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Country Place (ePub)

Roman | »Mit präzisem Blick legte die afroamerikanische Autorin Ann Petry 1947 in >Country Place< die Verlogenheit der provinziellen Nachkriegsgesellschaft offen.« Carola Ebeling, taz
 
 
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Ebenso zeitlos wie »The Street«: Ann Petrys Roman über Idealisierung und Desillusionierung und über menschliche Abgründe.

Ein kleiner Ort in Connecticut: Johnnie kommt aus dem Zweiten Weltkrieg zurück. Die Kleinstadt ist nicht das Idyll, zu dem Johnnie...
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Kommentar zu "Country Place"
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    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 30.06.2021

    Als Buch bewertet

    Gleich zu Beginn ein kleiner Abschnitt, der vielen Lesebegeisterten gefallen wird, weil sie sich darin wiederfinden:
    „Die ganze Highschool durch verschlang er Bücher wie ein Allesfresser, im Stück. Die Bibliothekarin sah ihn immer leicht verwundert an, wenn er ihr fünf, sechs, sieben Bücher auf einmal hinlegte. Sie sagte auch jedes Mal dasselbe. „Liest du die wirklich alle?“ Und er nickte und trat die Flucht an, um möglichst schnell ins Innere möglichst vieler Bücher zu gelangen.“ (S. 129)

    Der Roman „Country Place“ spielt 1946 in Lennox, Connecticut, einem von überwiegend konservativen und rigiden Weissen bevölkerten fiktiven „Provinznest an der Mündung des Connecticut River“ (S. 9), das im Sommer ein Ferienort für Städter und die restliche Zeit über „allem Anschein nach ein stilles, verschlafenes Dorf“ (S. 10) ist.

    Schon die erste Seite ist stark!
    Was wir lesen, ist witzig, originell, verwunderlich und empörend.
    Der Ich-Erzähler Doc Fraser, ein Apotheker mit eigenem Drugstore und Katze, stellt sich und eine seiner Grundhaltungen offenherzig und in locker-lebendigem Plauderton vor:
    Er sei ein Durchschnittsmann und hege „Vorurteile gegenüber dem Weiblichen jeglicher Art und Gattung, menschlich wie tierisch.“ (S. 7)

    Im Nu hat Ann Petri mich gepackt. Spätestens auf Seite 10, als der Ich-Erzähler, der etwas schrullig und altmodisch und trotz seiner freimütig eingestandenen Voreingenommenheit gegen Frauen irgendwie sympathisch wirkt, auf den oben genannten Begriff „allem Anschein nach“ eingeht und andeutet, dass sich im Vorjahr bedauerliche Dinge ereignet haben, von denen er auf den folgenden Seiten berichten möchte, konnte ich kaum mehr aufhören zu lesen.

    Die Geschichte wird uns dann aber nicht nur von Doc Fraser in der Ich-Perspektive, sondern v.a. von einem allwissenden Erzähler nahegebracht, der uns neben der Handlung und den Orten des Geschehens v. a. die zwischenmenschlichen Beziehungen und das Innenleben der Figuren lebendig, detailliert und nachvollziehbar schildert.

    Wir erfahren, dass der 26-jährige Johnnie Roane eines morgens im September nach vier Jahren Abwesenheit mit dem Zug nach Lennox heimkehrt. „Frisch zurück aus dem Krieg, den Armeesack schräg über dem Rücken“. (S. 14)

    Er nimmt ein Taxi und lässt sich heimfahren.

    Er ist „so froh, zu Hause zu sein, dass es weh tut!“ (S. 20), voller Sehnsucht nach seiner jungen und schönen Ehefrau Glory und gleichzeitig voller Abneigung gegen diese „gottverdammte Stadt“ (S. 19) mit ihren selbstgefälligen alteingesessenen Bürgern und mit deren Klatsch, Tratsch und Gespött über andere. Schon als kleiner Junge wollte er in einer grossen Stadt leben und jetzt, als Mann, träumt er davon, mit seiner Frau nach New York zu ziehen, zu studieren und Maler zu werden.

    Das Misstrauen erweckende Gespräch mit dem Taxifahrer, genannt Wiesel, und die überfahrene Katze, „ein Matsch aus schwarzem Fell und dunkelrotem Blut“ entfachen eine Vorahnung, dass da etwas höchst Unangenehmes und vielleicht sogar Bedrohliches auf Johnnie, die Stadt bzw. uns Leser zukommt. Das aufkommende Unwetter, das uralte Bäume entwurzeln wird, tut sein Übriges…

    Ich werde diesbezüglich nicht das Geringste verraten, da ich niemandes Lesegenuss verringern möchte.
    Nur so viel: originelle Idee, klasse Komposition, wunderbare Sprache.

    Im Verlauf der Lektüre lernen wir nicht nur Johnnie, sondern auch seine Frau Glory und deren äussere und innere Lebenswelten gut kennen.
    Die selbstbezogene, arrogante und habgierige Glory, die sich gern selbst bemitleidet, neidisch auf Andere schaut, immer das Gefühl hat, zu kurz zu kommen und meint, sie sei etwas Besseres.
    Der künstlerisch ambitionierte und empfindsame Kriegsheimkehrer Johnnie, der schon als Kind gern las und malte, bei der Armee einen Künstler kennengelernt hat und nun davon träumt, nach New York zu ziehen, zu studieren und Maler zu werden.
    Es macht Spass, ist bewegend, fesselnd und unterhaltsam, die beiden, deren Angehörige und weitere Bewohner von Lennox kennenzulernen und zu begleiten.

    Ich bin angetan von Ann Petrys Stil. Sie vermittelt die Kleinstadtatmosphäre wunderbar und überzeugt mit glaubwürdigen Dialogen und authentischen Charakteren. Es gelingt ihr dabei scheinbar spielerisch, Spannung aufzubauen. Für mich war der Roman ein sehr unterhaltsamer Pageturner.

    Ann Petry ist eine präzise Beobachterin, die das Beobachtete wunderbar und anschaulich in Worte fassen kann. Sie schmettert dem Leser keine Botschaften entgegen.
    Stattdessen streift sie ganz unaufdringlich viele Themen und regt damit zum Nachdenken an. Es geht um Werte, Neid, Missgunst, Gier, Vorurteile, Intoleranz, Rassismus, Antisemitismus, Klassengesellschaft und Betrügereien.
    Daneben spielen Wandel und Veränderung … Phänomene, die von Erschütterungen ausgelöst werden, eine bedeutende Rolle.

    „Country Place“ war nach „The Street“ der zweite Roman der 1908 geborenen afroamerikanischen Autorin Ann Petry.
    Er erschien bereits 1947.
    Die Geschichte spielt in Connecticut, wo die Schriftstellerin aufwuchs und nach kurzer Unterbrechung bis zu ihrem Tod lebte.
    Ann Petry zeichnet ein wunderbares Porträt eines Kleinstadtlebens in Neuengland der damaligen Zeit. Und das konnte sie, weil sie es selbst hautnah miterlebt hatte.

    Ich empfehle „Country Place“ sehr gerne weiter.
    „The Street“ liegt schon bereit und auf „The Narrows“, ihren dritten Roman, der nächstes Jahr auf Deutsch erscheinen wird, freue ich mich schon!

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