Beten / Die Neue Echter Bibel - Themen Bd.14 (PDF)
Perspektiven des Alten und Neuen Testaments
DIE NEUE ECHTER BIBEL - THEMEN ist die erste katholische, ökumenische ausgerichtete Reihe zu zentralen Themen biblischer Theologie. Auf überschaubarem Raum und in verständlicher Sprache zeigen ausgewiesene Fachleute, was das Alte und das Neue Testament in...
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Produktinformationen zu „Beten / Die Neue Echter Bibel - Themen Bd.14 (PDF)“
DIE NEUE ECHTER BIBEL - THEMEN ist die erste katholische, ökumenische ausgerichtete Reihe zu zentralen Themen biblischer Theologie. Auf überschaubarem Raum und in verständlicher Sprache zeigen ausgewiesene Fachleute, was das Alte und das Neue Testament in den wesentlichen Fragen des Glaubens zu sagen haben. DIE NEUE ECHTER BIBEL - THEMEN weist auf, worin die Spannung und die Einheit zwischen den beiden Teilen der Heiligen Schrift besteht. In jedem Band werden dem neuen Testament vorgestellt. Ein abschliessender "Dialog" diskutiert, wie sich die zentralen Aussagen des Alten Testaments im Licht des Neuen darstellen und umgekehrt. DIE NEUE ECHTER BIBEL - THEMEN bringt sachkundige Informationen über die Hauptthemen biblischer Theologie und gibt wichtige Anstösse, die Heilige Schrift in ihren beiden Testamenten als Urkunde des Glaubens neu zu entdecken.
Lese-Probe zu „Beten / Die Neue Echter Bibel - Themen Bd.14 (PDF)“
E. Die Hochblüte des Gebets der Psalter (S. 62-63)Der vorherige Teil D liess erkennen, wie sehr Beten in den ausgehenden Jahrhunderten vor der Zeitenwende in verschiedenen Kreisen des Judentums eine verbreitete, gängige Praxis geworden ist. Dies bezeugt noch mehr das letzte in der Besprechung ausständige Buch des AT, die Psalmen, die zur Gänze aus Sammlungen von Gebeten bestehen und in denen unser Thema seine höchste Blüte erlebt hat. Die Fülle und Dichte, welche das Beten in den Psalmen auszeichnet, ist mitverantwortlich für ihre einmalige Ausstrahlung. Es gibt in der Literaturgeschichte der Menschheit keine anderen Texte, die über Jahrtausende in verschiedenen Kulturen, Sprachen und sogar Konfessionen das Beten so sehr bestimmt haben wie die Psalmen.
Bis heute tragen sie auch das Stundengebet der Kirche, dienen als Zwischengesang in der Liturgie, inspirieren Einleitungs- oder Kommunionverse der Gottesdienste und bilden die Grundlage für viele Lieder und dies, obwohl ihre ursprünglichen Melodien verloren gegangen sind. Die folgenden Ausführungen wollen einige Gründe für diesen unvergleichlichen Einfluss beleuchten. Es ist hier völlig unmöglich, auch nur annähernd den Psalmen mit ihrer Reichhaltigkeit und künstlerischen Qualität gerecht zu werden. Deshalb erfolgt die Besprechung des Psalmenbuches anhand von charakteristischen Zügen dieser Gebete, die jeweils an konkreten Einzelbeispielen aufgezeigt werden.
1. Glück der Gottesnähe und Erfahrung der Gott-Ferne Ps 4243
Viele Psalmen bezeugen eine innige Vertrautheit mit Gott, die einerseits wunderschönes Zeugnis eines gelungenen Weges mit ihm ist, anderseits eine faszinierende, einladende, ansteckende Wirkung ausübt. Diese Anziehung hängt wesentlich damit zusammen, dass auch der Gegenpol, die Abwesenheit Gottes, benannt wird und als erfahrenes Leid im Hintergrund steht. Ein gutes Beispiel für diese Spannung bietet der Doppelpsalm 4243. Er setzt in 42,2f mit
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gleichsam tierischer Sehnsucht nach Gott ein, die dem Schmerz der von anderen zu hörenden Anfrage »Wo ist dein Gott?« (V. 4.11) und den Vorwürfen an ihn, den Beter vergessen oder sogar verworfen zu haben (42,10, 43,2), gegenübersteht. In diese Zerrissenheit hinein treten freudige Erinnerung (42,5.7) und Hoffnungen (V. 8, und der Refrain V. 6.12, 43,5, ein »Herzberuhigungsgebet«).
