von einer „Läuterung" würde ich aber nicht sprechen, weil das so ein starres Konstrukt von Gut und Böse voraussetzt. Und das ist mir als Konstruktion zu einfach.
Gott kommt mit dem Tempo der Menschheit nicht mehr mit, kann mit der von ihm geschaffenen Welt nicht mehr Schritt halten. Ist das eine Art Burn-out?
Hans Rath: Diese Frage stellt Abel sich auch. Und er geht noch einen Schritt weiter: Er fragt sich nämlich, ob die Haltung der Menschheit für diesen Burn-out mitverantwortlich sein könnte.
Es geht da im Kern um die Frage nach der Kraft der Spiritualität: Ist ein Gott denkbar, an den niemand mehr glaubt? Und im Umkehrschluss müsste man fragen: Kann nur durch den Glauben vieler Menschen ein Gott erschaffen werden?
Brauchen wir Menschen so etwas wie ein höheres Wesen, um nicht völlig aus dem Ruder zu laufen?
Hans Rath: So pauschal kann man das nicht sagen. Religionen haben eine Menge Dinge aus dem Ruder laufen lassen. Ob wir also konkret ein höheres Wesen brauchen und damit einen religiösen Kontext, wage ich zu bezweifeln. Ich glaube aber, dass alle Menschen eine Sehnsucht nach Glück und Erfüllung haben und dass diese Sehnsucht die Basis der Spiritualität ist. Deshalb darf man die Spiritualität insgesamt nicht verdammen, so problematisch Religion als spezielle Form der Spiritualität auch im Einzelfall sein mag.
Verraten Sie uns, ob es tatsächlich Gott ist, der Jakob begegnet?
Hans Rath: Vielleicht ist das so ähnlich wie mit der Liebe. Ein Mensch, der liebt, kann nicht notwendigerweise das Wesen der Liebe philosophisch erklären. Aber er wird auch nicht bezweifeln, dass sie existiert.Interview: Literaturtest
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Bibliographische Angaben
- Autor: Hans Rath
- 2012, 1. Auflage, Deutsch
- Verlag: Rowohlt Verlag GmbH
- ISBN-10: 3644211116
- ISBN-13: 9783644211117
- Erscheinungsdatum: 09.11.2012
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Grösse: 0.98 MB
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Hans Raths Geschichte ist skurril, ziemlich tiefsinnig und einfach tierisch lustig!
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