Der Wohlfahrtsstaat (PDF)
Eine Einführung in den historischen und internationalen Vergleich
Dieses Studienbuch führt umfassend in die Sozialpolitik ein. Neben einem grundlegenden Kapitel zu den Theorien und Methoden der Sozialpolitikforschung enthält es Teile zur Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland, zur vergleichenden Perspektive auf...
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Produktinformationen zu „Der Wohlfahrtsstaat (PDF)“
Dieses Studienbuch führt umfassend in die Sozialpolitik ein. Neben einem grundlegenden Kapitel zu den Theorien und Methoden der Sozialpolitikforschung enthält es Teile zur Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland, zur vergleichenden Perspektive auf andere Länder, zu verwandten Politikfeldern wie Wirtschafts-, Steuer-, Arbeitsmarkt-, Beschäftigungs- und Bildungspolitik. Abgeschlossen wird der Band durch eine Bewertung der positiven und negativen Wirkungen von Sozialpolitik.
Lese-Probe zu „Der Wohlfahrtsstaat (PDF)“
1 Einführung (S. 27) Manfred G. Schmidt und Tobias Ostheim
1.1 Einleitung
Wohlfahrtsstaatliche Politik ist derjenige Teil der Staatstätigkeit, der darauf gerichtet ist, vor den Wechselfällen des Lebens und vor Verelendung zu schützen und/oder die Gleichheit der Lebensführungschancen zu befördern. Sie erfolgt sowohl durch Eingriffe in die Einkommensverteilung (insbesondere im Falle von Arbeitslosigkeit, Alter, Unfall, Invalidität, Krankheit oder Mutterschaft) als auch durch Dienstleistungen und Güterproduktion sowie durch Gebote und Verbote.
Im 20. Jahrhundert ist die wohlfahrtsstaatliche Politik vor allem der westlichen Industriestaaten in wachsendem Masse Gegenstand sozialwissenschaftlicher Forschung geworden. Diese Forschung hat nicht nur wichtige empirische Befunde erbracht, die insbesondere in den Abschnitten III bis V dieses Bandes vorgestellt werden.
Sie hat darüber hinaus auch ein ausdifferenziertes Set an Theorien über die Bestimmungsfaktoren wohlfahrtsstaatlicher Politik und die Methoden der Wohlfahrtsstaatsforschung hervorgebracht. Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Grundzüge der wichtigsten Theorien zur Erforschung wohlfahrtsstaatlicher Politik im Vergleich.
Dabei sollen die Leser mit den Schlüsselkonzepten, den Hauptthesen und den wichtigsten empirischen Befunden der verschiedenen Theorien vertraut gemacht und diese so einer kritischen Würdigung durch die Leser zugänglich werden.
Die folgenden Kapitel 2 bis 7 stellen die sechs wichtigsten Theorien und ihre Hauptvertreter vor, erörtern zusammenfassend Stärken und Schwächen der Theoriestränge, führen die wichtigste Literatur zum Thema an und bieten eine kommentierte Literatursammlung zu weiterführenden Texten. Das achte Kapitel führt in die wichtigsten Methoden der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung ein, das neunte Kapitel schliesst mit einer zusammenfassenden und vergleichenden Bewertung der Theorien.
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1.2 Theorien der vergleichenden Staatstätigkeitsforschung im Überblick
Theorie der sozioökonomischen Determination Die Theorie der sozioökonomischen Determination begreift Staatstätigkeit vor allem als Reaktion auf strukturelle gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen. Die Vertreter dieser Theorie stimmen darin überein, dass ökonomische, soziale und politische Modernisierungsprozesse neue Probleme und Bedarf an grösserer Staatstätigkeit schufen. Als für die Staatstätigkeit besonders wichtige Veränderungen werden beispielsweise der wachsende Anteil der Beschäftigung im industriellen und später im Dienstleistungssektor sowie die Alterung der Bevölkerung genannt.
Zu den wichtigsten Vertretern der sozialökonomischen Schule zählen neben Karl Marx (Marx 1970, zuerst 1867) Autoren wie Adolph Wagner (Wagner 1893) und Harold Wilensky (1975). So formulierte Wagner ein Gesetz der wachsenden Staatsaufgaben und Staatsausgaben, und Wilenskys Analyse richtete den Fokus auf die Ausgabenentwicklung des Wohlfahrtsstaates, die mit fortschreitendem sozioökonomischen Entwicklungsstand wachse allerdings vermittelt über die Seniorenquote.
