Soziologische Basics (PDF)
Eine Einführung für Pädagogen und Pädagoginnen
Die vorliegende Einführung richtet sich an Studierende pädagogischer Studiengänge. Es wird kein umfassender Überblick über die Soziologie, ihre Geschichte, Theorien und Forschungsergebnisse gegeben. Vielmehr werden soziologische Begriffe und Theoreme...
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Produktinformationen zu „Soziologische Basics (PDF)“
Die vorliegende Einführung richtet sich an Studierende pädagogischer Studiengänge. Es wird kein umfassender Überblick über die Soziologie, ihre Geschichte, Theorien und Forschungsergebnisse gegeben. Vielmehr werden soziologische Begriffe und Theoreme exemplarisch in Bezug auf pädagogisch relevante Probleme und Fragestellungen verdeutlicht. Beabsichtigt ist, künftigen PädagogInnen einen interessanten Einstieg in soziologisches Denken und soziologische Wissensbestände zu ermöglichen. In den Beiträgen wird deshalb jeweils verdeutlicht, worin der mögliche Gebrauchswert soziologischer Theorien und Forschungen für die Pädagogik liegt. ,Soziologische Basics' eignet sich in besonderer Weise als Textgrundlage für Vorlesungen und Seminare in Lehramtstudiengängen sowie Studiengängen der Sozialen Arbeit und der Diplom-Pädagogik.
Lese-Probe zu „Soziologische Basics (PDF)“
Einleitung: Wozu Soziologie? Der Gebrauchswert soziologischen Denkens für die pädagogische Theorie und Praxis (S. 10) Albert Scherr
Soziologie, das ist für Nicht-Soziologen oft eine schwer verständliche Wissenschaft mit einer umständlichen Fachsprache sowie komplexen Theorien und Forschungsmethoden, deren Nutzen zunächst wenig einleuchtend ist.
Entsprechend werden soziologische Lehrveranstaltungen von Studierenden gelegentlich als eine mühsame Pflichtübung erlebt, der man sich aussetzen muss, um den Zwängen von Studien- und Prüfungsordnungen gerecht zu werden. Soziologie stellt sich dann als institutionell zugemuteter Lernzwang dar und nicht als ein Denkangebot, das neue und interessante Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemlagen, Konflikten und Entwicklungen sowie mit den Bedingungen und Möglichkeiten der künftigen Berufspraxis eröffnet.
Eine solche Rahmung verstellt eine entscheidende Möglichkeit soziologischen Denkens: die Möglichkeit der kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Zusammenhängen und Entwicklungen, nicht zuletzt mit der Frage, was eigentlich diese ganze sonderbare Gesellschaft trotz ihrer Absonderlichkeiten zusammenhält (Adorno 1968/1993: 12).
Mit dem vorliegenden Buch, das als Einführung in die Soziologie für Studierende pädagogischer Studiengänge angelegt ist, wird deshalb der Versuch unternommen, soziologisches Wissen nicht primär in einer für Lehr- und Prüfungszwecke geeigneten Form d.h. als einen Kanon abprüfbaren Wissens darzustellen, sondern soziologische Denkmöglichkeiten aufzuzeigen. In dieser Einleitung sollen dazu zunächst einige Merkmale soziologischen Denkens verdeutlicht sowie die Frage aufgeworfen werden, worin der mögliche Gebrauchswert soziologischen Denkens liegt.
Was also kennzeichnet Soziologie im Unterschied zum Alltagsdenken und zu anderen wissenschaftlichen Disziplinen? Im Sinne einer ersten Annäherung sind für die Beantwortung dieser Frage v.a.
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drei Aspekte zu nennen: (1) Soziologie befasst sich zum einen mit dem Erleben, Denken und Handeln von Individuen in unterschiedlichen sozialen Kontexten z.B. in zufälligen Begegnungen zwischen zwei oder mehreren Personen, in Zweierbeziehungen und Familien, in kleineren oder grösseren Gruppen, in Organisationen wie Schulen oder Industriebetrieben, aber auch in darüber hinausreichenden gesellschaftlichen (etwa: ökonomischen, kulturellen und politischen) Zusammenhängen.
Entsprechend lautet eine klassische (aber keineswegs unumstrittene) Definition Max Webers: Soziologie ... soll heissen: eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirklungen ursächlich erklären will (Weber 1922/1972: 1).
