Dies beschissen schöne Leben (ePub)

SCHREIBEND DICHT AM LEBEN. So tut es Altmann. Nun müsste ich den Prüden, den Hochmoralischen raten, dies Buch nicht zu öffnen, Dass wieder "Scheisse" auf dem Titelblatt steht, na gut, wer braucht heut zu tage diesen Ausdruck nicht?! Lasst euch nicht verschrecken, lest dies Buch, geniesst Altmann's Sprachbegabung, sein wunderschönes Deutsch, welches uns mitreisst in seiner Leichtigkeit. Ich lese die Geschichten als Tagebuch, begleite AA durch Höhen, Tiefen, Lust und Ergriffenheit. AA ist ein Suchender, einer, der wissen will, der nichts auslässt, alles am eigenen Leibe erfährt. Da wird ein Leben zum Abenteuer, birgt Gefahren, braucht Risikofreude, Lebenslust, Neugierde und Spass. Gescheiter Humor ist diesem Feinfühligen, Sensiblen, Verletzten gegeben, ein Schlitzohr ist er auch! AA öffnet sein Persönlichstes, scheut sich nicht. Zeigt uns, Unmögliches zu tun, dazu zu stehen.

Das Buch als Hardcover in einer guten Preisklasse. Gute Buchqualität.
Nun zum Wesentlichen Altmann bedeutet sprachliche Hochqualität. Er nutzt die Sprache. Schöpft sie unerbittlich aus. Ich liebe es.
Sein Schreibstil ist so messerscharf wie ein Diamantskalpell. So durchschneidend tiefsinnig. Dies beschissen schöne Leben ist die neue Fassung von Getrieben und hat 5 neue Geschichten. Dementsprechend kennt ein Altmann- Leser schon ein paar Storys. Narren die dies kritisieren sei ein Lächeln gewidmet. Selbst nur eine weitere Story wäre ein Gewinn. Denn selten gibt es so einen Teufel der Schreibkunst. Die Worte stimmen. Die Geschichten sind ehrlich, abgründig und zum schreien oder zum schreien komisch. Altmann schreibt, lebt extrem, intensiv. In diesem Buch ist etwas von seinem brutalen Alltag der so manchen oft ins Gesicht peitscht. Schonungslos. Absolut lesenswert.

Ein Buch voller Widersprüche, krass und schmerzhaft ehrlich. Genau so wie sein Autor. Es ist erstaunlich, was aus dem verkorksten und verklemmten Jüngling aus dem Nachkriegsbayern geworden ist. Immun gegen jeglichen -ismus, sucht er sich seinen Lebensweg immer wieder aufs neue. Schonungslos demaskiert er eingeschliffene Verhaltensweisen. Aber genauso schonungslos und ehrlich geht er mit sich selber ins Gericht. Je älter er wird, je schärfer schneidet sein Verstand, ja radikaler werden seine Gedanken. Seine Geschichten überschreiten manchmal fast das Erträgliche. Die Intensität der Erzählungen sind nicht mehr zu steigern. Er lebt ein Leben, welches wahrscheinlich kaum mehr zu steigern ist, mit all seinen Vor- und Nachteilen. Und trotz seinem Sarkasmus bleibt er ein Mitfühlender, ein Suchender, ein Querdenker, ein Getriebener, ein Schreiender, ein einsamer Wolf. Hungernd nach Anerkennung

Grosses Kompliment an den Autor Andreas Altmann. Sein erstes Buch hat mich richtig bereichert, gefesselt, begeistert. Der Schreibstil, die Ehrlichkeit, grosses Kino. Daher habe ich mir gleich dieses Folgebuch bestellt. Es fing ebenso gut an, wie das vorherige aufgehört hat. Nach 1/4 des Buches kippte es plötzlich vor der bisherigen Romanform, als ob es von da an jemand anderes geschrieben hätte bzw. als ob dazwischen eine grosse Pause war. Ab da hat es mich ehrlich gesagt eher gelangweilt, weil es nichts zusammen hängendes mehr war sondern nur einzelne Themen-Kapitel wie Kurzgeschichten, wo das eine mit dem nächsten nichts zu tun hatte. Ich hab das Buch nicht zu Ende gelesen. Daher Vorgängerbuch top und sehr zu empfehlen, aber das hier war nicht mein Ding.