Geschmackssache (ePub)

Mein Eindruck
„Über das Glück, in den besten Restaurants der Welt zu essen…“, so beginnt das Buch von Jakob Strobel und macht schon zu Beginn neugierig auf die einzelnen Kapitel. Von denen allesamt interessante Namen wie „ Die grossen Meister“, Die Traditionalisten“ oder „Die Heimatküche“ und Die Weltköche“ haben.
So gibt es ein Restaurant von Nils Henkel auf Burg Schwarzenstein, der mit seiner Speisegaststätte ein spektakuläres Comeback gefeiert hat. Kein Wunder bei seiner Karriere und erst recht nicht bei seiner Küche. Da verblüfft es auch nicht, das der Titel über den Inhaber des faszinierenden Werkes „ Spitzenkochen ist wie Fahrradfahren“ trägt. Wir alle können Fahrradfahren, aber das mit dem Spitzenkochen, na ja? 2017 hat der heute 50 jährige für das Comeback des Jahres in der deutschen Küchenkunstszene gesorgt, nach einer erzwungenen Schliessung von Schloss Lehrbach wegen Streitigkeiten von Pächter und Eigentümer. Und so ist er heute ganz der Alte , den man als Dieter Müllers Meisterschüler kennt und anderseits eine Neuausgabe seiner selbst.
Bei seinen Gerichten merkt man schnell, dass er die ganze Klaviatur des Kochens beherrscht.
Unser nächstes Restaurant trägt den französischen Namen „Lafleur“, was so viel heisst wie „Die Blume“ und zelebriert dort das Hohelied der Harmonie. Denn Andreas Krolik ist zwar ein Fanatiker, aber kein Doktrinär. Ihn interessiert nicht die Herkunft sondern allein die Qualität des Produktkochs. Doch Krolik will als Koch kein kochender Robespierre sein, sondern ein kluger und behutsamer Verfeinerer der klassischen Haute Cuisine. Bis zum letzten Teller richtet dieser Radikalperfektionist jedes Gericht mit soviel Sorgfalt an, als wäre es das einzige des Abends.
Der Koch vom „Bandol Sur Mer“ in Berlin und seit vergangenem Jahr auch Inhaber des Lokals, benannte es nach einer Kleinstadt an der Côte d` Azur. Bei ihm gibt es kein Einheitsmenü, allein aus logistischen, praktischen und kalkulatorischen Gründen. So mag Andreas Saul zwar aussehen wie ein Freak am Herd, ist aber keiner. Eher ein hoch seriöser Koch , bei aller Unkonventionalität der französischen Küche immer wieder die Honneurs macht, weil sie ein unerschöpflicher Fundus ist.
Der Buddha ist aus Buddha, so ist die Überschrift für Alexander Herrmanns Posthotel in Wirsberg mit der Frage gepaart, können Fernsehköche im richtigen Leben gut kochen?
Viele Klischees zerschellen an Alexander Herrmann, die man über deutsche Fernsehköche sagt, ebenso wie die Neigung zum Oberflächlichem, Unseriösem, Hampelmannhaften. Doch er stammt aus einer alteingesessenen fränkischen Gastronomenfamilie, machte seinen Küchenmeister als Jahrgangsbester, und hält in seinem Gourmetrestaurant in Wirsberg zwei Michelin Sterne.
Dabei entsteht ein verwegener Gedanke: Wie wäre es, wenn man aus dem Menü von Herrmann und Bätz eine Fernsehsendung machte, damit das breite Publikum einmal erfährt, welcher Riesenspass exzellentes Essen ist.
Nach über 200 Seiten der besten Restaurants in Deutschland finden sich noch im Anhang eine alphabetische Liste der aufgeführten Restaurants und Weingüter, sowie der Köche & Winzer.
Waren Sie schon einmal in einem der Lokale?