Integration als Ideal - Assimilation als Realität (PDF)
Vorstellungen von jungen Deutschen und türkischstämmigen Migranten über ein Leben in Deutschland
Wie stellen sich junge Deutsche und türkischstämmige Migranten mit hohem Bildungsniveau erfolgreiche Integration in Deutschland vor? Wie verhalten sie sich in Alltags-situationen, die in Deutschland und in der Türkei unterschiedlich bewertet werden? Welche...
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Produktinformationen zu „Integration als Ideal - Assimilation als Realität (PDF)“
Wie stellen sich junge Deutsche und türkischstämmige Migranten mit hohem Bildungsniveau erfolgreiche Integration in Deutschland vor? Wie verhalten sie sich in Alltags-situationen, die in Deutschland und in der Türkei unterschiedlich bewertet werden? Welche Fremdbilder hegen sie? Auf diese Fragen antwortet dieses Buch. Basierend auf Interviews und einer Befragung zeigt es, dass Integration nicht allein von der Einstellung der Beteiligten abhängig ist, sondern auch stark von deren sozialer und interkultureller Kompetenz beeinflusst wird. Das Verhalten der Deutschen und Migranten lässt sich in vielen Alltagssituationen nicht unterscheiden, die Bewertung der Situationen spiegelt jedoch häufig den unterschiedlichen Erfahrungshintergrund wider. Nur in wenigen Aspekten grenzen sich die Migranten bewusst von den Deutschen und deren individualistischem Lebenskonzept ab - genau diese Themen scheinen jedoch für die Deutschen zentrale Indikatoren für die Integrationsbereitschaft der Migranten zu sein.
Lese-Probe zu „Integration als Ideal - Assimilation als Realität (PDF)“
"5 Diskussion (S. 239-240)Ein Großteil der bisher vorliegenden Studien zu Akkulturationsorientierungen bei Migranten und Einheimischen fand Belege dafür, dass Integration bei beiden Gruppen, die am häufigsten auftretende Akkulturationsorientierung ist (Berry, 2001; Berry, 2005; Bourhis et al., 1997c; Pfafferot & Brown, 2006; Rohmann et al., 2006; Jasinskaja-Lahti et al., 2003).
Die Grundlage dieser Studien bilden Fragebogendaten, die die Akkulturationsorientierung auf Einstellungsebene erheben und sich dabei meist auf schwer interpretierbare Doppelfragen (»twobarrelled- questions«) stützen. Im theoretischen Teil der vorliegenden Studie wurden Schwachpunkte an dieser Methodik und an den damit erzielten Ergebnissen erläutert.
Aufgrund dieser Kritik wurde ein Erhebungsinstrument für Akkulturationsorientierung und Bewältigungsformen in migrationsbezogenen Alltagssituationen erprobt, das eine möglichst verhaltensnahe und konkrete Erfassung bei Migranten und Einheimischen ermöglicht. Die Ergebnisse mit diesem Instrument wurden mit denen der etablierten Erhebungsmethoden verglichen.
5.1 Die tïrkischstmmigen Migranten
Integration als Idealvorstellung – Assimilation als dominante Verhaltensorientierung In der vorliegenden Studie wurde eine Migrantenstichprobe untersucht, die nicht als repräsentativ für türkischstämmige Migranten in Deutschland gelten kann. Der Bildungsstand und die Deutschkompetenzen liegen über dem Durchschnitt der türkischstämmigen Migranten. Es handelt sich dabei um Personen, die erfolgreich das deutsche Bildungssystem durchlaufen haben und nach umgangssprachlichen Maßstäben gut integriert sind bzw. durch den erfolgreichen Schulabschluss zumindest einen Indikator für einen positiven Akkulturationsverlauf aufweisen. Damit wurde gezielt ein Personenkreis untersucht, der
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günstige Voraussetzungen für die Bewältigung der Akkulturationsanforderungen aufweist.
