Einführung in das Kultur- und Kunstmanagement (PDF)
Das Buch führt in das Arbeitsgebiet des Kulturmanagers ein und vermittelt neben allgemeinen ökonomischen Grundlagen Basiswissen zu den zentralen Aspekten dieses Arbeitsgebietes: Markt- und Öffentlichkeitskontakte, finanzielle Sicherung, Organisation und...
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Produktinformationen zu „Einführung in das Kultur- und Kunstmanagement (PDF)“
Das Buch führt in das Arbeitsgebiet des Kulturmanagers ein und vermittelt neben allgemeinen ökonomischen Grundlagen Basiswissen zu den zentralen Aspekten dieses Arbeitsgebietes: Markt- und Öffentlichkeitskontakte, finanzielle Sicherung, Organisation und strukturelle Anpassung von Kulturprojekten. Ein Praxiskapitel und Hinweise zu Ausbildungsmöglichkeiten und -erfordernissen ergänzen den Band. Geeignet als Einführung für alle, die im Spannungsfeld von Kunst und Kommerz tätig werden wollen.
Lese-Probe zu „Einführung in das Kultur- und Kunstmanagement (PDF)“
1 Die Kunst, Kultur zu ermöglichen erste Annäherung (S. 15) Ideas wont keep, something must be done about them. (Alfred North Whitehead, engl. Philosoph)
Die alte Volksweisheit Wes Brot ich ess, des Lied ich sing, mag jedem, der dabei an Kunst denkt, eine Schreckensvorstellung sein. Kunst in serviler Abhängigkeit von dem, der sie bezahlt? Was für ein Hohn! Welche Verletzung der künstlerischen Autonomie, welche Entehrung all jener künstlerischen Anstrengungen, die sich aus den edlen Quellen der unerschöpflichen menschlichen Schaffenskraft, der genialen Eingebungen, der verblüffenden Einfälle und Wendungen, der grossen Entwürfe und visionären Weltdeutungen speisen!
Künstler selbst sehen das vermutlich nüchterner. Solche Monumentalisierung der Kunst wäre in den meisten Fällen ein gar zu krasser, fast höhnischer Widerspruch zu ihrer sozialen und ökonomischen Lage. Der Verdacht liegt nahe: Wen man auf den Sockel der Erhabenheit stellt, dem braucht man keine irdischen Güter mehr zu gewähren, ein ähnlich genialer Einfall wie die Verleihung von Titeln und Orden an Stelle angemessen Solds.
Manche Künstler nutzen allerdings solche sozialen Mechanismen instinktiv oder willentlich für sich aus, um sich in der Öffentlichkeit als Genies zu stilisieren, einige sogar - wie einst Richard Wagner (Walter 1996/177) oder wie jener amerikanische Fotograf, der sich selbst mit dem Beinamen The Famous schmückte (Honnef, 4) - , noch bevor sie überhaupt einen Genieanspruch in ihren Werken wirklich ausweisen konnten und bevor das Publikum seinerseits die Chance bekam, ein gewichtiges Wort dazu mitzureden.
Das Publikum macht das Genie, wenn es dies will und wenn die Figur, die sich dafür hält, nach dem Geschmack des Publikums diese Ehrebezeichnung verdient hat. Das verkannte Genie dagegen ist das oft tragikomische Resultat des Gefälles zwischen Selbsteinschätzung und Achtung durch das Publikum. Das Genie ist eine Votivfigur, die ohne die Verehrung durch das
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Publikum eher lächerlich wirken würde, während sie mit ihr ein enormes kulturelles Kapital bedeutet, Kapital, das zwar nicht in barer Münze bewertet werden kann, das aber dank seiner Anziehungskräfte in der Lage ist, Bares bei anderen in Bewegung zu bringen.
Genie ist ein Zustand oberhalb der Meisterschaft und des Talents. Einem Meister verzeiht das Publikum keinen Fehler, einem Genie gesteht es fast jeden Fehltritt zu, denn das Genie muss so handeln, wie es handelt. Das Genie erkennt man daran, dass es das Unerwartete, Ungewöhnliche, Unverständliche und manchmal Ungebührliche tut, weil das Geniale in ihm solche Taten aus der Sicht des Publikums unversehens in Weisheiten verwandelt wie einst König Krösus, dem alles zu Gold wurde, was er berührte. Das Genie selbst bleibt nicht tatenlos. Es weiss, dass es dem Glauben des Publikums an Genialität ständig neue Nahrung geben muss.
