Teams effizient führen (PDF)
Nichts ist mehr so wie früher, und nichts wird mehr so sein. Diese Erkenntnis verspüren heute fast alle Unternehmen, die im Zuge der schlanken Organisation, offensiven Kundenorientierung und konsequenten Qualitätsausrichtung...
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Erfolgreich durch Teamwork
Nichts ist mehr so wie früher, und nichts wird mehr so sein. Diese Erkenntnis verspüren heute fast alle Unternehmen, die im Zuge der schlanken Organisation, offensiven Kundenorientierung und konsequenten Qualitätsausrichtung neue Formen des Arbeitens finden müssen. So kommt es, dass in der Hinwendung zur Teamarbeit die praktikable Antwort auf den unabwendbaren Veränderungsdruck gesucht wird.
Nach fast drei Jahrzehnten der Charismatisierung individueller Leistungsfähigkeit und dem daraus sich ergebenden Perfektionierungsansatz an Einzelpersönlichkeiten erleben wir seit etlichen Jahren einen massiven Musterwechsel: weg vom hochdekorierten Einzelkämpfer, hin zum teamorientierten Mitstreiter. Und hier gibt es mehr Probleme, als die meisten Beteiligten glauben, denken oder wahrhaben wollen, denn Musterveränderungen vollzieht man nicht im Stil eines Kurzstreckensprinters.
Dieses Buch ist aus der langjährigen Arbeit mit Hunderten von teilautonomen Arbeitsgruppen, Qualitätszirkeln, Projektteams und Arbeitsteams entstanden. Es ist aus der Praxis und für die Praxis geschrieben und soll all jenen helfen, die Teams leiten sollen oder in Teams arbeiten und dafür einfache und erprobte Orientierungs- und Arbeitshilfen suchen. Demzufolge steht nicht Theorieorientierung, sondern Handlungsorientierung an erster Stelle. Das Team wird die Organisationsform der Wahl in modernen Unternehmen. Die Devise heisst: Lean und fit mit Teams!
Der Trend zu Teams - Folge eines Paradigmawechsels
Seit etlichen Jahren beobachten wir ein stetiges Ansteigen teamorientierter Arbeitsformen in vielen Unternehmen. Nun könnte man meinen, daß dies eine saisonale Zeitgeisterscheinung oder modische Episode sei, aber weit gefehlt: Wir haben es mit einem grundlegenden Paradigmawechsel zu tun [1].
Ein solcher Paradigmawechsel besteht im wesentlichen darin, daß ein bisher für funktionsfähig gehaltenes Struktur- bzw. Erklärungsmuster zunehmend in die Kritik gerät, um dann in der Folgezeit durch ein anderes abgelöst zu werden. Dabei erleben wir gemeinhin das, was als Krisensituation bezeichnet wird, begleitet durch u.U. sehr kontroverse Diskussionen.
Und genau diesen Prozeß erleben wir, beginnend ab etwa Mitte der achtziger Jahre, mit gehöriger Tempoverschärfung bis heute. Was aber genau wurde denn nun abgelöst? In die Krise geraten ist ein Arbeits- und in der Folge auch Organisationsmodell, das nach seinem Begründer F. W. TAYLOR als Taylorismus benannt wurde [2]. Seine Überlegungen zur wissenschaftlichen Betriebsführung haben die Gestaltung der realen Arbeitsstrukturen enorm beeinflußt. Das Credo seines Modells liegt in der Fragmentierung der Arbeit, so daß ein Mitarbeiter möglichst perfekt möglichst eng definierte Arbeiten ausführt, was in der Massenproduktion eine Reduktion der Arbeit auf einzelne, zum Teil sinnentleerte Handgriffe bedeutet.
Hochgradige Arbeitsteilung mit einhergehender streng hierarchisch aufgebauter Führungsorganisation sollten ein Höchstmaß an Produktivität garantieren, was ja auch lange Zeit ganz ordentlich funktioniert hat. Viele Unternehmen, speziell solche mit Massenproduktion (Fließbandfertigung), haben das arbeitsteilige Organisationsprinzip allerdings so perfektioniert, daß dabei kolossale Gebilde entstanden: große, unbewegliche, langsame, in viele Hierarchiestufen gegliederte Unternehmen. Solchermaßen gestaltete Wirtschaftsgebilde funktionieren - einzelwirtschaftlich betrachtet - unter den Bedingungen eines gesicherten Wachstums und einer stabilen, sprich änderungslangsamen Umwelt.
Diese Prämissen gelten (eigentlich schon ab den ersten ernstzunehmenden Konjunkturkrisen der siebziger Jahre) heute nicht mehr. Immer mehr Unternehmen sterben deshalb am Dinosaurier-Syndrom, d.h. an ihrer Langsamkeit, Unbeweglichkeit und ausgeprägten Änderungsresistenz. Die Welt hat sich in kurzer Zeit ganz grundlegend verändert, und nichts wird mehr so sein, wie es einmal war. Ein teilweise scherzhaft gemeinter Ausspruch ist Realität geworden: Nichts ist so beständig wie der Wandel.
- Autor: Rolf H. Bay
- 1998, 1. Auflage, 202 Seiten, Deutsch
- Verlag: Vogel Communications Group GmbH & Co. KG
- ISBN-10: 3834361380
- ISBN-13: 9783834361387
- Erscheinungsdatum: 01.01.1998
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