Eisenkinder (ePub)

Ich möchte mich eigentlich vor der Autorin verneigen. Sie hat niedergeschrieben,was tausende Familien in Osten Deutschlands nach der Wende erfahren haben, und verarbeiten mussten. Und das tat ein jeder nach seiner Art und nach seinen Empfindungen. Hier wird geschildert, wie auch Menschen zerbrechen können, denen praktisch über Nacht jegliche Existenzgrundlagen genommen wurden. Hinzu kam die Angst vor den ganz banalen Fragen - wie kann ich meine Familie noch ernähren , werde ich jemals wieder eine Arbeit bekommen und wenn ja, in welcher Branche ? Schlimm waren die Wendehälse die es zur Genüge gab. Am Beispiel ihrer eigenen Schule zeigt die Autorin genau dieses Problem auf. Dieses Buch kann ich einfach nur weiter empfehlen. Viele Ostdeutsche werden sich mit diesem Buch identifizieren können, waren doch ihre Schicksale ähnlich gelagert.

Ich kann mich Frau Rennefanz nur anschliessen. Ich habe ebenso die Wendezeit in ähnlicher weise wie Sie verlebt (Ich bin 2 Jahre jünger.). Ein wirklich gute Niederschrift. Auch der Vortrag, bzw. die Lesung zum taz.lab 2013 hat mich nur noch mehr bestärkt das Buch zu lesen. Bitte: lest es selbst, egal ob West oder Ost, damit ein bisschen Verständnis aufkommt.

Auf alle Fälle empfehlenswert.
Liest sich gut.

Rennefanz hat ein Blickwinkel von ihrer Erziehung, ihrem Aufwachsen geschrieben. So wie sie es erlebt hat. Es gilt aber nicht für andere. meine Kinder wurden kritischer erzogen. Sie durften sich auch äussern, auch in der Schule, wenn es sich ergab. natürlich haben sie auch unterschieden, was gesagt werden muss und was nicht. In der Kirche, wo sie aufgewachsen sind, durften sie sich schon immer artikulieren, haben auch viele aus Westdeutschland und Holland kennen gelernt. Wussten wie es dort aussah. Wollten eigentlich nicht solche Ellenbogengesellschaft, die sie jetzt in Kauf nehmen für die Freiheit in jeder Beziehung.Nur auf den Konsum haben meine Kinder immer nicht geachtet, sie sind sehr sozial und das haben sie auch mit über die Wende gerettet.