Die Sklavin (ePub)
Excerpt: 'Das Mail- oder Postboot war eben von New-Orleans angelangt und über die von demselben an's Ufer geschobene Planke strömten in ununterbrochenem Zuge fast alle Geschäftsleute und Müssiggänger der kleinen Stadt Bayou Sarah an Bord, um theils für sie...
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Produktinformationen zu „Die Sklavin (ePub)“
Excerpt: 'Das Mail- oder Postboot war eben von New-Orleans angelangt und über die von demselben an's Ufer geschobene Planke strömten in ununterbrochenem Zuge fast alle Geschäftsleute und Müssiggänger der kleinen Stadt Bayou Sarah an Bord, um theils für sie angekommene Briefe und Packete in Empfang zu nehmen, theils ihre Neugierde zu befriedigen und an dem zierlich ausgeschmückten Schenkstande ein Glas Brandy und Eiswasser zu schlürfen. Der Capitain des Postboots, ein kleiner Franzose mit grauem Rock, schwarzem Filzhut und ausserordentlich blank gewichsten Stiefeln, schien überall zu sein, und während ihm grosse Schweisstropfen an der gerötheten Stirn glänzten, schimpfte er in fürchterlich gebrochenem Englisch auf Gott und die Welt, vorzüglich aber auf den Postmeister, der ihm aus seinem Comptoir, eben als er kaum den Rücken gewandt, ein Packet Briefe in zu grossem Amtseifer entführt und mit hinauf auf die Post genommen hatte. »God dam him!« wetterte der kleine Mann, mit der Faust auf das grünbeschlagene Pult niederschlagend, dass die Tinte hoch empor spritzte - »was hat der Pflasterschmierer (der Postmeister hatte zu gleicher Zeit eine Apotheke und einen Kramladen und liess sich gern »Doctor« nennen) in meinem Comptoir zu suchen? Schleppt Briefe hinauf, eh? Denkt nachher Wunder, was er gethan hat; aber wart' - Du kommst mir wieder.« »Capitain! Briefe für mich angekommen?« fragte ein junger schlanker Mann, dem Erzürnten lachend dabei auf die Schulter klopfend. »Geht in die Hölle oder zum Quacksalber hinauf!« fluchte dieser weiter, ohne sich nur die Mühe zu nehmen, herumzuschauen, wer ihn angeredet habe. »Hallo! was ist wieder im Wind?« lachte der junge Pflanzer - »die Kessel voll zum Zerplatzen? Dampf genug, um drei gewöhnliche Boote in die Luft zu blasen! immer noch der Alte. Ihr Franzosen seid doch sonderbares Volk; gleich Feuer und Flamme, wie Dupont's Schiesspulver!« »Der Postmeister hat die Briefe mit hinaufgenommen,« antwortete der Buchhalter statt des Capitains. »Dam him!« rief dieser und warf die Glasthür hinter sich in's Schloss, dass die Scheiben klirrten.'
Bibliographische Angaben
- Autor: Friedrich Gerstäcker
- 2019, 1. Auflage, 31 Seiten, Deutsch
- Verlag: Otbebookpublishing
- ISBN-10: 3965374389
- ISBN-13: 9783965374386
- Erscheinungsdatum: 08.07.2019
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Grösse: 0.56 MB
- Ohne Kopierschutz
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