Direkte Demokratie / Elemente der Politik (PDF)
Dieses Studienbuch bietet eine knappe und systematische Einführung in alle wichtigen Aspekte der direkten Demokratie. Sie dient somit zum Gebrauch für Studierende in Seminaren und Vorlesungen, kann aber auch vom interessierten Leser als grundlegender Überblick verwendet werden.
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Produktinformationen zu „Direkte Demokratie / Elemente der Politik (PDF)“
Dieses Studienbuch bietet eine knappe und systematische Einführung in alle wichtigen Aspekte der direkten Demokratie. Sie dient somit zum Gebrauch für Studierende in Seminaren und Vorlesungen, kann aber auch vom interessierten Leser als grundlegender Überblick verwendet werden.
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2 Historische Entwicklungen (S. 17) Die ursprüngliche Entstehung der Demokratie ist nicht auf einen exakten Termin zu datieren, aber vor ungefähr 2500 Jahren wurden im antiken Griechenland Reformen entwickelt, so z.B. durch den Athener Staatsreformer Kleisthenes (geb. um 570 v. Chr.), die als Vorläufer einer auf das Prinzip der Volkssouveränität gegründeten politischen Ordnung gelten können. In diesem Zusammenhang ist es durchaus hilfreich, den Demokratiebegriff mit einem stammwörtlichen und begriffsgeschichtlichen Rückblick zu verbinden.
Denn Demokratie setzt sich aus den griechischen Wortbestandteilen demos = Volk und kratein = herrschen zusammen. Demokratie ist also eine Herrschaft des Volkes. So wurde im antiken Griechenland ein Verfassungstypus, wenn auch nicht vergleichbar mit den Prinzipien heutiger Gewaltenteilung, eingesetzt, der bereits demokratische Ansätze im Sinne von direkter Demokratie zeigte.
In der sog. Attischen Demokratie, die im 5. Jahrhundert v. Chr. zur vollen Blüte gelangte und zugleich die Zeit der grössten Machtentfaltung und kulturellen Bedeutung Athens darstellte, wurde einem Teil der Bevölkerung über Volksversammlungen (Ekklesia) das Recht zur politischen Beteiligung zugestanden.
Dort wurden Gesetze erlassen, und es wurde auch über Krieg und Frieden entschieden. Diese Volksversammlungen liessen keine Vertretung zu, da nur die Bürger Zutritt hatten. Frauen, Kinder, Sklaven und Metöken (Bewohner Athens auswärtiger Herkunft) waren vom politischen Beteiligungsprozess ausgeschlossen.
Für die 30.000 männlichen Vollathener gab es dagegen ein politisches Rede- und Stimmrecht sowie die Möglichkeit der Ausübung von politischen Ämtern mit Rotation, in denen der Vorsitzende täglich(!) ausgetauscht wurde.
Die Übernahme eines politischen Amtes wurde dabei übrigens mit einer Ausgleichszahlung versehen. Untereinander waren die Stimmen der Bürger durchaus auch nicht gleichberechtigt, da Besitz und Herkunft eine
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wesentliche Rolle spielten.Die Entwicklung zur Attischen Demokratie in der Geschichte Athens verlief dabei nicht wirklich zielgerichtet, sondern dauerte über mindestens zwei Jahrhunderte an und führte nach Beseitigung des Königtums erst einmal zu einer Oligarchie der Adelsgeschlechter.
Die Herausbildung der klassischen Attischen Demokratie gelang schliesslich durch die Umsetzung unterschiedlicher struktureller Reformen, die aus der Bewältigung von politischen Krisen resultierten und zu einer institutionell eingebundenen Mitverantwortlichkeit der Vollbürger für das Gemeinwesen führten.
Ausgehend von der ursprünglichen Wortverwendung wurde in der griechischen Antike Demokratie praktisch nur als Begriff der Staatsformenlehre verwendet. Demokratie stellte für bedeutende und einflussreiche politische Philosophen wie Platon, Aristoteles sowie andere klassische Denker nicht eine besondere Form der Gesellschaft, sondern ihrer staatlichen Herrschaftsorganisation dar, in der alle herrschen.
Insbesondere Aristoteles hatte mit seiner Typologie der drei guten Staatsformen und ihrer Entartungen (Tyrannis = Gewaltherrschaft, Oligarchie = Herrschaft einer kleinen aristokratischen Schicht, Demokratie oder Ochlokratie = Pöbelherrschaft) neben quantitativen Merkmalen (Wer herrscht?) auch qualitative (Wie wird geherrscht?) geltend gemacht, wobei die Demokratie bei ihm insgesamt schlecht abschnitt.
Als Entartungsform der Politie beschrieben, verblieb die Demokratie für fast zwei Jahrtausende in der Folge dieses Verdikts im Bannkreis polemischer Begriffskonnotationen (Guggenberger 2005: 135). Einsetzend mit dem peleponesischen Krieg (431-404 v. Chr.) und dem Siegeszug Philipps II. von Makedonien und Alexander des Grossen (338 v. Chr.) wurde auch das vorläufige Ende der Demokratie eingeläutet. Neue Impulse für die Demokratie setzten dann vom Ende des 17.Jh. bis in das 19. Jh. im Zeitalter der Aufklärung mit deren Philosophien ein.
Die Herausbildung der klassischen Attischen Demokratie gelang schliesslich durch die Umsetzung unterschiedlicher struktureller Reformen, die aus der Bewältigung von politischen Krisen resultierten und zu einer institutionell eingebundenen Mitverantwortlichkeit der Vollbürger für das Gemeinwesen führten.
Ausgehend von der ursprünglichen Wortverwendung wurde in der griechischen Antike Demokratie praktisch nur als Begriff der Staatsformenlehre verwendet. Demokratie stellte für bedeutende und einflussreiche politische Philosophen wie Platon, Aristoteles sowie andere klassische Denker nicht eine besondere Form der Gesellschaft, sondern ihrer staatlichen Herrschaftsorganisation dar, in der alle herrschen.
Insbesondere Aristoteles hatte mit seiner Typologie der drei guten Staatsformen und ihrer Entartungen (Tyrannis = Gewaltherrschaft, Oligarchie = Herrschaft einer kleinen aristokratischen Schicht, Demokratie oder Ochlokratie = Pöbelherrschaft) neben quantitativen Merkmalen (Wer herrscht?) auch qualitative (Wie wird geherrscht?) geltend gemacht, wobei die Demokratie bei ihm insgesamt schlecht abschnitt.
Als Entartungsform der Politie beschrieben, verblieb die Demokratie für fast zwei Jahrtausende in der Folge dieses Verdikts im Bannkreis polemischer Begriffskonnotationen (Guggenberger 2005: 135). Einsetzend mit dem peleponesischen Krieg (431-404 v. Chr.) und dem Siegeszug Philipps II. von Makedonien und Alexander des Grossen (338 v. Chr.) wurde auch das vorläufige Ende der Demokratie eingeläutet. Neue Impulse für die Demokratie setzten dann vom Ende des 17.Jh. bis in das 19. Jh. im Zeitalter der Aufklärung mit deren Philosophien ein.
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Autoren-Porträt von Andreas Kost
Prof. Dr. Andreas Kost ist Referatsleiter in der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen und lehrt als Honorarprofessor für Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Andreas Kost
- 2008, 2008, 116 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531909002
- ISBN-13: 9783531909004
- Erscheinungsdatum: 11.05.2008
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