Die so formulierte Aufgabenstellung der Soziologie Soziologie als Wissenschaft vom sozialen Handeln unterscheidet diese nun nicht klar vom Alltagsdenken. Denn auch im Alltag sind wir damit befasst, die Motive und Absichten anderer zu verstehen und uns damit zu erklären, warum sie etwas tun oder lassen.
Im Unterschied zum Alltagsdenken nimmt Soziologie hierfür jedoch wissenschaftliche Verfahren die gezielte, methodisch angeleitete Erhebung von Daten, die Klärung von Begriffen, die Formulierung in sich möglichst konsistenter Analysen und Theorien in Anspruch. Soziologie als Wissenschaft betreiben, das heisst insofern auch: genauer hinsehen und gründlicher nachdenken, als dies im Alltag gewöhnlich möglich ist sowie sich dabei mit den Beobachtungen (Forschungsergebnissen) und Überlegungen (Theorien) auseinander zu setzen, die andere zu jeweiligen Themen vorgelegt haben.
Zudem nimmt Soziologie eine bestimmte von der Psychologie und dem gewöhnlichen Alltagsdenken unterschiedene Strategie des Verstehens und Erklärens in Anspruch: Das Verstehen der Motive und Absichten von Individuen ist für SoziologInnen nicht das Ende, sondern nur ein Ausgangspunkt für Erklärungen.
Darüber hinausgehend untersucht Soziologie die sozialen Bedingungen, die zu jeweiligen individuellen Motiven, Absichten und Handlungen geführt, diese ermöglicht und hervorgebracht haben. In einer soziologischen Perspektive wird davon ausgegangen, dass individuelles Erleben, Denken und Handeln nicht ausserhalb gesellschaftlicher Zusammenhänge angesiedelt ist. SoziologInnen gehen folglich (mit unterschiedlicher Akzentuierung) von der Annahme eines Primats des Sozialen aus.
Entsprechend lautet eine klassische (aber keineswegs unumstrittene) Definition Max Webers: Soziologie ... soll heissen: eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirklungen ursächlich erklären will (Weber 1922/1972: 1).
Die so formulierte Aufgabenstellung der Soziologie Soziologie als Wissenschaft vom sozialen Handeln unterscheidet diese nun nicht klar vom Alltagsdenken. Denn auch im Alltag sind wir damit befasst, die Motive und Absichten anderer zu verstehen und uns damit zu erklären, warum sie etwas tun oder lassen.
Im Unterschied zum Alltagsdenken nimmt Soziologie hierfür jedoch wissenschaftliche Verfahren die gezielte, methodisch angeleitete Erhebung von Daten, die Klärung von Begriffen, die Formulierung in sich möglichst konsistenter Analysen und Theorien in Anspruch. Soziologie als Wissenschaft betreiben, das heisst insofern auch: genauer hinsehen und gründlicher nachdenken, als dies im Alltag gewöhnlich möglich ist sowie sich dabei mit den Beobachtungen (Forschungsergebnissen) und Überlegungen (Theorien) auseinander zu setzen, die andere zu jeweiligen Themen vorgelegt haben.
Zudem nimmt Soziologie eine bestimmte von der Psychologie und dem gewöhnlichen Alltagsdenken unterschiedene Strategie des Verstehens und Erklärens in Anspruch: Das Verstehen der Motive und Absichten von Individuen ist für SoziologInnen nicht das Ende, sondern nur ein Ausgangspunkt für Erklärungen.
Darüber hinausgehend untersucht Soziologie die sozialen Bedingungen, die zu jeweiligen individuellen Motiven, Absichten und Handlungen geführt, diese ermöglicht und hervorgebracht haben. In einer soziologischen Perspektive wird davon ausgegangen, dass individuelles Erleben, Denken und Handeln nicht ausserhalb gesellschaftlicher Zusammenhänge angesiedelt ist. SoziologInnen gehen folglich (mit unterschiedlicher Akzentuierung) von der Annahme eines Primats des Sozialen aus.
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Autoren-Porträt
Dr. Albert Scherr ist Professor für Soziologie am Institut für Sozialwissenschaften der Pädagogischen Hochschule Freiburg im Breisgau.Bibliographische Angaben
- 2007, 2006, 203 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Albert Scherr
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531902377
- ISBN-13: 9783531902371
- Erscheinungsdatum: 17.09.2007
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