Erkrankungen des Hirnstamms (PDF)
Klinik - Diagnostik - Therapie
Der Hirnstamm gehört aufgrund der Komplexität der Bahnverbindungen, seiner Hirnnervenkerne und koordinierender Neuronenverbände zu den am kompliziertesten aufgebauten Gehirnstrukturen. Auch für erfahrene Neurologen ist es oftmals nicht einfach,...
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Produktinformationen zu „Erkrankungen des Hirnstamms (PDF)“
Der Hirnstamm gehört aufgrund der Komplexität der Bahnverbindungen, seiner Hirnnervenkerne und koordinierender Neuronenverbände zu den am kompliziertesten aufgebauten Gehirnstrukturen. Auch für erfahrene Neurologen ist es oftmals nicht einfach, Hirnstammerkrankungen zu diagnostizieren. Erstmals werden in diesem Buch sämtliche Hirnstammsyndrome und die zugrunde liegenden Erkrankungen ausführlich beschrieben. Dabei nimmt die topodiagnostische Analyse der neurologischen Ausfallssymptome und klinischen Befunde breiten Raum ein. Unterstützt wird die klinische Diagnostik durch elektrophysiologische Verfahren, die detailliert dargestellt werden.
Die Autoren präsentieren die einzelnen Hirnstammerkrankungen mit umfassendem Bildmaterial und Kurzkasuistiken. Neben primär den Hirnstamm betreffende Läsionen (z.B. vaskuläre Hirnstammsyndrome) werden ebenfalls die Erkrankungen aufgeführt, die sich auch, aber nicht ausschliesslich im Hirnstamm manifestieren (z.B. Multiple Sklerose). Ein ergiebiges Nachschlagewerk für den klinisch tätigen oder in Weiterbildung befindlichen Neurologen.
Die Autoren präsentieren die einzelnen Hirnstammerkrankungen mit umfassendem Bildmaterial und Kurzkasuistiken. Neben primär den Hirnstamm betreffende Läsionen (z.B. vaskuläre Hirnstammsyndrome) werden ebenfalls die Erkrankungen aufgeführt, die sich auch, aber nicht ausschliesslich im Hirnstamm manifestieren (z.B. Multiple Sklerose). Ein ergiebiges Nachschlagewerk für den klinisch tätigen oder in Weiterbildung befindlichen Neurologen.
Lese-Probe zu „Erkrankungen des Hirnstamms (PDF)“
"3 Klinische Befunde bei Hirnstammerkrankungen (S. 108-109)3.1.3 Vertikale Augenbewegungsstörungen
Vertikale Blickparesen und vertikales Eineinhalb- Syndrom
Ätiopathogenese
"" Vertikale Blickparesen sind Folge meist beidseitiger, seltener einseitiger Schädigungen des rostralen Mittelhirn-Tegmentums. Bei anatomisch einseitigen Mittelhirnläsionen als Ursache vertikaler Blickparesen müssen aber funktionell beidseitige Störungen vorliegen. Eine einseitige Schädigung der Region des rostralen interstitiellen Nucleus des Fasciculus longitudinalis medialis und des Nucleus interstitialis Cajal kann diese Kerngebiete und gleichzeitig auch die gekreuzten Fasern von den entsprechenden Kerngebieten der Gegenseite betreffen.
Die mit Abstand häufigsten Ursachen sind ein- oder beidseitige Mittelhirn- bzw. mesodiencephale Infarkte, Tumoren (meist Corpus-pineale-Tumoren mit Mittelhirnkompression), mesencephale oder mesodiencephale Blutungen. Seltene Ursachen sind Entmarkungen bei einer Multiplen Sklerose, Hirnstammenzephalitiden, Aquäduktstenosen, arteriovenöse Gefäss- malformationen. Vertikale Blickparesen können auch im Rahmen von Systemdegenerationen (z. B. Steele-Richardson-Ol- szewski-Syndrom) oder Speicherkrankheiten (z. B. Morbus Niemann- Pick) auftreten.
Anatomische Grundlagen und Klinik
- Im rostralen Mittelhirn-Tegmentum liegen nahe der Mittellinie die für die Generierung vertikaler Augenbewegungen bedeutsamen Strukturen: rostraler interstitieller Nucleus des medialen longitudinalen
- Fasciculus (riMLF), Nucleus interstitialis Cajal (INC) und
- Commissura posterior. ,
Burst-Neurone des riMLF generieren das phasische Innervationssignal für vertikale und jeweils ipsitorsionelle Sakkaden. Die entsprechenden tonischen Innervationssignale kommen von INC-Neuronen (neuraler Integrator). Der INC ist auch noch an der Generierung langsamer vertikaler Folgebewegungen und des
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vertikalen vestibulookulären Reflexes (VOR) beteiligt. Alle konjugierten vertikalen Augenbewegungen bedürfen der gleichzeitigen Impulsübertragung zu den Motoneuronen der jeweils agonistischen Augenmuskeln im Okulomotorius- und Trochleariskern beider Seiten. Die entsprechenden Projektionen von riMLF und INC kreuzen vor allem in der Commissura posterior, wobei der Verlauf dieser Bahnen bislang aber nur zum Teil bekannt ist. Bahnen für die Augenbewegungen nach oben kreuzen in der Commissura posterior und ziehen durch den oder nahe des riMLF nach kaudal zum Okulomotorius- und Trochleariskern.
