Sozialer Raum und Soziale Arbeit (PDF)
Fieldbook: Methoden und Techniken
Sozialraumorientierung ist der zurzeit meistdiskutierte Handlungsansatz in der Sozialen Arbeit. Die Einführungen in das Thema "Sozialer Raum und Soziale Arbeit" greifen die Fragen und Lerninteressen Studierender und Praktiker auf und geben in diesem...
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Produktinformationen zu „Sozialer Raum und Soziale Arbeit (PDF)“
Sozialraumorientierung ist der zurzeit meistdiskutierte Handlungsansatz in der Sozialen Arbeit. Die Einführungen in das Thema "Sozialer Raum und Soziale Arbeit" greifen die Fragen und Lerninteressen Studierender und Praktiker auf und geben in diesem Lehrbuch eine systematische Darstellung der Methoden und Techniken, wie sie in der praktischen Sozialen Arbeit Anwendung finden können. In der Beschreibung von Fall- und Projektbeispielen wird ein Kompetenzprofil für SozialarbeiterInnen skizziert, das Studierenden wie PraktikerInnen eine konkrete Orientierung bietet. Durch zusätzliche Materialien wie Checklisten, Fragebögen und Ablaufschemata bietet das Buch eine umfängliche Sammlung von Methodenwissen für Fachkräfte der Sozialen Arbeit.
Lese-Probe zu „Sozialer Raum und Soziale Arbeit (PDF)“
I Handlungsfeld Individuum (S. 27) Die auf der Handlungsebene Individuum vorgestellten Techniken und Verfahren gehen vom Einzelfall aus. Das ist die Arbeit mit einzelnen Betroffenen, mit Familien, mit kleinen Gruppen, mit einzelnen Anwohnern, Teilnehmern, Volunteers oder Haushalten.
Soziale Einzelfallarbeit ist professionelles Handeln, das Veränderungen herbeiführt, indem Adressaten und Fachkräfte gemeinsam Ziele und Pläne erarbeiten und umsetzen.
Fallarbeit baut auf dem Wissen und den Erfahrungen von Adressat und Fachkraft auf. Sie beschäftigt sich mit der Veränderung von Verhaltensmustern und mit der Veränderung der auf dieses Verhalten wirkenden Umweltfaktoren. Sie zielt darauf, Kompetenzen und Spielräume von Menschen zu nutzen und zu vergrössern, ihren Zugang zu Ressourcen zu erweitern sowie ihre Macht als Betroffene zu steigern.
Ansatzpunkte von Fallarbeit sind einerseits die subjektiven Lebensstile, Weltsichten, Erfahrungen, Erwartungen und der Wille der Adressaten sowie ihre individuelle Ausstattung mit Ressourcen und ihr soziales Netzwerk. Die dargestellten Verfahren und Techniken ermöglichen Adressaten zum einen, sich in ihren Ressourcen und Stärken zu erleben. Zum anderen führen sie Fachkräften vor Augen, dass die Menschen, mit denen sie arbeiten, über vielerlei Ausstattungen verfügen, die für nachhaltige Lösungen genutzt werden können.
Die Techniken liegen auf drei Dimensionen.
1. Einmal geht es darum, überhaupt erst Rahmenbedingungen herzustellen, die strukturelle Unterschiede in der Positionsmacht von Experten und Betroffenen ausgleichen (Empowermentperspektive), denn vielfach leiden Hilfepro-zesse deswegen an Betroffenenbeteiligung, weil die Betroffenen gar nicht erst in die Lage kommen, effektiv mitzureden und mitgestalten zu können.
Die Technik Heimspiele organisieren entwickelt einen Satz von Kriterien und Reflexionshilfen zur Analyse des Arbeits-Settings, in dem Hilfeprozesse ablaufen, und bringt
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Vorschläge, wie die Position von Betroffenen gestärkt werden kann. Der Verwandtschaftsrat (engl. Family Group Conference) als Verwaltungsverfahren macht Familienangehörige, Verwandte und Freunde bei der Entwicklung von Lösungen konsequent zu Gestaltern und Entscheidern.
Fachkräfte sind dabei nicht die Experten für die Planung von Hilfeleistungen, sondern eher Organisatoren, Informanten und Verhandlungspartner. Der Verwandtschaftsrat aktiviert die Selbsthilfe der privaten Netzwerke sowie der Regeleinrichtungen des Quartiers und stellt insoweit ein Paradebeispiel für ein Verfahren innerhalb eines sozialraumorientierten Konzeptes dar.
