Grundwissen Sozialisation / Universitätstaschenbücher (PDF)
Einführung zur Sozialisation im Kindes- und Jugendalter
Sozialisation - Was ist das eigentlich? In dem Lehrbuch werden die komplexen und vielfältigen Theorie- und Forschungsgebiete zur Sozialisation im Kindes- und Jugendalter systematisch dargestellt. Die einzelnen Kapitel führen grundlegend in die Themen ein...
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Produktinformationen zu „Grundwissen Sozialisation / Universitätstaschenbücher (PDF)“
Sozialisation - Was ist das eigentlich? In dem Lehrbuch werden die komplexen und vielfältigen Theorie- und Forschungsgebiete zur Sozialisation im Kindes- und Jugendalter systematisch dargestellt. Die einzelnen Kapitel führen grundlegend in die Themen ein und dienen Studierenden, LehrerInnen sowie DozentInnen als kurze und leicht lesbare Einführung - sei es für die Unterrichts-, Prüfungs- oder Seminarvorbereitung. Neu aufgenommen sind Kapitel zu den aktuellen Themenbereichen 'Bindungstheorie und soziale Kompetenz' und 'Sozialisation und Gesundheit'.
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2 Sozialisation Was ist das eigentlich? (S. 12) Sozialisation möglichst präzise zu erfassen ist nicht ganz einfach, denn hinter diesem Begriff steht ein ganzes Bündel von theoretischen Fragen und Problemstellungen. Die zentrale Frage, die mit diesem Begriff angegangen wird, lautet: Wie und warum wird aus einem Neugeborenen ein autonomes, gesellschaftliches Subjekt?
Oder anders gefragt: Wie kommt die Welt ins Individuum? Nach der klassischen Bestimmung von DURKHEIM (1973) bringt der Mensch von Geburt aus zunächst seine Physis und in Bezug auf alle späteren Eigenschaften nur unbestimmte und plastizierbare Dispositionen mit.
Der Säugling, dessen Persönlichkeit sich erst in der sozialen Umwelt entwickeln muss, sei nahezu eine Tabula rasa. Er müsse auf das gesellschaftliche Leben erst vorbereitet, vergesellschaftet, d. h. sozialisiert werden. Hiermit wird ein wesentlicher, mehr noch, ein zentraler Aspekt der Thematik von Sozialisation angesprochen: Die soziale Bedingtheit von Persönlichkeitsentwicklung.
Doch erscheint Sozialisation mehr oder minder als eine Verlängerung der menschlichen Natur in einer Richtung von Anpassung an die soziale Umwelt. Ein Schritt weiter ist in diesem Zusammenhang der Gebrauch des Sozialisationsbegriffs in den Erörterungen von GEULEN (1977). Hier wird Sozialisation als Prozess der Persönlichkeitsentwicklung in Abhängigkeit von der Umwelt, die stets historisch-gesellschaftlich vermittelt ist, gesehen.
Diese Ausrichtung enthält drei wesentliche Implikationen
Sozialisation wendet sich gegen eine biologistische Auffassung menschlicher Entwicklung und gegen eine Determinierung durch Anlage und Reifung. Dennoch muss jede Sozialisationstheorie systematisch berücksichtigen, dass der Mensch ein biologisches Wesen ist
Sozialisation wendet sich gegen eine idealistische Auffassung vom Subjekt. Es gibt kein freies Individuum, das sich gesellschaftlichen Ein. üssen und wissenschaftlichen Erklärungen entzieht.
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Jedoch muss berücksichtigt werden, dass der Mensch vom Milieu nicht mechanisch determiniert wird, sondern ein reflektierendes, intentional handelndes Wesen ist
Sozialisation wendet sich gegen die pädagogische Verkürzung kindlicher Entwicklung, die allein das Erzieher-Zöglings-Verhältnis in den Blick nimmt. Dennoch darf nicht übersehen werden, dass die Interaktion zwischen Kindern und Erwachsenen ein wesentlicher Teil des Sozialisationsprozesses ist. Nach DURKHEIM ist Erziehung methodische Sozialisation.
Eine zentrale Frage von Sozialisation muss demnach sein, wie und warum aus einem Neugeborenen ein autonomes, gesellschaftliches Subjekt wird. Erziehung spielt dabei eine besondere Rolle, darf aber keinesfalls mit Sozialisation identisch gesetzt werden. Sozialisation ist ein sehr viel breiter verstandener Begriff als Erziehung, er umfasst mehr als die bewussten Versuche der Erwachsenen, den Kindern Manieren oder den richtigen Umgang mit der Sprache beizubringen.
