Pädagogik und Anthropotechnik (PDF)
Masterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaftstheorie, Anthropologie, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Erziehungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: "Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Thier und...
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Produktinformationen zu „Pädagogik und Anthropotechnik (PDF)“
Masterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaftstheorie, Anthropologie, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Erziehungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: "Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Thier und Übermensch,
ein Seil über einem Abgrunde. Was gross ist am Menschen, das ist,
dass er eine Brücke und kein Zweck ist: was geliebt werden kann am
Menschen, das ist, dass er ein Übergang und ein Untergang ist."
Friedrich Nietzsche
"Viel Ungeheures ist, doch nichts
ist ungeheurer als der Mensch."
Sophokles
Mit diesen berühmten Worten setzt das zweite Standlied des Chores in der Tragödie
,Antigone' des antiken griechischen Dichters Sophokles ein, worin die Ungeheuerlichkeit
des Menschen, der in die Natur eingreift, um sie zu verändern und neu zu
erschaffen, besungen wird. Unter sämtlichen gewaltigen und geheimnisvollen Dingen
gilt Sophokles der Mensch als das unheimlichste aller Wesen, weil es sich selbst unendlich
übersteigt. Von Sophokles Tagen an bis hinein ins 20. Jahrhundert waren es
hauptsächlich grobschlächtige Techniker, die dem Menschen im Dienste der Heilkunst
oder des Fortschritts allerlei Organe aus dem eigenen Leib - oder gar aus dem
fremder Arten - schnitten, um sie anschliessend wieder einzufügen. Mit der Erforschung
des menschlichen Genoms und der beginnenden Les- sowie Veränderbarkeit
der genetischen Partituren tritt nun zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein Paradigmenwechsel
ein, der dem Humandesign künftig völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Die
Menschheit tritt ein in eine Ära des Posthumanismus, in der zur herkömmlichen Menschenformung
durch die Pädagogik eine zweite Technik, die der genetischen Veränderung,
tritt. Dadurch wird die Frage nach der conditio humana und damit nach dem
ontologischen Status des Menschen - seinen Körper-, Art- und Gattungsgrenzen -
sowie nach dem Verhältnis von Pädagogik und Gentechnik aufgeworfen (vgl. Vallant
2008: 87, 105).
Bis ins vergangene Jahrhundert bestanden zwischen Pflanze, Tier, Mensch und Maschine
noch klare Grenzen. Ausgelöst durch die jüngeren Forschungen der Humanwissenschaften
und die durch sie bewirkten Eingriffe des Menschen in die Prozesse
des Lebens sowie die damit einhergehende ansteigende Künstlichkeit des Organischen sind diese Grenzen gegenwärtig zunehmend im Auflösen begriffen.
ein Seil über einem Abgrunde. Was gross ist am Menschen, das ist,
dass er eine Brücke und kein Zweck ist: was geliebt werden kann am
Menschen, das ist, dass er ein Übergang und ein Untergang ist."
Friedrich Nietzsche
"Viel Ungeheures ist, doch nichts
ist ungeheurer als der Mensch."
Sophokles
Mit diesen berühmten Worten setzt das zweite Standlied des Chores in der Tragödie
,Antigone' des antiken griechischen Dichters Sophokles ein, worin die Ungeheuerlichkeit
des Menschen, der in die Natur eingreift, um sie zu verändern und neu zu
erschaffen, besungen wird. Unter sämtlichen gewaltigen und geheimnisvollen Dingen
gilt Sophokles der Mensch als das unheimlichste aller Wesen, weil es sich selbst unendlich
übersteigt. Von Sophokles Tagen an bis hinein ins 20. Jahrhundert waren es
hauptsächlich grobschlächtige Techniker, die dem Menschen im Dienste der Heilkunst
oder des Fortschritts allerlei Organe aus dem eigenen Leib - oder gar aus dem
fremder Arten - schnitten, um sie anschliessend wieder einzufügen. Mit der Erforschung
des menschlichen Genoms und der beginnenden Les- sowie Veränderbarkeit
der genetischen Partituren tritt nun zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein Paradigmenwechsel
ein, der dem Humandesign künftig völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Die
Menschheit tritt ein in eine Ära des Posthumanismus, in der zur herkömmlichen Menschenformung
durch die Pädagogik eine zweite Technik, die der genetischen Veränderung,
tritt. Dadurch wird die Frage nach der conditio humana und damit nach dem
ontologischen Status des Menschen - seinen Körper-, Art- und Gattungsgrenzen -
sowie nach dem Verhältnis von Pädagogik und Gentechnik aufgeworfen (vgl. Vallant
2008: 87, 105).
Bis ins vergangene Jahrhundert bestanden zwischen Pflanze, Tier, Mensch und Maschine
noch klare Grenzen. Ausgelöst durch die jüngeren Forschungen der Humanwissenschaften
und die durch sie bewirkten Eingriffe des Menschen in die Prozesse
des Lebens sowie die damit einhergehende ansteigende Künstlichkeit des Organischen sind diese Grenzen gegenwärtig zunehmend im Auflösen begriffen.
Bibliographische Angaben
- Autor: René Klug
- 2010, 1. Auflage, 98 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3640605365
- ISBN-13: 9783640605361
- Erscheinungsdatum: 27.04.2010
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Grösse: 0.94 MB
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