Deutsche Policy of Pretention (ePub)
Der Abstieg eines Kriegerstaates 1871-1914
In diesem Sammelband geht es um die Europäische Krise von 1914. Ob die deutsche Geschichtswissenschaft den Gedenktag im Jahre 2014 feiern wird oder nicht, stellen muss sie sich der Kontroverse um den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Dieser Aufsatzband, der...
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Produktinformationen zu „Deutsche Policy of Pretention (ePub)“
In diesem Sammelband geht es um die Europäische Krise von 1914. Ob die deutsche Geschichtswissenschaft den Gedenktag im Jahre 2014 feiern wird oder nicht, stellen muss sie sich der Kontroverse um den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Dieser Aufsatzband, der 1983 in erster Auflage erschien ("Europäische Krise und Erster Weltkrieg. Beiträge zur Militärpolitik des Kaiserreiches, 1871-1914" - jetzt als E-Boo
k), schlägt mit dem neuen Beitrag zur "Policy of Pretention. Krisenkonferenzen und informelles Regierungssystem im Kaiserreich, 1905-1914" den Bogen über 25 Jahre Weltkriegforschung.
Dass in diesem Zusammenhang dem Problem der Krisenkonferenzen
allgemein, und im November/Dezember 1912 im Besonderen, innerhalb des Entscheidungsprozesses der politischen und militärischen Führungselite des Deutschen Reiches, entscheidende Bedeutung, im Hinblick auf einen Krieg in absehbarer Frist, zukommt, belegen die hier vorgelegten neuen Quellen. Die deutsche Historiker-Zunft mag es begrüssen oder nicht: es geht um den Entschluss des Kaiserreiches von 1912, den grossen Krieg bei nächster sich bietender Gelegenheit zu führen.
Dazu wird das Spektrum des innenpolitischen Kräftespiels im Deutschen Reich von 1871, unter dem dezidiert entwickelten Blickwinkel des Einsatzes der Armee im Inneren (Staatsstreich-, Anarchismus-, Streik-, Revolutions- und Bürgerkriegsdrohung), aus der Sicht der Militärbehörden schärfer konturiert und damit der Weg in den Ersten Weltkrieg ergänzend, unter dem Aspekt der Kriegsvorbereitung, beleuchtet. Die These der Düsseldorfer Schule, es sei auf Grund der inneren Strukturen des Reiches (informeller Regierungsstil Wilhelms II.) von einer "Polykratie", d. h. der vielfach behaupteten, jede Entscheidung paralysierenden "Zerklüftetheit der Entscheidungsträger" in Berlin, auszugehen, dieser Theorie im Gefolge Gerhard Ritters, wird hier, mit dem Blick auf die Institution20der "Krisenkonferenzen"(1875-1912) im Kaiserreich, der Boden entzogen. Wie dieser Begriff, durch Wolfgang Mommsen zunächst adaptiert, die Düsseldorfer Argumentation zu Fall bringt, ist in dem abschliessenden Beitrag zur "Policy of Pretention" des
Reichs für die Jahre 1871 bis 1914 entwickelt.
Dass das Deutsche Reich im Kriege nicht den allseits erwarteten
militärischen Erfolg erzielte, war u.a. in den tiefliegenden Defekten
des deutschen Staatswesens und dessen Streitkräften begründet. Ein in
den gesellschaftlichen Strukturen erstarrtes Staatswesen hatte die
Zeichen der Zeit nicht erkannt. Mittelmässiges "Management", veranlasste u.a. im September 1914 Fehlschläge (Marneschlacht) die irreparabel waren. Der Krieg, so wie er politisch und militärisch zuvor gedacht gewesen war, ging verloren. Ein vierjähriges, verlustreiches und nutzloses Ringen folgte. Alle Beteiligten büssten in der Folge ihre -
bis dato - errungenen Positionen als Gross- oder Weltmächte ein.
k), schlägt mit dem neuen Beitrag zur "Policy of Pretention. Krisenkonferenzen und informelles Regierungssystem im Kaiserreich, 1905-1914" den Bogen über 25 Jahre Weltkriegforschung.
