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Frankfurter Kaddisch / Hauptkommissar Gregor Mandelbaum Bd.1 (ePub)

Kriminalroman
 
 
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Drei ebenso mysteriöse wie spektakuläre Selbstmorde älterer jüdischer Mitbürger geben der Frankfurter Mordkommission Rätsel auf. Der junge Hauptkommissar Gregor Mandelbaum wird aufgrund seiner jüdischen Abstammung mit den Ermittlungen beauftragt. Der an...
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Kommentare zu "Frankfurter Kaddisch / Hauptkommissar Gregor Mandelbaum Bd.1"
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  • 5 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 29.09.2016

    Als Buch bewertet

    Mit „Frankfurter Kaddisch“ ist es Dieter Aurass gelungen mich von der ersten bis zur letzten Seite durchgehend zu fesseln, ich bin wirklich begeistert.

    Die Story beginnt damit, dass man völlig nüchtern drei Selbstmorde geschildert bekommt, die nicht viel grausamer geschehen hätten können. Von einem Fremdeinwirken keine Spur, trotzdem kommen nicht nur bei der Mordkommission Zweifel an den Suiziden dieser älteren, einflussreichen jüdischen Mitbürger der Frankfurter jüdischen Gemeinde auf. Der hochintelligente, aber unter einer leichten Form von Autismus leidende Hauptkommissar Gregor Mandelbaum ist genau der richtige Ermittler für diesen Fall, hat er doch selbst jüdische Wurzeln. Gemeinsam mit seinem Team gräbt er tief in der Vergangenheit der Opfer und erfährt dabei mehr als ihm lieb ist über Holocaust, die Zeit danach und seine eigene Familiengeschichte. Währenddessen rennt die Zeit, denn der Serienkiller hat sein Werk noch längst nicht beendet, werden sie ihm rechtzeitig das Handwerk legen können?

    Der Schreibstil von Dieter Aurass vermag es zu fesseln und liest sich locker, leicht. Ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen. Es gibt Szenen, die nüchtern kühl beschrieben sind, man könnte fast meinen, hier hat der Autist Gregor selbst formuliert. Viele Abschnitte machen einen tief betroffen, aber man darf auch viel schmunzeln und lachen. Gregors Defizite schaffen ganz viel Situationskomik, die aber nie lächerlich, sondern immer äusserst herzlich ist.

    Der Autor erzählt auf zwei Zeitebenen. Im Heute ermittelt Gregor Mandelbaum mit seinem Team rund um die Selbstmorde und die Familiengeschichten der Toten. Man ist bei Zeugenbefragungen mit dabei, erfährt die Auswertungen von medizinischen Analysen sowie alles sonst, was die Ermittlungen ergeben, und ist daher fast durchgehend mit einem spannenden Rätselraten um Motiv und Täter beschäftigt. Einige Finten, komplexe Verwandtschaftsverhältnisse und zahlreiche Verstrickungen machen das Lesen zu einem anspruchsvollen Krimigenuss.

    Der historische Strang beginnt im Jahr 1931 und nähert sich im Verlauf der Geschichte immer mehr der Gegenwart. Hier bekommt der Leser Informationen, sodass er den Ermittlern meist einen Sprung voraus ist, was jedoch nichts an Spannung raubt, sondern ganz im Gegenteil zu zahlreichen zusätzlichen Hypothesen anregt. Auf dieser Ebene kristallisiert sich der Täter immer mehr heraus, dann wird aber durch rasante und gefährliche Ereignisse im Jetzt für die finale Spannung gesorgt.

    Ich muss keine Liebesgeschichten in Krimis haben, aber die Prise, die man hier geboten bekommt, hat mich total begeistert. Hier begegnen sich Gregor Mandelbaum, ein belesener Mann mit fotografischem Gedächtnis und einem IQ von 140, und die taffe Gerichtsmedizinerin Dr. Sonja Savoyen auf Augenhöhe. Die beiden führen tolle Dialoge, die mich nicht nur einmal herzhaft schmunzeln haben lassen. Gregor,der unter dem Asperger Syndrom leidet und zwar mit allen Mitteln versucht, dieses Defizit auszugleichen, gerät er in viele Situationen, die er bisher noch in keinem Lehrbuch für den Umgang mit Mitmenschen entdeckt hat.

    Der historische Strang hat mich gefesselt, teilweise tief schockiert oder berührt und ganz nebenbei habe ich noch Neues dazu gelernt. Man wird Zeuge von schrecklichem Unrecht im KZ Ausschwitz Birkenau, erfährt von Nazigrössen, die die Schwächsten für verbotene Triebe ausgenutzt haben, es geht um Gewinner und Verlierer der Nachkriegszeit und um Verrat sowie menschliche Kälte. Richtig toll finde ich auch solch kleine Details, die man erfährt, wie z.B. das Helmut Kohl früher Stammgast im Cafe Laumer war, so etwas steht in keinem Geschichtsbuch.

    Die Charaktere sind grandios gezeichnet. Gregor hat mich von Anfang an begeistert. Der hochintelligente Mann verfügt über ein enormes Wissen, komplexe Denkstrukturen und er führt seine Ermittlungen logisch konsequent durch. Das hat mir sehr imponiert, ebenso seine Fähigkeit als Lügendetektor, die er sich angeeignet hat. Dadurch, dass er die Emotionen seiner Mitmenschen nicht immer richtig deuten kann, könnte leicht der Eindruck entstehen, dass er ein arroganter Chef ist, was aber auf keinen Fall zutrifft. Richtig begeistert bin ich auch von Dr. Sonja Savoyen. Diese redegewandte und ebenfalls sehr intelligente Frau konnte mich im Verlauf der Geschichte immer wieder überraschen. Das Team ist gut gewählt und wächst nach leichten Anlaufschwierigkeiten vor allem auf Seiten des ältesten Kollegen Alsmann, der sich erst daran gewöhnen muss, einen solch jungen Chef anzuerkennen, richtig gut zusammen. Alsmann kann mit Erfahrung punkten, die 22-jährige Jenny Jung mit neuen Ideen, Klaus Braake mit seinen Computerkenntnissen und Jutta Beltermann mit ihrer mütterlichen Art, die ihr den Spitznamen „Mutti“ eingebracht hat. Auch die Nebendarsteller sind toll, bei der kleinen Rolle des Kellners Luigi, der auf Anweisung des Chefs italienischen Slang vorlegen muss, über die despotische Witwe Löwenstin oder Witwe Itzigman, die Gregor im pinken Negligé empfängt, bis hin zum treu sorgenden Butler Johann, der Gregors Vaterersatz war und mir so richtig ans Herz gewachsen ist.

    Der Krimi spielt in Frankfurt und das ist deutlich zu spüren. Die Toten stürzen vom Marriott oder vom Fernsehturm, es wird in bekannten Restaurants gespeist und ab und an kommt auch jemand in Dialekt zu Wort.

    Alles in allem ein Krimi, der mit aussergewöhnlichen, aber ausgesprochen sympathischen, liebenswerten und beeindruckenden Charakteren, intelligenten Wortwechseln, einem äusserst spannenden Fall und vielen interessanten Details aus unserer Geschichte, die nie in Vergessenheit geraten darf, punkten kann. Volle Leseempfehlung und begeisterte fünf Sterne.

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