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Schatten und Licht in Lissabon (ePub)

 
 
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Stuttgart 2018: Die einundvierzigjährige Mirjam begibt sich nach dem Tod ihrer Mutter auf die Suche nach ihren Wurzeln und reist nach Lissabon.

Lissabon 1933: In Portugal finden die dreizehnjährige Stuttgarterin Judith und ihre Familie eine neue Heimat....
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Kommentare zu "Schatten und Licht in Lissabon"
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  • 4 Sterne

    13 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dark Rose, 06.02.2020

    Ein sehr interessanter Roman mit Fernweh-Garantie!


    Mirjam ist 41 Jahre alt und hat gerade ihre Mutter verloren. Sie trauert, aber gleichzeitig löst das auch etwas in ihr aus. Sie will ihr Leben so leben, wie sie es will. Ein erster Schritt auf diesem Weg ist die Trennung von ihrem Freund Stefan, der sich scheinbar eh nicht mehr für sie interessiert hat und der Umzug in die Wohnung ihrer Mutter. Als sie eingezogen ist, traut sie sich endlich an die Kisten heran, die ihr ihre Mutter hinterlassen hat. Darin befinden sich Briefe und ein Tagebuch. Sie erzählen die Geschichte von Mirjams Grossmutter und Mutter und lüften das grösste Geheimnis in Mirjams Leben: die Identität ihres Vaters.





    Ich habe mich anfangs mit dem Stil schwergetan. Ich wurde mit Mirjam nur langsam warm, was auch immer wieder an der Wortwahl, bzw. an Formulierungen lag. So nennt Mirjam ihre Mutter zum Beispiel „Mutti“, ich weiss nicht, warum, aber dieses Wort, genauso, wie Vati, um fair zu sein, geht mit immer irgendwie quer. Keine Ahnung warum. Was mich ebenfalls etwas gestört hat, waren die „diese“/“dieser“-Formulierungen. Ich empfinde sie oft als gestelzt und das hat mich im Lesefluss gestört. Zum Beispiel „die Wohnung ihrer Mutter, die diese ihr vererbt hatte.“ (S. 19) oder an anderer Stelle „den Freund dieser“. Auch an anderen Stellen wird eine etwas hochgestochenere Art des Formulierens gewählt: „Und jetzt, wo Mirjam akzeptiert hatte, den Vater nicht zu kennen, schrieb die Mutter plötzlich, sie wisse es doch!?“ (S. 37) Es ist weniger umgangssprachlich, als ich es von anderen Romanen gewohnt bin, keinesfalls grammatikalisch falsch, aber für mich gewöhnungsbedürftig.



    Je weiter der Roman aber voranschritt, desto besser fand ich in die Geschichte hinein. Ich finde die Idee toll, die Geschehnisse einerseits durch die Briefe der besten Freundin von Mirjams Grossmutter Karolina, Judith, zu erzählen, die im Februar 1933 beginnen und andererseits durch das Tagebuch von Mirjams Mutter. Obwohl ich sehr schnell raus hatte, wer Mirjams Vater ist, hat die Lektüre dennoch Spass gemacht, obwohl sie auch viel von Trauer und Verlust geprägt ist.



    1933 beginnt die Handlung mit einem Brief, in dem direkt klargestellt wird, warum die Freundinnen über Briefe kommunizieren. Viel steht zwischen den Zeilen, aber trotzdem klar: die beste Freundin, Judith, ist Jüdin und ihre Eltern sind mit der Familie über Paris nach Lissabon geflohen. Man bekommt allerdings nur die Briefe von Judith zu lesen, aus denen man sich teilweise die Antworten von Karolina zusammenreimen kann, keine Briefe von ihr.

    Für mich klang Judith für 12 Jahre allerdings teilweise recht naiv und unbedarft. Sie hat keine Ahnung, was es mit den Nazis oder Hitler auf sich hat. Gut, vielleicht war das damals so, dass trotz heimlichen Radiobelauschens, Judith das alles nicht verstanden haben könnte, ebenso wenig, wie die Reaktionen und Anfeindungen, denen sie bereits vor der Abreise aus Stuttgart ausgesetzt waren, aber mir persönlich erscheint das nicht ganz glaubwürdig.



    Als Erwachsene ist sie dafür umso glaubhafter für mich. Wenn man ihr in Lissabon folgt und durch sie auch das dortige Schreckensregime kennenlernt und den täglichen Tanz auf der Rasierklinge. Die Briefe und Szenen aus Judiths Leben springen immer wieder in der Zeit, einmal sogar um 20 Jahre. Dennoch kommt man gut mit.



    Meine anfänglichen Probleme mit Mirjam lösen sich bald in Luft auf und ich kann das Buch auch aus ihrer Sichtweise geniessen. Ein grosser Teil ihrer Schilderungen erfolgt wieder per Tagebuch.



    Was mir an dem Buch ganz besonders gefiel waren zwei wesentliche Elemente der Handlung. Erstens das Gefühl. Wo es mir anfangs bei Mirjam fehlte, kam es doch nach und nach durch die Briefe von Judith und blieb einem erhalten. Es gibt immer wieder tragische Momente und man fragt sich, was wohl aus all den Menschen geworden wäre, wenn die Umstände anders gewesen wären, oder andere Entscheidungen getroffen worden wären. Und am und am würde man gern trauern um das, was sie verloren haben.

    Zweitens der historische Hintergrund. Ich persönlich liebe ja Geschichte, aber ich wusste nicht viel über die Rolle Portugals im Zweiten Weltkrieg, oder auch über die Diktatur in Portugal. Da merkt man mal wieder, wie sehr wir uns selbst einschränken und uns auf Westeuropa oder die USA fokussieren, wo doch so viel interessante Geschichte auch in Spanien oder eben Portugal zu finden ist. Mir ist das auch bislang in keinem anderen Roman begegnet, ich denke da könnte noch viel Aufarbeitung geleistet werden.

    Ich fand es wirklich toll, wie Judith all das erlebt und beschrieben hat. Vor allem immer auch auf einer so persönlichen Ebene. Wie sie ihre Briefe selbst zensiert zum Beispiel oder schildert, wie vorsichtig man sein musste.





    Fazit: Mir hat das Buch nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Zugang wirklich sehr gut gefallen. Ich hatte zuerst Probleme mit Mirjam, die für mich irgendwie nicht immer greifbar war und der Schreibstil hat es mir da auch nicht leichter gemacht, da mich die wenig umgangssprachlichen Formulierungen immer wieder rausgeworfen haben. Das hat sich aber schnell verloren und durch die Briefe und dann die Erlebnisse aus Judiths Sicht habe ich mich vollständig im Buch verloren. Mirjam wurde mir, als es wieder um sie ging, auch schnell deutlich sympathischer und ich habe mitgefiebert.

    Zwar hatte ich das Rätsel um die Vaterschaft sehr schnell gelöst, aber das hat mich nicht gestört.

    Ich fand die Beschreibungen der Stadt Lissabon wirklich sehr schön. Da packt einen das Fernweh, wobei ich wahrscheinlich mit der Hitze nicht klarkommen würde, aber Träumen kann man ja trotzdem.



    Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung, allerdings ziehe ich einen halben Stern für meine anfänglichen Probleme mit Mirjam und dem Schreibstil am Anfang ab.

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