Geschlechtliche Ungleichheit in systemtheoretischer Perspektive (PDF)
Die Konsequenz, mit der Niklas Luhmann seine Theorie funktionaler Differenzierung ausbuchstabiert hat, scheint mit den empirisch belegten Forschungsergebnissen zu geschlechtlicher Ungleichheit zu kollidieren. Dass eine der avanciertesten, universal...
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Produktinformationen zu „Geschlechtliche Ungleichheit in systemtheoretischer Perspektive (PDF)“
Die Konsequenz, mit der Niklas Luhmann seine Theorie funktionaler Differenzierung ausbuchstabiert hat, scheint mit den empirisch belegten Forschungsergebnissen zu geschlechtlicher Ungleichheit zu kollidieren. Dass eine der avanciertesten, universal konzipierten Gesellschaftstheorien keinen Zugriff auf Fragen geschlechtlicher Ungleichheit erlauben soll, ist jedoch zumeist nur postuliert und nicht systematisch nachgewiesen worden. Die vorliegenden Beiträge loten aus, ob und wie die Geschlechterdifferenz im Kontext von Beobachtung, Kommunikation und funktionaler Differenzierung als eine Unterscheidung wirkt, die einen Unterschied macht.
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Gendering George Spencer Brown? Die Form der Unterscheidung und die Analyse von Unterscheidungsstrategien in der Genderforschung (S. 15) Katrin Wille
Im Zentrum der Genderforschung und der feministischen Forschung stehen zwei Unterscheidungen, nämlich die zwischen Frauen und Mäinnern und die zwischen sex und gender. Die Variationsbreite der Genderforschung besteht darin, wie diese Unterscheidungen gebraucht werden oder wodurch sie ersetzt werden.
Gegenstand historischer und gegenwartsbezogener Analysen ist, wie die Unterscheidung zwischen Frauen und Männern hierarchisch gewendet worden ist, wie sie Funktionsbereiche von Gesellschaften strukturiert hat und gegenwärtig (nicht mehr) strukturiert. Die Frage, ob und wenn ja wie die Unterscheidung verschiedene Funktionsbereiche von Gesellschaften strukturieren soll, gibt Anlass für kontroverse Debatten.
Die Geschichte des Gebrauchs der Unterscheidung zwischen sex und gender vom produktiven analytischen Instrument zur Selbstkritik am Paradigma der Gegenüberstellung von ,,gegebenem" sex und ,,gemachtem" gender ist häufig dargestellt und oft wiederholt worden, sie gehört geradezu zu den Kerngeschichten der Genderforschung über sich selbst?
Durch diese Reflexion wird im theoretischen Selbstverständnis ein dynamischer Umgang mit Unterscheidungen verankert und die Kritik an fixierten Entgegensetzungen, an Dichotomien, ist fast zum selbstverständlichen Credo geworden.
Unterscheidungen so zu verwenden, dass sie often sind zur Selbstkritik und dabei unbewegliche Dichotomien vermieden werden können, erfordert mehr als Darstellungen ihrer Geschichte, Appelle oder Absichtserklärungen- es erfordert die Reflexion auf die Bildung von Unterscheidungen selbst.
In einer solchen Reflexion stellen sich Fragen wie die, ob es charakteristische Züge gibt, die Unterscheidungen von Nicht-Unterscheidungen unterscheiden, oder ob verschiedene Typen yon Unterscheidungen beschreibbar sind, um Alternativen zu
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Dichotomien zu bestimmen oder ob ein Unterscheidungsgebrauch möglich ist, der sich im Unterscheiden selbst kritisch mitreflektieren kann.
Diesen in der Dynamik der Genderforschung selbst entstehenden Fragen nachzugehen, mutet wie ein Umweg an, der von den direkten Belangen der Genderforschung wegzufahren scheint. Umwege fordern immer einen Preis, sie kosten Zeit und verlangen die Bereitschaft, das Ziel oder den ,,Output" für das vermeintlich ,,eigentliche" Anliegen nicht immer vor Augen haben zu können. Aber sie versprechen auch Gewinn, der von Frangois Jullien in seinem ,,Umweg über China" so beschrieben wird: ,,Man weiss, dass die Philosophie in ihren Fragen verwurzelt ist und sogar regelmässig in ihrer Tradition erstarrt.
Um zu versuchen, in der Philosophie wieder neuen Spielraum zu finden, oder anders gesagt, um zu versuchen, wieder eine theoretische Initiative zu ergreifen, habe ich mich entschieden, mich von dem Geburtsland der Philosophie - Griechenland- zu entfernen und einen Umweg über China zu machen: Ein strategischer Umweg mit dem Ziel, die verborgenen Vorentscheidungen der europäischen Vernunft neu zu befragen und bis zu unserem Nicht-Gedachten zurückzugehen.
Die Anfangsentscheidung soll also darin bestehen, durch einen Seitensprung Abstand zu schaffen, und dadurch eine Perspektivierung des Denkens zu ermöglichen. Ein solcher Umweg ist alles andere als exotisch, er ist methodisch" (Jullien 2002: 171). Der Umweg, der mit ähnlichen Zielen wie den von Jullien genannten hier gegangen werden soll, ist der über die Form der Unterscheidung, von wo aus sich eine andere Perspektivierung des Denkens in der Genderforschung ergeben kann.
Diesen in der Dynamik der Genderforschung selbst entstehenden Fragen nachzugehen, mutet wie ein Umweg an, der von den direkten Belangen der Genderforschung wegzufahren scheint. Umwege fordern immer einen Preis, sie kosten Zeit und verlangen die Bereitschaft, das Ziel oder den ,,Output" für das vermeintlich ,,eigentliche" Anliegen nicht immer vor Augen haben zu können. Aber sie versprechen auch Gewinn, der von Frangois Jullien in seinem ,,Umweg über China" so beschrieben wird: ,,Man weiss, dass die Philosophie in ihren Fragen verwurzelt ist und sogar regelmässig in ihrer Tradition erstarrt.
Um zu versuchen, in der Philosophie wieder neuen Spielraum zu finden, oder anders gesagt, um zu versuchen, wieder eine theoretische Initiative zu ergreifen, habe ich mich entschieden, mich von dem Geburtsland der Philosophie - Griechenland- zu entfernen und einen Umweg über China zu machen: Ein strategischer Umweg mit dem Ziel, die verborgenen Vorentscheidungen der europäischen Vernunft neu zu befragen und bis zu unserem Nicht-Gedachten zurückzugehen.
Die Anfangsentscheidung soll also darin bestehen, durch einen Seitensprung Abstand zu schaffen, und dadurch eine Perspektivierung des Denkens zu ermöglichen. Ein solcher Umweg ist alles andere als exotisch, er ist methodisch" (Jullien 2002: 171). Der Umweg, der mit ähnlichen Zielen wie den von Jullien genannten hier gegangen werden soll, ist der über die Form der Unterscheidung, von wo aus sich eine andere Perspektivierung des Denkens in der Genderforschung ergeben kann.
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Autoren-Porträt
Dr. Christine Weinbach ist an der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie der Universität Bielefeld tätig.
Bibliographische Angaben
- 2008, 2007, 262 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Christine Weinbach
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531904027
- ISBN-13: 9783531904023
- Erscheinungsdatum: 06.03.2008
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Grösse: 13 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"Die Beiträge überzeugen durch die gelungene Annäherung von Systemtheorie und Geschlechterforschung und gleichzeitig durch die praxisnahe wie kritische Untersuchung zur Genese geschlechtlicher Ungleichheiten." www.zpol.de (Zeitschrift für Politikwissenschaft), 31.03.2008
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