Die Interviews zeigen, dass die überwältigende Mehrheit (92 %) dieser Migranten auf der Ebene der Verhaltensplanung eine starke Tendenz zur Assimilation aufweist. Auf der Ebene der Reflexion entsprechen die von den Migranten ausgesprochenen Gedanken immerhin bei der Hälfte denen von Deutschen. Für knapp ein Drittel dominiert das türkische Orientierungssystem die Abwägungen. Bei rund 20 % der Migranten lassen sich die Reflexionen zu gleichen Teilen dem türkischen und dem deutschen Orientierungssystem zuordnen. Damit kann mit den Interviews der bisherige Forschungsstand zur Dominanz der Integrationsorientierung bei Migranten, die sich auch in der hier vorgenommenen Fragebogenerhebung wiederfindet, nicht bestätigt werden.
Das nahezu vollständige Fehlen von integrativen Verhaltensplänen für die vorgegebenen Situationen lässt Zweifel aufkommen, ob das von Berry und Bourhis beschriebene Verständnis von Integration auf der Verhaltensebene überhaupt eine häufige Realisierung findet, oder ob es sich dabei letztlich um eine Idealvorstellung von Akkulturation handelt, die für die Migranten eine kognitive Bewältigungsstrategie der Anpassungsanforderungen darstellt: Die Migranten gewinnen Sicherheit aus der Überzeugung, sich nicht vollständig anpassen zu müssen, sondern vertraute Facetten der eigenen Identität beibehalten zu können."
Die Interviews zeigen, dass die überwältigende Mehrheit (92 %) dieser Migranten auf der Ebene der Verhaltensplanung eine starke Tendenz zur Assimilation aufweist. Auf der Ebene der Reflexion entsprechen die von den Migranten ausgesprochenen Gedanken immerhin bei der Hälfte denen von Deutschen. Für knapp ein Drittel dominiert das türkische Orientierungssystem die Abwägungen. Bei rund 20 % der Migranten lassen sich die Reflexionen zu gleichen Teilen dem türkischen und dem deutschen Orientierungssystem zuordnen. Damit kann mit den Interviews der bisherige Forschungsstand zur Dominanz der Integrationsorientierung bei Migranten, die sich auch in der hier vorgenommenen Fragebogenerhebung wiederfindet, nicht bestätigt werden.
Das nahezu vollständige Fehlen von integrativen Verhaltensplänen für die vorgegebenen Situationen lässt Zweifel aufkommen, ob das von Berry und Bourhis beschriebene Verständnis von Integration auf der Verhaltensebene überhaupt eine häufige Realisierung findet, oder ob es sich dabei letztlich um eine Idealvorstellung von Akkulturation handelt, die für die Migranten eine kognitive Bewältigungsstrategie der Anpassungsanforderungen darstellt: Die Migranten gewinnen Sicherheit aus der Überzeugung, sich nicht vollständig anpassen zu müssen, sondern vertraute Facetten der eigenen Identität beibehalten zu können."
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Autoren-Porträt von Stefan Schmid
Prof. Dr. Stefan Schmid, Dipl.-Psych., hat in Regensburg und London studiert und an der Universität Hildesheim promoviert. Er arbeitet seit über 20 Jahren als Organisationsberater, Coach und Trainer in der Wirtschaft, für Behörden und Non-Profit-Organisationen. Er ist Professor für interkulturelle Psychologie und Wirtschaftspsychologie an der FOM München, Lehrcoach und zertifizierte Senior Coach (Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen, BDP). Gemeinsam mit einer Kollegin leitet er die Initiative TAFF - Therapeutische Angebote für Flüchtlinge und ist Mitbegründer von EmicLab, einem interkulturellen Beratungsinstitut in Warschau.
Bibliographische Angaben
- Autor: Stefan Schmid
- 2010, 1. Auflage 2010, 310 Seiten, Deutsch
- Verlag: V&R unipress
- ISBN-10: 3862341062
- ISBN-13: 9783862341061
- Erscheinungsdatum: 19.05.2010
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