Knisterpulver (ePub)

Es reicht, Schimpansen müssen her! (S. 118-119)

Müde, abgeschlagen, lustlos. Nicht mal 7 Tage - 7 Köpfe kann mir ein Lächeln auf die Wangen zaubern. Kann sie allerdings nie. Ich fühle mich fast so schlecht wie der Mann, der aufbricht, um den ewigen Sommer der Karibik zu finden, aber in Alaska landet, weil ihm sein ganzes Geld gestohlen wird. Um an neues Geld zu kommen, muss er in einer Fischfabrik arbeiten. In Alaska. Im Winter.

Als Sonnenbegeisterter Vegetarier, der keinen Fisch mag. Er arbeitet im Winter in Alaska in einer Fischfabrik. Kann es noch schlimmer kommen? Ja. Winter. Fischfabrik. Alaska. Und er muss in die Nachtschicht. Ein Mann, der keinen Fisch mag und die Sonne liebt, arbeitet in Alaska in einer Fischfabrik. Im Winter, in der Nachtschicht. Als wenn das noch nicht reichen würde: Kälte, Gestank, Verzweiflung, Nachtschicht, Depressionen. Kann sich das Glück an diesem Punkt noch weiter von ihm entfernen? Geht es noch schlimmer? Ja. Er arbeitet in Alaska, im Winter in einer Fischfabrik, in der Nachtschicht.

Und wo genau arbeitet er? Im Kühlhaus! Also, vielleicht fühle ich mich doch nicht ganz so schlecht, denn der Mann fühlt sich wirklich sehr, sehr schlecht. Bei mir ist es mehr so allgemein und auch wieder speziell. Ich versuche, in mich hinein zu hören, es gibt aber keinen konkreten Anlass. Etwas fehlt, schon viel zu lange. Schimpansen. Aber echt. Schimpansen, die unwiderstehlich lustige Dinge veranstalten. Nie dachte ich, dass es mal ohne sie gehen würde. Beruhte während der 60er Jahre ("Tarzan"),

70er Jahre ("Daktari") und auch noch während der 80er Jahre ("Ronnys Pop Show") ein wesentlicher Teil erfolgreicher humoristischer Unterhaltung auf Schimpansen, so verblasste ihr von den Schwingen der Heiterkeit getragener Einfluss leider mit Einbruch der 90er. Ist der Schimpanse noch ein relevanter humoristischer Faktor

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