Geschichte und Funktion der DDR-Blockparteien CDU (Ost) und LDPD (PDF)
Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Bis zum politischen Umbruch in der DDR nahm die westdeutsche Öffentlichkeit kaum Notiz von den neben der SED bestehenden DDR-Blockparteien, nicht wenigen Bundesbürgern war sogar deren blosse Existenz unbekannt. Auch die...
Bis zum politischen Umbruch in der DDR nahm die westdeutsche Öffentlichkeit kaum Notiz von den neben der SED bestehenden DDR-Blockparteien, nicht wenigen Bundesbürgern war sogar deren blosse Existenz unbekannt. Auch die...
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Produktinformationen zu „Geschichte und Funktion der DDR-Blockparteien CDU (Ost) und LDPD (PDF)“
Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Bis zum politischen Umbruch in der DDR nahm die westdeutsche Öffentlichkeit kaum Notiz von den neben der SED bestehenden DDR-Blockparteien, nicht wenigen Bundesbürgern war sogar deren blosse Existenz unbekannt. Auch die Parteienforschung behandelte die"nichtkommunistischen" Parteien der DDR aufgrund der problematischen Quellenlage nur unzureichend, da der westlichen Forschung wesentliche Dokumente aus DDR-Archiven nicht zur Verfügung standen. Ferner waren alle DDR-Publikationen zu diesem Thema, darunter auch die eigenen Veröffentlichungen der Blockparteien zu ihrer Geschichte und zu ihrem Selbstverständnis, aufgrund einseitiger ideologischer Verzerrung nur bedingt hilfreich. So mussten bis zur Wende einige Fragen offen bleiben, die sich nun nach Öffnung der Archive zum Grossteil klären lassen. Allerdings zeigen sowohl die tagespolitischen Auseinandersetzungen zum Thema als auch die Diskussionen in der zur Klärung der DDR-Vergangenheit eingesetzten Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages, dass auch nach heutigem Informationsstand einiges unterschiedlich interpretierbar bleibt.
Bislang nicht geklärte Fragen waren:
1. Welche Motive haben Menschen zum Eintritt in die Christlich-Demokratische Union Deutschlands (CDU) oder in die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) veranlasst?
2. Welche politische Einstellung besass die Masse der Parteimitglieder? Sammelten sich in den Blockparteien oppositionelle Kräfte, oder organisierten sich in ihnen politische Mitläufer? Oder trifft die Deutung v. Ditfurths zu, dass es den CDU-Mitgliedern ein inneres Bedürfnis war, die führende Rolle der SED anzuerkennen?
Eng mit dieser Frage zusammenhängend: Bestand eine Kluft zwischen den Parteiführungen und den einfachen Parteimitgliedern an der Basis?
3. Nahmen die Blockparteien neben der Transmission auch die Funktion einer partiellen Interessenvertretung ihrer Klientel wahr?
4. Waren die Blockparteien völlig fremdbestimmte Organisationen, oder konnten sie in Teilbereichen durchaus eigenständig Entscheidungen treffen?
Auch die Frage, ab welchem Zeitpunkt CDU und LDPD als gleichgeschaltete Satellitenparteien anzusehen sind, wird von einzelnen Autoren unterschiedlich gesehen. Zweifellos hatten beide bürgerlichen Parteien bereits vor ihrer offiziellen Anerkennung der führenden Rolle der SED (1952) ihre Eigenständigkeit eingebüsst, aber war die CDU tatsächlich schon nach der Absetzung Jakob Kaisers (Dezember 1947) und die LDPD nach [...]
Bis zum politischen Umbruch in der DDR nahm die westdeutsche Öffentlichkeit kaum Notiz von den neben der SED bestehenden DDR-Blockparteien, nicht wenigen Bundesbürgern war sogar deren blosse Existenz unbekannt. Auch die Parteienforschung behandelte die"nichtkommunistischen" Parteien der DDR aufgrund der problematischen Quellenlage nur unzureichend, da der westlichen Forschung wesentliche Dokumente aus DDR-Archiven nicht zur Verfügung standen. Ferner waren alle DDR-Publikationen zu diesem Thema, darunter auch die eigenen Veröffentlichungen der Blockparteien zu ihrer Geschichte und zu ihrem Selbstverständnis, aufgrund einseitiger ideologischer Verzerrung nur bedingt hilfreich. So mussten bis zur Wende einige Fragen offen bleiben, die sich nun nach Öffnung der Archive zum Grossteil klären lassen. Allerdings zeigen sowohl die tagespolitischen Auseinandersetzungen zum Thema als auch die Diskussionen in der zur Klärung der DDR-Vergangenheit eingesetzten Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages, dass auch nach heutigem Informationsstand einiges unterschiedlich interpretierbar bleibt.
Bislang nicht geklärte Fragen waren:
1. Welche Motive haben Menschen zum Eintritt in die Christlich-Demokratische Union Deutschlands (CDU) oder in die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) veranlasst?
2. Welche politische Einstellung besass die Masse der Parteimitglieder? Sammelten sich in den Blockparteien oppositionelle Kräfte, oder organisierten sich in ihnen politische Mitläufer? Oder trifft die Deutung v. Ditfurths zu, dass es den CDU-Mitgliedern ein inneres Bedürfnis war, die führende Rolle der SED anzuerkennen?
Eng mit dieser Frage zusammenhängend: Bestand eine Kluft zwischen den Parteiführungen und den einfachen Parteimitgliedern an der Basis?
3. Nahmen die Blockparteien neben der Transmission auch die Funktion einer partiellen Interessenvertretung ihrer Klientel wahr?
4. Waren die Blockparteien völlig fremdbestimmte Organisationen, oder konnten sie in Teilbereichen durchaus eigenständig Entscheidungen treffen?
Auch die Frage, ab welchem Zeitpunkt CDU und LDPD als gleichgeschaltete Satellitenparteien anzusehen sind, wird von einzelnen Autoren unterschiedlich gesehen. Zweifellos hatten beide bürgerlichen Parteien bereits vor ihrer offiziellen Anerkennung der führenden Rolle der SED (1952) ihre Eigenständigkeit eingebüsst, aber war die CDU tatsächlich schon nach der Absetzung Jakob Kaisers (Dezember 1947) und die LDPD nach [...]
Bibliographische Angaben
- Autor: Rüdiger Weiss
- 1997, 1. Auflage, 155 Seiten, Deutsch
- Verlag: Diplomica Verlag
- ISBN-10: 3832400583
- ISBN-13: 9783832400583
- Erscheinungsdatum: 28.04.1997
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