Frühes Christentum und Religionsgeschichtliche Schule / Novum Testamentum et Orbis Antiquus / Studien zur Umwelt des Neuen Testaments (PDF)
Festschrift zum 65. Geburtstag von Gerd Lüdemann
This festschrift unites exegetical and research-historical studies on early Christianity and the religio-historical school written by colleagues, coworkers and former students of Gerd Lüdemann from Germany, Scandinavia, the United States and Japan. The...
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Produktinformationen zu „Frühes Christentum und Religionsgeschichtliche Schule / Novum Testamentum et Orbis Antiquus / Studien zur Umwelt des Neuen Testaments (PDF)“
This festschrift unites exegetical and research-historical studies on early Christianity and the religio-historical school written by colleagues, coworkers and former students of Gerd Lüdemann from Germany, Scandinavia, the United States and Japan. The spectrum of topics is broad, and they stem from the many fields of interests Lüdemann has written about - the exegesis of the New Testament, the reconstruction of the history of early Christianity as well as research on the influential religio-historical school of thought.
Lese-Probe zu „Frühes Christentum und Religionsgeschichtliche Schule / Novum Testamentum et Orbis Antiquus / Studien zur Umwelt des Neuen Testaments (PDF)“
"Ernst Troeltsch und die Konsequenz des historischen Denkens (S.205-206)Toshimasa Yasukata
1. Der Systematiker der „Religionsgeschichtlichen Schule“
Ernst Troeltsch gilt als der Systematiker und Dogmatiker der „Religionsgeschichtlichen Schule“. Die Frage ist noch offen, ob sie eine Schule im strikten Sinn war, und wer zu dieser Schule gehörte. Die Religionsgeschichtliche Schule entstand angeblich aus einer Gruppe junger Göttinger Promovenden, die, in Freundschaft verbunden, sich oft in Mensen oder Kneipen versammelten, um über theologische Themen zu diskutieren.
Nach Troeltschs Erzählung fürchtete einer der alten Professoren den Elan der jungen Gruppe und sprach von einer drohenden ‚kleinen Fakultät‘. Johannes Weiß, Wilhelm Bousset, William Wrede, Alfred Rahlfs, Heinrich Hackmann und er bildeten den Kern dieser „kleinen Göttinger Fakultät“ von 1890.1 Während andere Mitglieder das Alte Testament, das Neue Testament oder die urchristliche Literatur als Hauptfach vertraten, war Troeltsch der einzige Systematiker unter ihnen. Es ist daher verständlich, wenn die Redaktion des „American Journal of Theology“ 1913 an ihn die Bitte richtete, einen Aufsatz über „Die Dogmatik der ‚religionsgeschichtlichen Schule‘“ zu schreiben.2 Aber der Systematiker der Religionsgeschichtlichen Schule gewesen zu sein ist nur ein Aspekt des vielseitigen Denkers Troeltsch – er war ein Mann mit vielen Gesichtern.
Wer Troeltsch im theologischen Bezugssystem einordnen möchte, muss unvermeidlich den Berufswechsel vom Heidelberger Theologen zum Berliner Philosophen im Jahr 1914/15 als einen gründlichen Bruch mit der Theologie berücksichtigen. Darauf bezieht sich die Rede vom „gescheiterten Theologen“ (Walter Bodenstein) und von der „Selbstauflösung der Dogmatik
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bei Ernst Troeltsch“ (Gotthold Müller) bzw. „the collapse of Troeltsch’s theology“ (Benjamin A. Reist).
Die neuere Troeltsch-Forschung hat diese negativen Urteile jedoch für befangen und unberechtigt erklärt. Die Symbiose von Theologie und Philosophie ist ein Merkmal von Troeltschs Denken von Anfang an. Er selbst weist auf eine Konstante in seinem Denken hin, wenn es in seiner Selbstdarstellung heißt, dass es „einen systematischen Einheitsgedanken“4 in seinem Lebenswerk gebe. Tatsächlich hat Troeltsch ein wissenschaftliches Programm verfolgt, aufgrund dessen seine äußerst verschiedenen wissenschaftlichen Tätigkeiten als zusammenhängendes Ganzes systematisch dargestellt werden können.
Theologie, Religionsphilosophie, Ethik und Geschichtsphilosophie stehen innerhalb dieses enzyklopädischen Gesamtplans in enger Beziehung zueinander.5 Diese Untersuchung wird zeigen, dass ein Leitthema all seiner wissenschaftlichen Arbeit die Frage nach der Möglichkeit der Festigung normativer Werte auf der Basis der grundsätzlichen Anerkennung der Historisierung alles menschlichen Denkens und Wissens ist. Troeltsch hat mit der Spannung zwischen seiner Überzeugung von der höchsten religiösen Wahrheit des Christentums und seiner Anerkennung des modernen kritisch-historischen Denkens gerungen."
Die neuere Troeltsch-Forschung hat diese negativen Urteile jedoch für befangen und unberechtigt erklärt. Die Symbiose von Theologie und Philosophie ist ein Merkmal von Troeltschs Denken von Anfang an. Er selbst weist auf eine Konstante in seinem Denken hin, wenn es in seiner Selbstdarstellung heißt, dass es „einen systematischen Einheitsgedanken“4 in seinem Lebenswerk gebe. Tatsächlich hat Troeltsch ein wissenschaftliches Programm verfolgt, aufgrund dessen seine äußerst verschiedenen wissenschaftlichen Tätigkeiten als zusammenhängendes Ganzes systematisch dargestellt werden können.
Theologie, Religionsphilosophie, Ethik und Geschichtsphilosophie stehen innerhalb dieses enzyklopädischen Gesamtplans in enger Beziehung zueinander.5 Diese Untersuchung wird zeigen, dass ein Leitthema all seiner wissenschaftlichen Arbeit die Frage nach der Möglichkeit der Festigung normativer Werte auf der Basis der grundsätzlichen Anerkennung der Historisierung alles menschlichen Denkens und Wissens ist. Troeltsch hat mit der Spannung zwischen seiner Überzeugung von der höchsten religiösen Wahrheit des Christentums und seiner Anerkennung des modernen kritisch-historischen Denkens gerungen."
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Autoren-Porträt von Martina Janssen, Stanley Jones, Jürgen Wehnert
Dr. theol. Martina Janssen ist Pastorin im Kirchenkreis Stade und Lehrbeauftragte an der Techni-schen Universität Braunschweig.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Martina Janssen , Stanley Jones , Jürgen Wehnert
- 2011, 1. Auflage, 218 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Martina Janssen, F. Stanley Jones, Jürgen Wehnert
- Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
- ISBN-10: 3647539775
- ISBN-13: 9783647539775
- Erscheinungsdatum: 16.06.2011
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- Dateiformat: PDF
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