Das gesellschaftliche Unbewusste (PDF)
Versuch der Ergründung unreflektierter gesellschaftlicher Strukturen
Inhaltsangabe:Einleitung:
Strenggenommen kann so etwas wie ein ¿gesellschaftliches Unbewusstes¿ nicht empirisch wahrgenommen werden. Vom empirischen Standpunkt aus gesehen gibt es so etwas wie ein ¿gesellschaftliches Unbewusstes¿ daher nicht, und dem ist...
Strenggenommen kann so etwas wie ein ¿gesellschaftliches Unbewusstes¿ nicht empirisch wahrgenommen werden. Vom empirischen Standpunkt aus gesehen gibt es so etwas wie ein ¿gesellschaftliches Unbewusstes¿ daher nicht, und dem ist...
sofort als Download lieferbar
eBook (pdf)
Fr. 73.00
inkl. MwSt.
- Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Das gesellschaftliche Unbewusste (PDF)“
Inhaltsangabe:Einleitung:
Strenggenommen kann so etwas wie ein ¿gesellschaftliches Unbewusstes¿ nicht empirisch wahrgenommen werden. Vom empirischen Standpunkt aus gesehen gibt es so etwas wie ein ¿gesellschaftliches Unbewusstes¿ daher nicht, und dem ist wohl strenggenommen auch beizupflichten. Dies ändert aber nichts daran, dass das menschliche Zusammenleben (unter anderem) durch Sitte und Gesetz geordnet ist. Die meisten der gesellschaftlichen Regeln waren jedenfalls in früheren Zeiten nicht schriftlich fixiert, sodass zumindest zu dieser Zeit das zwischenmenschliche Zusammenleben in erster Linie durch die Sitte geregelt war, wobei diese grundsätzlich nicht sprachlich-kognitiv tradiert worden war.
Ausgehend von dieser Beobachtung kann somit behauptet werden, dass jedenfalls dieser ¿gewohnheitsrechtliche¿ Verhaltenskodex (=Sitte) sich dadurch auszeichnete, das menschliche Zusammenleben zu strukturieren, obwohl sein Inhalt nur sehr rudimentär bekannt war. Meines Erachtens ist diese unbestreitbare Tatsache die Einfallspforte für die Ergründung des Phänomens des gesellschaftlichen Unbewussten. Wenn man nämlich, ausgehend von dieser Feststellung, die Sitte näher betrachtet, gelangt man notgedrungen zur Erkenntnis, dass die Sitte nicht das einzige Phänomen ist, das unabhängig vom individuellen menschlichen Willen die menschliche Verfasstheit beeinflusst und bestimmt.
So kann z.B. die Sitte immer erst aus ihrer Einbettung in die gesellschaftlichen Strukturen, Institutionen und Wechselprozesse her verstanden bzw. ergründet werden. Die Sitte erhellt sich sohin erst dann, wenn man ihre Funktion und Bedeutung innerhalb der konkreten gesellschaftlichen Wirklichkeit erfasst hat. Wenn man sohin versucht, die Sitten in einer Gesellschaft zu analysieren, stösst man unweigerlich auf weitere Phänomene, welche einen massgebenden Einfluss auf die ¿Willensentscheidungen¿ und Handlungen des Einzelnen haben, wenngleich sie vom jeweiligen Individuum grundsätzlich weder reflektiert noch hinsichtlich ihres Einflusses auf die subjektive Lebenssituation wahrgenommen werden.
All diese ¿Mechanismen¿ der Gestaltung der menschlichen Wirklichkeit haben ein Merkmal jedenfalls gemeinsam, nämlich dass sie nur postuliert, nie aber sinnlich wahrgenommen werden können, sodass wieder der Schluss recht nahe liegt, dass sie möglicherweise gar nicht wirklich existieren, sondern nur rein willkürliche Theorien eines Beobachters sind, mit denen dieser bei mehreren Personen bzw. Kulturen beobachtbare [...]