Die Lehre von den Machtressourcen organisierter gesellschaftlicher Gruppen Die sozioökonomische Theorie hat ihr Augenmerk auf den gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungsstand gelenkt. Die Lehre von den Machtressourcen organisierter gesellschaftlicher Gruppen betont dagegen die Bedeutung politischer Variablen. Sie erklärt die Staatstätigkeit einschliesslich der Sozialpolitik vorrangig aus der Machtverteilung zwischen gesellschaftlichen Klassen oder Interessenverbänden, und zwar vor allem aus ihrer Markt-, Verbands- und Staatsmacht, und aus den Strukturen der Interessenvermittlung.
Ihre pluralismustheoretische Variante, die von der Ökonomischen Theorie der Politik geprägt ist, begreift die Ergebnisse der Politik als vom negativen Wirken von Sonderinteressengruppen bestimmt, die die Effizienz der Gesellschaften minderten, staatliche Regulierung ausdehnten und das Wirtschaftswachstum bremsten so Mancur Olson in seinem einflussreichen Werk zum Aufstieg und Niedergang von Nationen (Olson 1985).
Theorie der sozioökonomischen Determination Die Theorie der sozioökonomischen Determination begreift Staatstätigkeit vor allem als Reaktion auf strukturelle gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen. Die Vertreter dieser Theorie stimmen darin überein, dass ökonomische, soziale und politische Modernisierungsprozesse neue Probleme und Bedarf an grösserer Staatstätigkeit schufen. Als für die Staatstätigkeit besonders wichtige Veränderungen werden beispielsweise der wachsende Anteil der Beschäftigung im industriellen und später im Dienstleistungssektor sowie die Alterung der Bevölkerung genannt.
Zu den wichtigsten Vertretern der sozialökonomischen Schule zählen neben Karl Marx (Marx 1970, zuerst 1867) Autoren wie Adolph Wagner (Wagner 1893) und Harold Wilensky (1975). So formulierte Wagner ein Gesetz der wachsenden Staatsaufgaben und Staatsausgaben, und Wilenskys Analyse richtete den Fokus auf die Ausgabenentwicklung des Wohlfahrtsstaates, die mit fortschreitendem sozioökonomischen Entwicklungsstand wachse allerdings vermittelt über die Seniorenquote.
Die Lehre von den Machtressourcen organisierter gesellschaftlicher Gruppen Die sozioökonomische Theorie hat ihr Augenmerk auf den gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungsstand gelenkt. Die Lehre von den Machtressourcen organisierter gesellschaftlicher Gruppen betont dagegen die Bedeutung politischer Variablen. Sie erklärt die Staatstätigkeit einschliesslich der Sozialpolitik vorrangig aus der Machtverteilung zwischen gesellschaftlichen Klassen oder Interessenverbänden, und zwar vor allem aus ihrer Markt-, Verbands- und Staatsmacht, und aus den Strukturen der Interessenvermittlung.
Ihre pluralismustheoretische Variante, die von der Ökonomischen Theorie der Politik geprägt ist, begreift die Ergebnisse der Politik als vom negativen Wirken von Sonderinteressengruppen bestimmt, die die Effizienz der Gesellschaften minderten, staatliche Regulierung ausdehnten und das Wirtschaftswachstum bremsten so Mancur Olson in seinem einflussreichen Werk zum Aufstieg und Niedergang von Nationen (Olson 1985).
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Autoren-Porträt
Dr. Manfred G. Schmidt ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Heidelberg.Tobias Ostheim ist Politikwissenschaftler an der Universität Heidelberg.
Dr. Nico A. Siegel ist bei TNS Infratest Sozialforschung in München tätig.
Dr. Reimut Zohlnhöfer ist Politikwissenschaftler an der Universität Heidelberg.
Bibliographische Angaben
- 2008, 2007, 432 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Manfred G. Schmidt, Tobias Ostheim, Nico A. Siegel, Reimut Zohlnhöfer
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531907085
- ISBN-13: 9783531907086
- Erscheinungsdatum: 23.01.2008
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