Erziehung ist nach DURKHEIM methodische Sozialisation, und die Interaktion zwischen Kindern und erziehenden Erwachsenen ist ein wichtiger Teil des Sozialisationsprozesses. Warum? Das neugeborene Kind besitzt eine Organausstattung, Temperament, die Fähigkeit zur optischen und akustischen Konzentration, ein Bedürfnis nach neuen Eindrücken, nach Zuwendung u.v.m.
Es wird nun, ob es will oder nicht, in ein bestimmtes kulturelles System hineingeboren, das ihm zuerst einmal fremd und bedeutungslos gegenübersteht. Die Aufgabe von Erwachsenen ist es nun, dem Kind zu ermöglichen, sich dieses kulturelle System, Sprache, Deutungsmuster, Symbole, Gegenstände usw. anzueignen. Erziehung ist somit eine Hilfe, eine Unterstützung, damit sich die heranwachsenden Kinder mit der objektiven Wirklichkeit auseinandersetzen können und damit sie sich die bestehenden Erfahrungen aneignen können. Zusammengefasst: Erziehung ist nicht gleich Sozialisation, aber Sozialisation ist das, was unter anderem durch Erziehung ermöglicht wird, nämlich die Aneignung von gesellschaftlichen Erfahrungen.
Sozialisation wendet sich gegen die pädagogische Verkürzung kindlicher Entwicklung, die allein das Erzieher-Zöglings-Verhältnis in den Blick nimmt. Dennoch darf nicht übersehen werden, dass die Interaktion zwischen Kindern und Erwachsenen ein wesentlicher Teil des Sozialisationsprozesses ist. Nach DURKHEIM ist Erziehung methodische Sozialisation.
Eine zentrale Frage von Sozialisation muss demnach sein, wie und warum aus einem Neugeborenen ein autonomes, gesellschaftliches Subjekt wird. Erziehung spielt dabei eine besondere Rolle, darf aber keinesfalls mit Sozialisation identisch gesetzt werden. Sozialisation ist ein sehr viel breiter verstandener Begriff als Erziehung, er umfasst mehr als die bewussten Versuche der Erwachsenen, den Kindern Manieren oder den richtigen Umgang mit der Sprache beizubringen.
Erziehung ist nach DURKHEIM methodische Sozialisation, und die Interaktion zwischen Kindern und erziehenden Erwachsenen ist ein wichtiger Teil des Sozialisationsprozesses. Warum? Das neugeborene Kind besitzt eine Organausstattung, Temperament, die Fähigkeit zur optischen und akustischen Konzentration, ein Bedürfnis nach neuen Eindrücken, nach Zuwendung u.v.m.
Es wird nun, ob es will oder nicht, in ein bestimmtes kulturelles System hineingeboren, das ihm zuerst einmal fremd und bedeutungslos gegenübersteht. Die Aufgabe von Erwachsenen ist es nun, dem Kind zu ermöglichen, sich dieses kulturelle System, Sprache, Deutungsmuster, Symbole, Gegenstände usw. anzueignen. Erziehung ist somit eine Hilfe, eine Unterstützung, damit sich die heranwachsenden Kinder mit der objektiven Wirklichkeit auseinandersetzen können und damit sie sich die bestehenden Erfahrungen aneignen können. Zusammengefasst: Erziehung ist nicht gleich Sozialisation, aber Sozialisation ist das, was unter anderem durch Erziehung ermöglicht wird, nämlich die Aneignung von gesellschaftlichen Erfahrungen.
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Autoren-Porträt von Peter Zimmermann
Dr. Peter Zimmermann ist Akademischer Oberrat am Institut für Schulentwicklung der Universität Dortmund.
Bibliographische Angaben
- Autor: Peter Zimmermann
- 2007, 3.Aufl. 2006, 232 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531904434
- ISBN-13: 9783531904436
- Erscheinungsdatum: 24.12.2007
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Grösse: 1.14 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"Zimmermann ist es gelungen, informativ, kompakt und ansprechend den Band inhaltlich weiter zu entwickeln. Die Lektüre kann Studierenden, SozialpädagogInnen und LehrerInnen in sozialwissenschaftlichen und pädagogischen Kontexten nur empfohlen werden!" www.socialnet.de, 30.01.2008
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