Der genaue Verlauf der Bahnen für die Augenbewegungen nach unten sowie das Niveau ihrer Kreuzung sind nicht bekannt. Sie verlaufen möglicherweise medialer und kreuzen kaudaler als die Verbindungen für die Augenbewegungen nach oben. Ein- oder beidseitige Schädigungen des riMLF und angrenzender Strukturen, insbesondere der Commissura posterior, führen zu einer Blickparese nach oben, ausgedehntere Schädigungen zu einer kombinierten Blickparese nach oben und unten. Eine alleinige Blickparese nach unten ist viel seltener als Blickparesen nach oben oder als kombinierte Blickparesen nach oben und unten.
Alle bislang pathologisch untersuchten Patienten mit einer Blickparese nach unten zeigten bilaterale Mittelhirnläsionen im Bereich beider riMLF und des periaquäduktalen Graus. Bei der engen Lagebeziehung von riMLF, INC und Commissura posterior wird verständlich, dass hier lokalisierte Läsionen meist alle Formen vertikaler Augenbewegungen (Sakkaden, Folgebewegungen, VOR) betreffen. Es sind aber auch Aussparungen einzelner oder mehrerer Formen möglich (»dissoziierte« vertikale Blickparesen, z. B. isolierte vertikale Sakkadenparese mit erhaltenen Folgebewegungen und normalem VOR oder Paresen von Sakkaden und Folgebewegungen bei erhaltenem VOR).
Unilaterale oder bilaterale Mittelhirnläsionen können je nach Befall der verschiedenen, hier gelegenen Strukturen auch zu einem vertikalen Eineinhalb-Syndrom führen. Hierbei sind dann alle vertikalen Augenbewegungen ausser der Hebung oder Senkung eines Auges ausgefallen: konjugierte Blickparese nach oben plus monokuläre Senker- "" "" parese (= erhaltene Hebung eines Auges), konjugierte Blickparese nach unten mit einer monokulären"
Der genaue Verlauf der Bahnen für die Augenbewegungen nach unten sowie das Niveau ihrer Kreuzung sind nicht bekannt. Sie verlaufen möglicherweise medialer und kreuzen kaudaler als die Verbindungen für die Augenbewegungen nach oben. Ein- oder beidseitige Schädigungen des riMLF und angrenzender Strukturen, insbesondere der Commissura posterior, führen zu einer Blickparese nach oben, ausgedehntere Schädigungen zu einer kombinierten Blickparese nach oben und unten. Eine alleinige Blickparese nach unten ist viel seltener als Blickparesen nach oben oder als kombinierte Blickparesen nach oben und unten.
Alle bislang pathologisch untersuchten Patienten mit einer Blickparese nach unten zeigten bilaterale Mittelhirnläsionen im Bereich beider riMLF und des periaquäduktalen Graus. Bei der engen Lagebeziehung von riMLF, INC und Commissura posterior wird verständlich, dass hier lokalisierte Läsionen meist alle Formen vertikaler Augenbewegungen (Sakkaden, Folgebewegungen, VOR) betreffen. Es sind aber auch Aussparungen einzelner oder mehrerer Formen möglich (»dissoziierte« vertikale Blickparesen, z. B. isolierte vertikale Sakkadenparese mit erhaltenen Folgebewegungen und normalem VOR oder Paresen von Sakkaden und Folgebewegungen bei erhaltenem VOR).
Unilaterale oder bilaterale Mittelhirnläsionen können je nach Befall der verschiedenen, hier gelegenen Strukturen auch zu einem vertikalen Eineinhalb-Syndrom führen. Hierbei sind dann alle vertikalen Augenbewegungen ausser der Hebung oder Senkung eines Auges ausgefallen: konjugierte Blickparese nach oben plus monokuläre Senker- "" "" parese (= erhaltene Hebung eines Auges), konjugierte Blickparese nach unten mit einer monokulären"
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Autoren-Porträt
HerausgeberProf. Dr. med. Peter P. Urban
Chefarzt der Abteilung für Neurologie, Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg
Bibliographische Angaben
- 2012, 1. Auflage, 352 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Peter Urban
- Verlag: Georg Thieme Verlag
- ISBN-10: 3794565029
- ISBN-13: 9783794565023
- Erscheinungsdatum: 02.01.2012
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Grösse: 5.44 MB
- Ohne Kopierschutz
Rezension zu „Erkrankungen des Hirnstamms (PDF)“
"Es ist ein in jeder Hinsicht exzellentes Buch entstanden, das obligat in die Bibliothek eines jeden Neurologen gehört, aber auch der Internist, der Schlaganfälle zu versorgen hat, wird davon profitieren." -- Wolfgang Hausotter in: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 106, Heft 5, 30. Januar 2009.
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