Dass in diesem Zusammenhang dem Problem der Krisenkonferenzen
allgemein, und im November/Dezember 1912 im Besonderen, innerhalb des Entscheidungsprozesses der politischen und militärischen Führungselite des Deutschen Reiches, entscheidende Bedeutung, im Hinblick auf einen Krieg in absehbarer Frist, zukommt, belegen die hier vorgelegten neuen Quellen. Die deutsche Historiker-Zunft mag es begrüssen oder nicht: es geht um den Entschluss des Kaiserreiches von 1912, den grossen Krieg bei nächster sich bietender Gelegenheit zu führen.
Dazu wird das Spektrum des innenpolitischen Kräftespiels im Deutschen Reich von 1871, unter dem dezidiert entwickelten Blickwinkel des Einsatzes der Armee im Inneren (Staatsstreich-, Anarchismus-, Streik-, Revolutions- und Bürgerkriegsdrohung), aus der Sicht der Militärbehörden schärfer konturiert und damit der Weg in den Ersten Weltkrieg ergänzend, unter dem Aspekt der Kriegsvorbereitung, beleuchtet. Die These der Düsseldorfer Schule, es sei auf Grund der inneren Strukturen des Reiches (informeller Regierungsstil Wilhelms II.) von einer "Polykratie", d. h. der vielfach behaupteten, jede Entscheidung paralysierenden "Zerklüftetheit der Entscheidungsträger" in Berlin, auszugehen, dieser Theorie im Gefolge Gerhard Ritters, wird hier, mit dem Blick auf die Institution20der "Krisenkonferenzen"(1875-1912) im Kaiserreich, der Boden entzogen. Wie dieser Begriff, durch Wolfgang Mommsen zunächst adaptiert, die Düsseldorfer Argumentation zu Fall bringt, ist in dem abschliessenden Beitrag zur "Policy of Pretention" des
Reichs für die Jahre 1871 bis 1914 entwickelt.
Dass das Deutsche Reich im Kriege nicht den allseits erwarteten
militärischen Erfolg erzielte, war u.a. in den tiefliegenden Defekten
des deutschen Staatswesens und dessen Streitkräften begründet. Ein in
den gesellschaftlichen Strukturen erstarrtes Staatswesen hatte die
Zeichen der Zeit nicht erkannt. Mittelmässiges "Management", veranlasste u.a. im September 1914 Fehlschläge (Marneschlacht) die irreparabel waren. Der Krieg, so wie er politisch und militärisch zuvor gedacht gewesen war, ging verloren. Ein vierjähriges, verlustreiches und nutzloses Ringen folgte. Alle Beteiligten büssten in der Folge ihre -
bis dato - errungenen Positionen als Gross- oder Weltmächte ein.
Autoren-Porträt von Bernd F. Schulte
Jahrgang 1947. Offizier (Olt.d.Res.)bis 1972. Studium in Würzburg, München und Hamburg der Neueren Geschichte, Politikwissenschaft sowie Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Promotion bei Fritz Fischer 1976. Schriften u.a.: Die deutsche Armee 1900-1914 (1977), Vor dem Kriegsausbruch 1914. Deutschland, die Türkei und der Balkan(1980), Die Verfälschung der Riezler-Tagebücher(1985). Tätigkeit an der HSBw Hamburg (bis 1985), Produzent, Realisator und Regisseur für ARD, ZDF und Industriefilm. Historisch-politische Dokumentation(u.a. Kuwaitkrieg, Deutsche Wende, Autos die Geschichte machten, Audi-mobil. Fortschritt im Wandel der Zeit). Seit 1997: Hrsg. Extra Blatt (www.forumfilm.de). Seit 2000: Hrsg. der Hamburger Studien zu Geschichte und Zeitgeschehen (inzw. 4 Bände).
Bibliographische Angaben
- Autor: Bernd F. Schulte
- 2012, 1. Auflage, 404 Seiten, Deutsch
- Verlag: Books on Demand
- ISBN-10: 3844824286
- ISBN-13: 9783844824285
- Erscheinungsdatum: 25.04.2012
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