Strenggenommen kann so etwas wie ein ¿gesellschaftliches Unbewusstes¿ nicht empirisch wahrgenommen werden. Vom empirischen Standpunkt aus gesehen gibt es so etwas wie ein ¿gesellschaftliches Unbewusstes¿ daher nicht, und dem ist wohl strenggenommen auch beizupflichten. Dies ändert aber nichts daran, dass das menschliche Zusammenleben (unter anderem) durch Sitte und Gesetz geordnet ist. Die meisten der gesellschaftlichen Regeln waren jedenfalls in früheren Zeiten nicht schriftlich fixiert, sodass zumindest zu dieser Zeit das zwischenmenschliche Zusammenleben in erster Linie durch die Sitte geregelt war, wobei diese grundsätzlich nicht sprachlich-kognitiv tradiert worden war.
Ausgehend von dieser Beobachtung kann somit behauptet werden, dass jedenfalls dieser ¿gewohnheitsrechtliche¿ Verhaltenskodex (=Sitte) sich dadurch auszeichnete, das menschliche Zusammenleben zu strukturieren, obwohl sein Inhalt nur sehr rudimentär bekannt war. Meines Erachtens ist diese unbestreitbare Tatsache die Einfallspforte für die Ergründung des Phänomens des gesellschaftlichen Unbewussten. Wenn man nämlich, ausgehend von dieser Feststellung, die Sitte näher betrachtet, gelangt man notgedrungen zur Erkenntnis, dass die Sitte nicht das einzige Phänomen ist, das unabhängig vom individuellen menschlichen Willen die menschliche Verfasstheit beeinflusst und bestimmt.
So kann z.B. die Sitte immer erst aus ihrer Einbettung in die gesellschaftlichen Strukturen, Institutionen und Wechselprozesse her verstanden bzw. ergründet werden. Die Sitte erhellt sich sohin erst dann, wenn man ihre Funktion und Bedeutung innerhalb der konkreten gesellschaftlichen Wirklichkeit erfasst hat. Wenn man sohin versucht, die Sitten in einer Gesellschaft zu analysieren, stösst man unweigerlich auf weitere Phänomene, welche einen massgebenden Einfluss auf die ¿Willensentscheidungen¿ und Handlungen des Einzelnen haben, wenngleich sie vom jeweiligen Individuum grundsätzlich weder reflektiert noch hinsichtlich ihres Einflusses auf die subjektive Lebenssituation wahrgenommen werden.
All diese ¿Mechanismen¿ der Gestaltung der menschlichen Wirklichkeit haben ein Merkmal jedenfalls gemeinsam, nämlich dass sie nur postuliert, nie aber sinnlich wahrgenommen werden können, sodass wieder der Schluss recht nahe liegt, dass sie möglicherweise gar nicht wirklich existieren, sondern nur rein willkürliche Theorien eines Beobachters sind, mit denen dieser bei mehreren Personen bzw. Kulturen beobachtbare [...]
Autoren-Porträt von Hans Tessar
Mag. iur. Mag. theol. Dr. phil. Hans Tessar, abgeschlossene Studien der Philosophie und Theologie an der Universität Wien, abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Salzburg, Diplomierter Sozialarbeiter mit jahrelanger Berufspraxis im Sozialbereich. Seit 1995 tätig als weisungsfreier, primär für Sozial-, Gesundheits-, Wirtschafts- und Umweltrecht zuständiger Jurist in einer österreichischen Rechtsmittelinstanz (Unabhängiger Verwaltungssenat Wien).
Bibliographische Angaben
- Autor: Hans Tessar
- 2014, 1. Auflage, 268 Seiten, Deutsch
- Verlag: Diplomica Verlag
- ISBN-10: 3836607174
- ISBN-13: 9783836607179
- Erscheinungsdatum: 11.04.2014
Abhängig von Bildschirmgrösse und eingestellter Schriftgrösse kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Grösse: 0.94 MB
- Ohne Kopierschutz
Kommentar zu "Das gesellschaftliche Unbewusste"
0 Gebrauchte Artikel zu „Das gesellschaftliche Unbewusste“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Das gesellschaftliche Unbewusste".
Kommentar verfassen