Governance in der politischen Ökonomie / Governance (PDF)
Struktur und Wandel des modernen Kapitalismus
Globalisierung, Liberalisierung und der zunehmende Wettbewerb zwischen nationalen Märkten setzen das Institutionengefüge heutiger Marktwirtschaften zunehmend unter Druck. Kommt es zur Angleichung der Wirtschaftsstrukturen angelsächsischer und...
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Produktinformationen zu „Governance in der politischen Ökonomie / Governance (PDF)“
Globalisierung, Liberalisierung und der zunehmende Wettbewerb zwischen nationalen Märkten setzen das Institutionengefüge heutiger Marktwirtschaften zunehmend unter Druck. Kommt es zur Angleichung der Wirtschaftsstrukturen angelsächsischer und kontinentaleuropäischer Länder? Welche Dynamiken kennzeichnen den Umbau von Institutionen auf der Ebene von Wirtschaftssektoren, regionalen Produktionszusammenhängen oder auch die Transformation von Wirtschaftssystemen in Osteuropa? Diese Fragen stehen nicht nur im Zentrum der aktuellen Wirtschaftspolitik, sondern auch im Mittelpunkt der auf die politische Ökonomie gerichteten Governance-Debatte, welche die Wirtschaft in eine Vielzahl nicht-marktförmiger Institutionen eingebettet sieht. Dieser Band vermittelt einen Überblick über das Analyseinstrumentarium und den aktuellen Stand der auf die Wirtschaft bezogenen Governance-Forschung in verschiedenen Anwendungsfeldern. Kritisch diskutiert wird zudem die Leistungsfähigkeit des Ansatzes zur Erklärung des Wandels im modernen Kapitalismus.
Lese-Probe zu „Governance in der politischen Ökonomie / Governance (PDF)“
Einleitung: Governance in der politischen Ökonomie (S. 13) Susanne Lütz
1 Dimensionen der Governance-Diskussion
Der Governance-Begriff hat in der Politikwissenschaft, der Soziologie und auch der Ökonomie in den letzten Jahren wachsende Popularität erfahren (vgl. als Überblick Benz 2004a, Lange/Schimank 2004).
Im Kern richtet sich das Interesse der Governance-Debatte auf die Art und Weise, wie kollektives Handeln in der Politik, der Gesellschaft oder auch der Ökonomie koordiniert wird und wie leistungsfähig unterschiedliche Formen institutioneller Arrangements diesbezüglich sind.
In der politikwissenschaftlichen, im engeren Sinne staats- bzw. steuerungstheoretisch ausgerichteten Governance-Diskussion richtet sich das Zentrum der Aufmerksamkeit auf Formen sozialer Handlungskoordination, die an der Schnittstelle von Staat und Gesellschaft zu verorten sind:
Governance meint dann das Gesamt aller nebeneinander bestehenden Formen der kollektiven Regelung gesellschaftlicher Sachverhalte: von der institutionalisierten zivilgesellschaftlichen Selbstregelung über verschiedene Formen des Zusammenwirkens staatlicher und privater Akteure bis hin zu hoheitlichem Handeln staatlicher Akteure (Mayntz 2004a: 66).
Governance bedeutet Steuern und Koordinieren (oder auch Regieren) mit dem Ziel des Managements von Interdependenzen zwischen (in der Regel kollektiven) Akteuren (Benz 2004b: 25). Koordinations- und Regelungsformen zwischen Staat und Gesellschaft stellen aus Sicht der Governance-Perspektive keinen Selbstzweck dar, sondern dienen der Erfüllung öffentlicher Aufgaben, der Regelung kollektiver Sachverhalte, kurz, der Bearbeitung kollektiver Probleme.
Es ist genau dieser Problemlösungsbias, den die Governance-Debatte mit der älteren Theorie politischer Steuerung teilt (Mayntz 2004a: 74, vgl. auch Beyer in diesem Band).
Hier wie dort steht die gelungene oder misslingende Regelung im Zentrum des Interesses, demgegenüber
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rücken politische Motive des Machterwerbs und Machterhalts um seiner selbst Willen und damit Herrschaftsaspekte in den Hintergrund der Betrachtung. Regelungsstrukturen zwischen Staat und Gesellschaft werden in der politikwissenschaftlichen Debatte hinsichtlich ihrer Funktionsweise und bezüglich ihrer Wirkungen auf die in ihnen agierenden Akteure beleuchtet.
Das politische Handeln einzelner Akteure tritt in dieser Sichtweise etwas in den Hintergrund, vielmehr werden diese als integriert und eingebettet in eine Governance-Struktur betrachtet, welche bestimmte Anreize und Restriktionen für das Akteursverhalten setzt. Aufgabe des Governance-Forschers wäre es dann, die Beschaffenheit von Governance-Konfigurationen zu rekonstruieren, diese hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Handeln der ihr unterworfenen Akteure zu untersuchen und ihre Leistungsfähigkeit vergleichend zu bewerten.
Die Governance-Perspektive ist damit stärker als die ältere Theorie der politischen Steuerung einer institutionalistischen Denkweise verhaftet (vgl. Mayntz 2004b: 4). Die tendenzielle Unterbelichtung der Akteursebene kann, wie wir in diesem Band sehen werden, zum Problem werden, wenn die Entstehung und vor allen Dingen der Wandel von Governance-Strukturen in den Blick genommen werden soll.
Gerade die Frage nach Dynamiken und Veränderungen in bestehenden Regelungsstrukturen sowie deren Überleben unter Bedingungen zunehmender Marktintegration und wachsenden Wettbewerbsdrucks ist mittlerweile in den Mittelpunkt der Diskussion um Governance-Strukturen in der Wirtschaft gerückt (vgl. Streeck/Thelen 2005).
Das politische Handeln einzelner Akteure tritt in dieser Sichtweise etwas in den Hintergrund, vielmehr werden diese als integriert und eingebettet in eine Governance-Struktur betrachtet, welche bestimmte Anreize und Restriktionen für das Akteursverhalten setzt. Aufgabe des Governance-Forschers wäre es dann, die Beschaffenheit von Governance-Konfigurationen zu rekonstruieren, diese hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Handeln der ihr unterworfenen Akteure zu untersuchen und ihre Leistungsfähigkeit vergleichend zu bewerten.
Die Governance-Perspektive ist damit stärker als die ältere Theorie der politischen Steuerung einer institutionalistischen Denkweise verhaftet (vgl. Mayntz 2004b: 4). Die tendenzielle Unterbelichtung der Akteursebene kann, wie wir in diesem Band sehen werden, zum Problem werden, wenn die Entstehung und vor allen Dingen der Wandel von Governance-Strukturen in den Blick genommen werden soll.
Gerade die Frage nach Dynamiken und Veränderungen in bestehenden Regelungsstrukturen sowie deren Überleben unter Bedingungen zunehmender Marktintegration und wachsenden Wettbewerbsdrucks ist mittlerweile in den Mittelpunkt der Diskussion um Governance-Strukturen in der Wirtschaft gerückt (vgl. Streeck/Thelen 2005).
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Autoren-Porträt
Dr. Susanne Lütz ist Professorin für Politikwissenschaft an der FernUniversität Hagen.
Bibliographische Angaben
- 2007, 2006, 272 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Susanne Lütz
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531904213
- ISBN-13: 9783531904214
- Erscheinungsdatum: 28.10.2007
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