Sie leiten eine Bewegung auf 43,3f hin ein, die auf die erfüllte, lobende Begegnung mit dem »Gott der Freude meines Jubels« zuläuft. Dort lösen sich Unsicherheit und Schmerzen in der erlangten Nähe Gottes in Zuversicht auf. Andere Psalmen beschreiben ähnliche Erfahrungen. Zu ihnen zählen Ps 16, aus dem obiges Motto genommen ist, Ps 17 mit einmaligen Bitten in V. 7f und der Erwartung am Ende in V. 15, Ps 23, in dem Gott als »Hirt und Wirt«2 gegen Bedrohungen schützt, Ps 27, mit Gott als Licht und Heil, selbst wenn die Eltern einen aufgeben sollten (V. 10),
Ps 63, in dem der Beter sogar in wasserlosem Land nach Gott schmachtet (V. 2) und seine Verbundenheit mehr als das Leben schätzt (V. 4), sowie viele weitere. Das eben gefallene Stichwort »Verbundenheit« (hebr. hesed, oft auch mit »Gnade, Liebe ...« übersetzt), als anhaltende treue Zuneigung zu verstehen, benennt eine Grundeigenschaft Gottes, es kehrt u.a. gehäuft wieder in der bekannten Formulierung »... denn ewig währt seine Huld«, so rahmend in Ps 118,14.29, und als durchgängige Antwort, 26x (bei weitem am meisten im AT), in Ps 136.
Sie leiten eine Bewegung auf 43,3f hin ein, die auf die erfüllte, lobende Begegnung mit dem »Gott der Freude meines Jubels« zuläuft. Dort lösen sich Unsicherheit und Schmerzen in der erlangten Nähe Gottes in Zuversicht auf. Andere Psalmen beschreiben ähnliche Erfahrungen. Zu ihnen zählen Ps 16, aus dem obiges Motto genommen ist, Ps 17 mit einmaligen Bitten in V. 7f und der Erwartung am Ende in V. 15, Ps 23, in dem Gott als »Hirt und Wirt«2 gegen Bedrohungen schützt, Ps 27, mit Gott als Licht und Heil, selbst wenn die Eltern einen aufgeben sollten (V. 10),
Ps 63, in dem der Beter sogar in wasserlosem Land nach Gott schmachtet (V. 2) und seine Verbundenheit mehr als das Leben schätzt (V. 4), sowie viele weitere. Das eben gefallene Stichwort »Verbundenheit« (hebr. hesed, oft auch mit »Gnade, Liebe ...« übersetzt), als anhaltende treue Zuneigung zu verstehen, benennt eine Grundeigenschaft Gottes, es kehrt u.a. gehäuft wieder in der bekannten Formulierung »... denn ewig währt seine Huld«, so rahmend in Ps 118,14.29, und als durchgängige Antwort, 26x (bei weitem am meisten im AT), in Ps 136.
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Autoren-Porträt von Georg Fischer, Knut Backhaus
Georg Fischer, Dr. theol., geboren 1954, Mitglied des Jesuitenordens seit 1972; Professor für Altes Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Knut Backhaus, Dr. theol., geboren 1960; Inhaber des Lehrstuhls für Neutestamentliche Exegese und biblische Hermeneutik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität München.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Georg Fischer , Knut Backhaus
- 2009, 1. Auflage, 152 Seiten, Deutsch
- Verlag: Echter Verlag GmbH
- ISBN-10: 342903227X
- ISBN-13: 9783429032272
- Erscheinungsdatum: 01.10.2009
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