Dem Herzen so nah / Message for you-Reihe Bd.2 (ePub)

Dr Andrew Martinez ist in seiner Praxis und gerade ist sein Patient fertig - dem Hund geht es wieder besser.

Draussen hört er einen dumpfen Knall - und er sieht das schon Ersthelfer am Unfallort sind.

Plötzlich h kommt ein Polizist zu ihm und sagt Doc DU musst helfen wir müssen sie Frau aus dem Auto holen ABER der Hund lässt uns nicht.

Andrew geht zum Auto und er sieht Gina die Rottweilermischung von Amber - Amber ist noch im Auto und bewusstlos.

Andrew redet mit Gina und ja sie folgt ihm.

Amber Scott war auf dem Weg zum Tierarzt und jetzt liegt sie im Krankenhaus - Ihr Schutzengel sagt du musst wieder aufwachen schau genau hin Andrew ist mit Gina da ABER Amber will nicht denn es ist jetzt ruhig und sie fühlt sich gut.

Wie Gina es schaffen das Amber wieder aufwacht???

Worum geht’s?
Nach einem schweren Verkehrsunfall liegt Amber im Koma, eine medizinische Ursache dafür können ihre Ärzte jedoch nicht feststellen. In dieser Situation weigert sich ihre Hündin Gina standhaft, ihre Besitzerin alleine zu lassen, was wiederum deren Tierarzt Andrew auf die Bildfläche ruft. Der erklärt sich dazu bereit, die vorübergehend heimatlose Hündin bei sich aufzunehmen und Amber im Krankenhaus zu besuchen. Auch einige Jahre nach dem Tod seiner grossen Liebe fällt es ihm schwer, wieder neben einem Krankenbett zu sitzen – aber zum Wohle seiner vierbeinigen Patientin nimmt er auch das in Kauf. Und ganz vielleicht fällt da ja nicht bloss die Sorge um Gina ins Gewicht, sondern auch ein kleines Schubser des Schicksals.


Meine Meinung:
Der Klappentext klang für mich schon mal ungemein vielversprechend, insbesondere weil der leicht paranormale Touch dieser Geschichte einen nicht zu verachtenden Wiedererkennungswert verleiht und mich das einfach unglaublich neugierig gemacht hat.

Im Grossen und Ganzen hat mich der Einstieg dann auch schon fast an ein literarisches Highlight glauben lassen – wären da nicht immer wieder ein paar klein, dafür mir aber leider umso eher auffallende Durchhänger gewesen.

Gut gefallen haben mir zunächst einmal der Schreibstil und die Einführung von Protagonist Andrew. Ihn mochte ich wirklich gerne, was angesichts seiner Rolle als hauptsächlicher Erzählstimme auch ausgesprochen praktisch war. Sein Trauerprozess war tatsächlich greifbar für mich, ein Szenario, mit dem ich mich in Büchern normalerweise eher schwer tue.

Diese bei Andrew umgangenen Schwierigkeiten hatte ich dann dafür leider mit Amber. Da sie etwa siebenundneunzig Prozent der Handlung im Koma liegt und gar nicht wirklich mit Andrew interagiert, war ihre Figur tatsächlich nicht wirklich "lebendig" und greifbar für mich. Ihre durch ihren Schutzengel angeregte charakterliche Entwicklung wirkte auf mich nur wenig authentisch, was angesichts dieser eigentlich absolut gut durchdachten Situation ungemein schade war.

Ein wenig enttäuscht war ich dann tatsächlich auch vom Schlussteil. Hier haben sich die Ereignisse und Entwicklungen wirklich überschlagen, es kam ein unglaublich hohes Erzähltempo auf, was gleichzeitig aber auch dafür gesorgt hat, dass die Hauptbestandteile der Handlung in wenigen Sätzen abgefertigt wurden. Das hat bei mir ausserdem den Eindruck eines unglaublich offensichtlich konstruierten Happy Ends hinterlassen, was mir so deutlich sichtbar noch einmal ein wenig den Spass am Lesen genommen hat.


Fazit:
Grundsätzlich ist "Dem Herzen so nah" eine wirklich niedlich gemachte Geschichte mit sympathischen Protagonisten – sowohl menschlich wie auch tierisch. Mir haben aber leider einfach ein wenig Tiefe und insbesondere zum Ende hin ein vernünftiges und vor allem realistisches Erzähltempo gefehlt, was meinen Gesamteindruck doch ein wenig gedrückt hat.

Insgesamt vergebe ich dafür knappe drei Bücherstapel.

Dieser Band hat mir um einiges besser gefallen als der erste Band.

Inhaltlich gab es einige Ähnlichkeiten zu Band 1, was aber nicht sehr störte. Amber hatte zum Beispiel ihren Hund auch durch ihren Schutzengel gefunden, etc. Eine von Grund auf neue Idee wäre aber natürlich spannender gewesen.

Was mich wieder jedoch gestört hat, war, dass erneut ein grosser Fokus auf die Kleidung, das Aussehen etc. gesetzt wurde, statt auf innere Charaktereigeschaften einzugehen, die dem Leser helfen Personen differenzierter zu betrachten. Nur das Aussehen alleine stellt keinen Menschen dar. Individuelle Eigenarten wären hilfreich und interessanter als „heisser Bikini“. Ausserdem sind auch die Berufe sehr klischeehaft. Frauen sind Krankenschwester, Kellnerin, Putzfrau, Köchin, Hundesitterin, während Männer Ärzte, Banker, etc. sind.

Ausserdem empfand ich es als etwas gruselig, dass Andrew das Atelier seiner vor 6 Jahren verstorbenen Frau als eine Art Schrein zum täglichen allabendlichen Trauern verwendet statt sein Leben zu leben.

Allerdings hat mir das Zitat: „Geld ist unwichtig, wenn man die Liebe seines Lebens verliert.“ sehr gut gefallen. Ich denke, da ist etwas Wahres dran.

Fazit: Bennett schreibt leicht und seicht. Nicht tiefgründig.

Empfehlenswert für Hundeliebhaber und perfekt für einen verregneten, langweiligen Sonntag, an dem man sonst sowieso nichts macht.