Zur äusseren Dokumentation und Pflege der Genialität eignen sich inszenierte Skandale (Skandale erhöhen diePopularität des Künstlers, schreibt Verena Auffermann 2000), extravagante Lebensstile, politische Provokationen, Grotesken und andere Auffälligkeiten. Das Genie weiss um die Fragilität seines Zustandes. Es treibt nicht nur seine Kunst immer weiter, sondern ist auch (vielleicht instinktiv oder eben auch begnadet) ein Meister der Öffentlichkeitsarbeit.
Ein Genie hat niemals Kultur- oder Kunstmanagement nötig. Kulturmanagement bleibt immer hinter der Aura des Genies zurück. Die Bearbeitung der Öffentlichkeit, die Pflege der Beziehungen zum Publikum, ist Alltag in Kunst und Kultur und ist, wo Professionalität erwartet wird, eine essenzielle Aufgabe des Kultur- und Kunstmanagements. Die Grenze zwischen Kunst, die sich demonstrativ in die Öffentlichkeit begibt, und Kunstmanagement, das mit auffälligen Aktionen in der Öffentlichkeit um des Images einer Kunstinstitution willen für Aufmerksamkeit sorgt, ist fliessend. Kunstmanagement macht nicht selbst Kunst. Aber das, was es zu tun hat, hat manchmal mit Kunststücken etwas zu tun. Zumindest gibt es so etwas wie die Kultur des Kunstmanagements.
Genie ist ein Zustand oberhalb der Meisterschaft und des Talents. Einem Meister verzeiht das Publikum keinen Fehler, einem Genie gesteht es fast jeden Fehltritt zu, denn das Genie muss so handeln, wie es handelt. Das Genie erkennt man daran, dass es das Unerwartete, Ungewöhnliche, Unverständliche und manchmal Ungebührliche tut, weil das Geniale in ihm solche Taten aus der Sicht des Publikums unversehens in Weisheiten verwandelt wie einst König Krösus, dem alles zu Gold wurde, was er berührte. Das Genie selbst bleibt nicht tatenlos. Es weiss, dass es dem Glauben des Publikums an Genialität ständig neue Nahrung geben muss.
Zur äusseren Dokumentation und Pflege der Genialität eignen sich inszenierte Skandale (Skandale erhöhen diePopularität des Künstlers, schreibt Verena Auffermann 2000), extravagante Lebensstile, politische Provokationen, Grotesken und andere Auffälligkeiten. Das Genie weiss um die Fragilität seines Zustandes. Es treibt nicht nur seine Kunst immer weiter, sondern ist auch (vielleicht instinktiv oder eben auch begnadet) ein Meister der Öffentlichkeitsarbeit.
Ein Genie hat niemals Kultur- oder Kunstmanagement nötig. Kulturmanagement bleibt immer hinter der Aura des Genies zurück. Die Bearbeitung der Öffentlichkeit, die Pflege der Beziehungen zum Publikum, ist Alltag in Kunst und Kultur und ist, wo Professionalität erwartet wird, eine essenzielle Aufgabe des Kultur- und Kunstmanagements. Die Grenze zwischen Kunst, die sich demonstrativ in die Öffentlichkeit begibt, und Kunstmanagement, das mit auffälligen Aktionen in der Öffentlichkeit um des Images einer Kunstinstitution willen für Aufmerksamkeit sorgt, ist fliessend. Kunstmanagement macht nicht selbst Kunst. Aber das, was es zu tun hat, hat manchmal mit Kunststücken etwas zu tun. Zumindest gibt es so etwas wie die Kultur des Kunstmanagements.
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Autoren-Porträt von Peter Bendixen
Dr. Peter Bendixen ist Professor für Betriebswirtschaftslehre und Kulturökonomie an der Sales-Manager Akademie in Wien.
Bibliographische Angaben
- Autor: Peter Bendixen
- 2007, 3.Aufl. 2006, 379 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531901931
- ISBN-13: 9783531901930
- Erscheinungsdatum: 07.12.2007
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