Im Jahr der Flut / Nord-Ostsee-Saga Bd.3 (ePub)

Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe von der Nord-Ostsee-Sage bereits die Teile 1 und 2 gehört, den 3. Teil habe ich nun selbst gelesen.
Lena Johannson erzählt auf 416 Seiten, wie es nach Fertigstellung des Jahrhundertbauwerks zwischen Nord- und Ostsee weitergeht. Der Zeitraum umfasst die Jahre 1895 bis 1914, die vier Frauen Regina, Justine, Sanne und Mimi sowie ihre Bekannte Malwida, die sich bisher nur vereinzelt untereinander kannten, haben ihre eigene Geschichten, Berufe oder Berufungen und auch Schicksale. Nach und nach nähern sich alle Frauen langsam und vorsichtig an, man mag sich, schätzt sich und sie werden Freundinnen. Die Zeit und politische Situation ist nicht einfach, der Kanal reicht nicht mehr aus, es wird erneut gebaut, verbreitert, alte Fehler wiederholen sich, Neues wird ausprobiert.
Das Buch liest sich relativ flüssig, allerdings ist der Zeitraum von 20 Jahren recht lang und weil jeweils immer nur knapp ein Jahr pro Kapitel angeschnitten wird, wirken diese teilweise etwas voll, aber auch langatmig.
Im Grossen und Ganzen ist es für mich eine Nachgeschichte vom „ersten Kanal“ bis zum „zweiten“, erweiterten, die zwar auch über den Kanal und dessen Entwicklung berichtet, hauptsächlich aber das Leben der vier Frauen darstellt. Von mir bekommt „Im Jahr der Flut“ 4,5 bis 5 Sterne mit Leseempfehlung, wobei mir die Hörbücher etwas besser gefallen haben, als selbst zu lesen.
Spannend mit tragischen und aufregenden Momenten, historisch-informativ, gelungener Abschluss der Nord-Ostsee-Kanal-Reihe.

Der Kanal ist fertiggebaut. Es wird klar, dass er erweitert werden muss. Mimi begleitet ihren Vater zu seinen Einsätzen des Schiffsbergungsvereins und auf die Baustelle der Schleuse. Justines Bemühungen haben sich ausgezahlt, ihr Geschäft floriert. Ihr Vormund taucht auf und will finanziell beteiligt werden. Bis Julius die rettende Idee hat. Regina hat ihre Berufung gefunden, sie gründet einen Wohlfahrtsverband, der sich für die Rechte der Arbeiter einsetzt. Sanne hat mit dem Abschluss der Arbeiten ihr Ziel erreicht, sie droht den Mann ihres Lebens zu verlieren. Das Ende dieser Saga über ein grosses Bauwerk zu lesen, fand ich spannend. Es ist erneut spannend über die Lebenswege der vier sehr starken Frauen zu Lesen. Die Seiten sind mir beim Lesen nur so vorbeigeflogen. Die Handlung und die Protagonisten wurden erneut bestens ins Licht gerückt. Die Vermischung was real ist und Fiktion ist als gelungen zu sehen. Wer alles von Beginn an wissen möchte der sollte die Bücher der Reihe nach lesen. Sehr empfehlenswert.

Dieser historische Roman ist der Abschluss der Trilogie rund um den Nord-Ostsee-Kanal, der das Leben von vier Frauen über viele Jahre geprägt hat. Diese vier Frauen sind Sanne, Justine, Mimi und Regina.

Gerade erst fertig gestellt, entpuppt sich der Kanal als zu klein dimensioniert. Man hat aus Kostengründen die mahnenden Worte von Mimis Vater ignoriert und lediglich eine Sparvariante ausgeführt. Nun muss nachgebessert sprich gebaggert werden, was zahlreiche Anrainer in Bedrängnis bringt.

Justine hat mit ihren Geschäften Erfolg und Regina findet ihre Berufung in dem von ihr gegründeten Arbeiter-Wohlfahrtsverein. Sanne, die Zeit ihres Lebens um berufliche Anerkennung als Technikerin gekämpft hat, hat die nun zwar erreicht, aber ihr persönliches Glück scheint auf der Strecke zu bleiben.

Meine Meinung:

Ich bin (wieder einmal) beim letzten Band einer Reihe eingestiegen. Doch die eine oder andere Rückblende ermöglicht es, diesen historischen Roman auch ohne Vorkenntnisse folgen zu können. Trotzdem werde ich die beiden Vorgänger demnächst lesen.

Manche der aufgeworfenen Themen sind auch heute noch aktuell: Fremdarbeiter, die man braucht, aber nicht haben will, sie aber dafür jedes nur erdenklichen Verbrechens beschuldigt, grosse Bauprojekte, die aus finanziellen Gründen verkleinert werden und wenig später um viel Geld wieder nachgebessert werden müssen, Missgunst und Neid in der eigenen Familie, Armut, Naturkatastrophen sowie Grossmannsucht der Regierung (hier des Kaisers liebstes Spielzeug - die Marine).

Die Handlung ist sehr gut strukturiert und der Schreibstil flüssig.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem gelungenen Abschluss der Trilogie rund um den Nord-Ostsee-Kanal, der das Leben zahlreicher Menschen geprägt hat, 5 Sterne.