Das Echo dunkler Tage / Die Baztán-Trilogie Bd.1 (ePub)

Dies ist der erste Teil einer Trilogie von Inspectora Salazar.

Im nordspanischen Baztán-Tal werden kurz hintereinander die Leichen dreier Mädchen gefunden. Erdrosselt, entblösst, die Hände in jungfräulicher Unschuld zum Himmel gerichtet. Bald munkeln die Einheimischen, ein Basajaun - ein haariges Biest aus der baskischen Mythologie - treibe in den Wäldern sein Unwesen. Inspectora Amaia Salazar von der Kriminalpolizei Pamplona dagegen sucht nach einem Mörder aus Fleisch und Blut. Und den muss sie aufhalten, bevor er erneut zuschlagen kann.
So der Klappentext.

Die junge Inspectora Amaia Salazar aus Pamplona kehrt für diesen Fall in ihr Heimatdorf am Fuss der Pyrenäen zurück und logiert, wie als Kind, bei ihrer Tante. Amaia hat in ihrer Kindheit Fürchterliches erlebt, was nun wieder hervorbricht und aufzuarbeiten ist – erstmals erfährt auch ihr sie begleitender Mann (die einzige etwas farblose Figur) davon.

Die Verwebung aktueller Fälle mit Schilderungen des persönlichen Schicksals sind nichts Neues und dieses Schema wird häufig verwendet, oft erscheint es auch störend bis ärgerlich. Nicht so hier: Hier handelt es sich um eine dichte, stimmige Geschichte, bei der die persönlichen Gefühle und Eindrücke sehr gut passen. Die Story enthält glaubhaft dargestellte Figuren mit interessanten Charakteren, eine sehr greifbare Atmosphäre und lässt sich nicht ohne weiteres in gängige Krimi-Settings pressen – sie ist eigen und stark im Lokalen verwurzelt und doch keineswegs lediglich eine Ferienlektüre für Navarra-Urlauber.

Was mir weniger gut gefallen hat, ist der Ausflug in die Mythologie und noch weniger denjenigen in die Esoterik – damit kann ich gar nichts anfangen. Hier aber passt es einigermassen, sind doch die Bewohner abgeschiedener Regionen wesentlich stärker in alten Geschichten und Mythen verhaftet und die (übrigens auch kartenlegende) Amaia, die eigentlich modern, weltoffen und intelligent ist, kann den in der Kindheit eingeimpften alten Aberglauben an Mythen offenbar nicht ganz abschütteln.

Sehr flüssig geschrieben, gute Sprache (und gute Übersetzung).
Die Autorin scheint überdies selbst über profunde Kenntnisse zu Verfügen oder mindestens sehr sorgfältig und detailliert recherchiert zu haben – sehr ansprechend.

Sehr gutes Buch. Kann ich nur weiter empfehlen.
Deshalb auch 5 Sterne.

Sehr spannend und atmosphärisch dicht.