Erwin Wexberg (PDF)
Ein Leben zwischen Individualpsychologie, Psychoanalyse und Neurologie
Als Schüler von Sigmund Freud, Alfred Adler und Emil Redlich steht Erwin Wexberg im Schnittpunkt bedeutender Kulturtraditionen des 20. Jahrhunderts. In seinem Werk spiegelt sich die Vielfalt der individualpsychologischen Forschungen der frühen 1920er Jahre....
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Produktinformationen zu „Erwin Wexberg (PDF)“
Als Schüler von Sigmund Freud, Alfred Adler und Emil Redlich steht Erwin Wexberg im Schnittpunkt bedeutender Kulturtraditionen des 20. Jahrhunderts. In seinem Werk spiegelt sich die Vielfalt der individualpsychologischen Forschungen der frühen 1920er Jahre. Wexberg gilt als der Theoretiker und Systematiker unter den Individualpsychologen. In seinen Beiträgen integrierte Wexberg das kausal determinierte Denken des Naturwissenschaftlers mit den final orientierten Sichtweisen des Individualpsychologen. Dies führte ihn zu Erkenntnissen, die eine erstaunliche Nähe zu heutigen Auffassungen der Integrierten Psychosomatik zeigen.Wexberg lehnte entgegen dem Zeitgeist jeglichen Schulenstreit ab. Sein Denken zeichnet sich durch Eigenständigkeit, Weltoffenheit und Flexibilität aus. Er bewahrte sich zeitlebens eine Hochachtung vor Freuds Lebenswerk, mit dem er sich vorurteilsfrei, aber kritisch auseinandersetzte. Wexberg war der Auffassung, dass es in der Wissenschaft keine absoluten Wahrheiten gebe und Wissenschaft immer offen sein müsse für neue Erkenntnisse.Bisher unveröffentlichte Fotos und Briefdokumente illustrieren das eindrucksvolle Lebensschicksal Wexbergs.
Lese-Probe zu „Erwin Wexberg (PDF)“
Auseinandersetzung mit der Wertfrage in der Psychologie (S. 105-106)Neben der Betonung des wissenschaftlichen Arbeitens kündigte sich in diesen frühen 1930er Jahren ein anderes umfangreiches Thema an, die Auseinandersetzung mit dem Thema »Werte in der Psychotherapie«. Stellungnahmen zur Frage der Ethik hatte es innerhalb der Individualpsychologie vorher schon gegeben. Der erste Band der Schriften des Vereins für freie psychoanalytische Forschung, verfasst von Furtmüller (1912), hatte den Titel »Psychoanalyse und Ethik.
Eine vorläufige Untersuchung«. Mit der Formulierung »Eine vorläufige Untersuchung« unterstrich Furtmüller die zu dieser Zeit innerhalb der Individualpsychologie noch vorherrschende Auffassung, dass wissenschaftliche Forschung immer für neue Erkenntnisse offen sein müsse. Furtmüller postulierte ein polygenetisches, vorgegebenes Solidaritätsgefühl, einen sozialen Instinkt, eine soziale Veranlagung als Wurzel des ethischen Lebens.
Das ethische Bewusstsein, das Gewissen aber habe durch die Erkenntnisse der Psychoanalyse seinen Absolutheitsanspruch verloren. Mit Hilfe der Kunstgriffe, die die psychoanalytische Methode entwickelt hat, werde versucht, zu einer größtmöglichen Klarheit über die tiefsten Wurzeln des Handelns zu kommen. Dabei sei die Selbstanalyse kein Allheilmittel. Es sei die Aufgabe, an Stelle des naiven Gewissens ein kritisches und mit Skepsis gegen sich selbst gerichtetes Gewissen zu entwickeln. Freud beschrieb nach Furtmüller die Wirkungen der ethischen Imperative auf das psychische Erleben, Adler untersuchte die Kräfte, die die Verdrängung hervorrufen.
Ausgehend von der Idee, dass jeder Mensch sich von Beginn an gegenüber den Anforderungen der Realität minderwertig fühlt, sieht Adler in den ethischen Forderungen, die Eltern und Gesellschaft an das Kind herantra
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gen, die Möglichkeit einer Verstärkung dieser Minderwertigkeitsgefühle. Das Kind unterliege einem doppelten Druck: Es soll sich den ethischen Imperativen beugen oder es muss die Ablehnung der Eltern bis hin zum Bestraftwerden in Kauf nehmen.
Nach Furtmüller kann das Individuum aber, indem es diesen ethischen Anforderungen zu stimmt, sich die sozialen Gebote zu eigen machen und damit einen in neren Be - freiungsakt vollziehen. Er bezeichnet dies als Fiktion der Wil lensautonomie. Diese Fiktion sei Grundlage und Voraussetzung der Ethik. Wexberg (1914e) hat in der ersten Auflage von »Heilen und Bilden« in seinem Beitrag »Rousseau und die Ethik« den Versuch unternommen, eine charakterologische Deutung von Rousseaus Persönlichkeit zu finden, die dessen kulturgeschichtlich bedeutsames Werk aus den Notwendigkeiten seines Charakters abzuleiten versucht. Während Wexberg den pädagogischen Ideen Rousseaus einen die Zeit überdauernden Wert beimaß, beurteilte er die ethischen Postulate Rousseaus sehr kritisch. Unermüdlich versuche Rousseau seine Ethik aus der angeborenen natürlichen Anlage zum Guten abzuleiten. Wexberg sah darin eine Parallele zur christlichen Ethik. Die Natur wurde Rousseau zum mystischen Inbegriff alles Guten:
Nach Furtmüller kann das Individuum aber, indem es diesen ethischen Anforderungen zu stimmt, sich die sozialen Gebote zu eigen machen und damit einen in neren Be - freiungsakt vollziehen. Er bezeichnet dies als Fiktion der Wil lensautonomie. Diese Fiktion sei Grundlage und Voraussetzung der Ethik. Wexberg (1914e) hat in der ersten Auflage von »Heilen und Bilden« in seinem Beitrag »Rousseau und die Ethik« den Versuch unternommen, eine charakterologische Deutung von Rousseaus Persönlichkeit zu finden, die dessen kulturgeschichtlich bedeutsames Werk aus den Notwendigkeiten seines Charakters abzuleiten versucht. Während Wexberg den pädagogischen Ideen Rousseaus einen die Zeit überdauernden Wert beimaß, beurteilte er die ethischen Postulate Rousseaus sehr kritisch. Unermüdlich versuche Rousseau seine Ethik aus der angeborenen natürlichen Anlage zum Guten abzuleiten. Wexberg sah darin eine Parallele zur christlichen Ethik. Die Natur wurde Rousseau zum mystischen Inbegriff alles Guten:
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Autoren-Porträt von Ulrich Kümmel
Dr. phil. Ulrich Kümmel war Sozialarbeiter und Sonderschullehrer und ist jetzt freiberuflich tätig als Lerntherapeut in Berlin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ulrich Kümmel
- 2010, 1. Auflage, 191 Seiten, Deutsch
- Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
- ISBN-10: 3647401366
- ISBN-13: 9783647401362
- Erscheinungsdatum: 06.10.2010
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