2. Die zweite Gruppe von Methoden unterstützt die Herausarbeitung und Nutzung der Stärken und des Willens von Adressaten (Stärkenperspektive). Der Ressourcencheck nimmt einen einzelnen Menschen in den Blick und macht ihn mit einem Stärken-Brainstorming eigens ausgewählter Netzwerkpersonen stark. Der Ressourcencheck ist eine Ergänzung oder Alternative für herkömmliche Bedarfsfeststellungen und Diagnosen. Er bringt einen konsequenten und systematischen Stärkenblick zur Anwendung und stellt jede Hilfeplanung auf Ressourcensicht und -nutzung ein. Der Satz von Techniken, die unter Arbeit mit dem Willen zusammengefasst wurden, beschäftigt sich mit der Erarbeitung des Willens der Betroffenen und mit dessen Übersetzung in machbare Ziele.
3. Die dritte Methodengruppe schliesslich erweitert die Sicht dessen, was der Fall ist, auf das soziale Umfeld und das Soziale Kapital von Betroffenen (Netzwerkperspektive). Eco-Mapping und Genogrammarbeit als Ressourcensucher richten die Aufmerksamkeit auf die Ressourcen, die in den Netzwerken der Adressaten, in ihren starken und schwachen Beziehungen stecken. Die einzelnen Methoden werden in den folgenden Sequenzen dargestellt: Fallbeispiel, Vorgehen, Anforderungen an die Fachkraft, mögliche Varianten, Material.
1 Heimspiele organisieren
Heimspiel ist eine Metapher aus dem Sportbereich. Es greift die Beobachtung auf, dass Menschen daheim, also da wo sie sich am besten auskennen und ihre Verbündeten haben, selbstbewusster und erfolgreicher agieren.
Fachkräfte sind dabei nicht die Experten für die Planung von Hilfeleistungen, sondern eher Organisatoren, Informanten und Verhandlungspartner. Der Verwandtschaftsrat aktiviert die Selbsthilfe der privaten Netzwerke sowie der Regeleinrichtungen des Quartiers und stellt insoweit ein Paradebeispiel für ein Verfahren innerhalb eines sozialraumorientierten Konzeptes dar.
2. Die zweite Gruppe von Methoden unterstützt die Herausarbeitung und Nutzung der Stärken und des Willens von Adressaten (Stärkenperspektive). Der Ressourcencheck nimmt einen einzelnen Menschen in den Blick und macht ihn mit einem Stärken-Brainstorming eigens ausgewählter Netzwerkpersonen stark. Der Ressourcencheck ist eine Ergänzung oder Alternative für herkömmliche Bedarfsfeststellungen und Diagnosen. Er bringt einen konsequenten und systematischen Stärkenblick zur Anwendung und stellt jede Hilfeplanung auf Ressourcensicht und -nutzung ein. Der Satz von Techniken, die unter Arbeit mit dem Willen zusammengefasst wurden, beschäftigt sich mit der Erarbeitung des Willens der Betroffenen und mit dessen Übersetzung in machbare Ziele.
3. Die dritte Methodengruppe schliesslich erweitert die Sicht dessen, was der Fall ist, auf das soziale Umfeld und das Soziale Kapital von Betroffenen (Netzwerkperspektive). Eco-Mapping und Genogrammarbeit als Ressourcensucher richten die Aufmerksamkeit auf die Ressourcen, die in den Netzwerken der Adressaten, in ihren starken und schwachen Beziehungen stecken. Die einzelnen Methoden werden in den folgenden Sequenzen dargestellt: Fallbeispiel, Vorgehen, Anforderungen an die Fachkraft, mögliche Varianten, Material.
1 Heimspiele organisieren
Heimspiel ist eine Metapher aus dem Sportbereich. Es greift die Beobachtung auf, dass Menschen daheim, also da wo sie sich am besten auskennen und ihre Verbündeten haben, selbstbewusster und erfolgreicher agieren.
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Autoren-Porträt von Frank Früchtel, Wolfgang Budde, Gudrun Cyprian
Dr. Frank Früchtel, Sozialarbeiter und Sozialwissenschaftler, ist Professor für Ethik, Theorie und Praxisentwicklung der Sozialen Arbeit an der Universität Bamberg.Wolfgang Budde, Sozialarbeiter und Supervisor, ist Dozent am Fachbereich Soziale Arbeit der Otto-Friedrich Universität Bamberg.
Dr. Gudrun Cyprian ist Professorin für Soziologie an der Sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bamberg.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Frank Früchtel , Wolfgang Budde , Gudrun Cyprian
- 2007, 2007, 335 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531906208
- ISBN-13: 9783531906201
- Erscheinungsdatum: 28.10.2007
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