Zwischen Kollaboration und Widerstand
Die japanische Besatzung in Malaya und Singapur (1942-1945)
Im Zweiten Weltkrieg eroberten japanische Truppen nach dem Überraschungsangriff auf Pearl Harbor fast ganz Südostasien. Auch die malaiische Halbinsel und Singapur standen von Februar 1942 bis zum Kriegsende unter dem japanischen Sonnenbanner. In seiner...
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Produktinformationen zu „Zwischen Kollaboration und Widerstand “
Im Zweiten Weltkrieg eroberten japanische Truppen nach dem Überraschungsangriff auf Pearl Harbor fast ganz Südostasien. Auch die malaiische Halbinsel und Singapur standen von Februar 1942 bis zum Kriegsende unter dem japanischen Sonnenbanner. In seiner Studie zu Japans Besatzung konzentriert sich Takuma Melber besonders auf Formen der militärischen und politischen Kollaboration, den militärischen chinesisch-kommunistischen Widerstand gegen die Okkupationsmacht sowie das Auftreten massiver Gewaltexzesse. Sein Buch bezieht dafür nicht nur Material von alliierten Nachrichtendiensten und die Sicht der Opfer, sondern ganz wesentlich auch japanische Quellen und damit insbesondere die Perspektive der Besatzer mit ein.
Ausgezeichnet mit dem Förderpreis für Militärgeschichte und Militärtechnikgeschichte 2017 (2. Platz)
Krieg und Konflikt: Herausgegeben von Martin Clauss, Marian Füssel, Oliver Janz, Sönke Neitzel und Oliver Stoll
Ausgezeichnet mit dem Förderpreis für Militärgeschichte und Militärtechnikgeschichte 2017 (2. Platz)
Krieg und Konflikt: Herausgegeben von Martin Clauss, Marian Füssel, Oliver Janz, Sönke Neitzel und Oliver Stoll
Klappentext zu „Zwischen Kollaboration und Widerstand “
Im Zweiten Weltkrieg eroberten japanische Truppen nach dem Überraschungsangriff auf Pearl Harbor fast ganz Südostasien. Auch die malaiische Halbinsel und Singapur standen von Februar 1942 bis zum Kriegsende unter dem japanischen Sonnenbanner. In seiner Studie zu Japans Besatzung konzentriert sich Takuma Melber besonders auf Formen der militärischen und politischen Kollaboration, den militärischen chinesisch-kommunistischen Widerstand gegen die Okkupationsmacht sowie das Auftreten massiver Gewaltexzesse. Sein Buch bezieht dafür nicht nur Material von alliierten Nachrichtendiensten und die Sicht der Opfer, sondern ganz wesentlich auch japanische Quellen und damit insbesondere die Perspektive der Besatzer mit ein.Ausgezeichnet mit dem Förderpreis für Militärgeschichte und Militärtechnikgeschichte 2017 (2. Platz)Krieg und Konflikt: Herausgegeben von Martin Clauss, Marian Füssel, Oliver Janz, Sönke Neitzel und Oliver Stoll
Lese-Probe zu „Zwischen Kollaboration und Widerstand “
Prolog"[A]ls Soldat habe ich ein vollkommen reines Gewissen. Ich bin ein Opfer der englischen Armee. Auch wenn mich jetzt der Tod ereilt, ist mein Geist kein bisschen ins Wanken geraten. Ohne Sorge trete ich daher meine letzte Reise an."Es war am frühen Morgen des 26. Juni 1947 als sich die Zellentüre ein letztes Mal für den Inhaftierten öffnen sollte. Noch wenige Stunden zuvor hatte der Gefangene Kawamura Sabur? die letzten Eintragungen in sein Notizheft vorgenommen. Es handelte sich um Worte des Abschieds, die er an seine Familie richtete. Sie sollten die letzten im Leben des 51-jährigen Militärs sein. Während seiner Zeit in alliierter Haft und während des ihm gemachten Kriegsverbrecherprozesses, bei dem Kawamura als einer der japanischen Hauptverantwortlichen für die Ermordung Tausender Überseechinesen in Singapur im Frühjahr 1942 angeklagt worden war, hatte er seinem Notizheft, das ihm als letztem persönlichem Gegenstand verblieben war, seine innersten Gefühle und tiefsten Gedanken anvertraut. Das Wort richtete er dabei an seine Liebsten, seine Ehefrau Haruko und seine vier Kinder. Um sie kreisten stets seine Gedanken und sie waren es auch, die Kawamura für die Zeit nach seinem Tod dazu bestimmt hatte, seine letzten weitestgehend in Briefform verfassten Aufzeichnungen zu lesen. Vielleicht wäre manche Zeile weitaus unpersönlicher ausgefallen, hätte er gewusst, dass dieses Schriftstück nach seinem Tod veröffentlicht werden sollte. Wie dieses Egodokument eindrücklich offenbart, verstand sich Kawamura bis zuletzt als Opfer des Krieges und einer Siegerjustiz. Zeichen von Reue oder Schuldgefühle besass er keine.Als Kommandeur der 9. Infanteriebrigade der 5. Division hatte Ka-wamura am Malayafeldzug teilgenommen. Nach der erfolgten Erobe-rung der malaiischen Halbinsel, die mit der nie für möglich gehaltenen Kapitulation der Festung Singapur am 15. Februar 1942 ihren Höhepunkt erreicht hatte, war ihm zu seiner eigenen Überraschung der Oberbefehl über die Garnisonstruppen
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im Stadtkern Singapurs erteilt worden. Als der Generalmajor den Befehl erhalten hatte, die wehrhafte männliche überseechinesische Bevölkerung Singapurs zu eliminieren, hatte er nicht daran gedacht, dass dies nach dem Krieg auch Konsequenzen für ihn und sein eigenes Leben haben könnte. Wer hatte nach all den militärischen Erfolgen Japans im Frühjahr 1942 schon geahnt, dass das japanische Kaiserreich nur wenige Jahre später das Schlachtfeld als Verlierer verlassen würde. Der im Februar 1942 erteilte Befehl zur "Grossen Inspektion Singapurs" (Shingap?ru Daikensh?) und die damit verbundenen Massnahmen waren Kawamura auf der einen Seite zwar grausam erschienen. Auf der anderen Seite waren ihm zur damaligen Zeit aber noch immer die zahlreichen Berichte vom Zweiten Chinesisch-Japanischen Krieg und seine eigenen in China gemachten Erlebnisse vor Augen. Was hatte die japanische Besatzungsmacht auf dem chinesischen Kriegsschauplatz mit Guerillas zu kämpfen gehabt, als ob ohne Ausnahme jeder Chinese dem antijapanischen Widerstand zugetan wäre. Ganz China, das aus japanischer Sicht als "Lebensraum" von essenzieller Bedeutung war, hatte sich gegen die Einheiten der japanischen Armee zur Wehr gesetzt. Sowohl die Anhänger der Kuomintang, als auch die Soldaten der chinesischen Roten Armee sowie die Mannen des Warlords Yan Xishan hatten ihre Waffen erhoben. Sie alle hatten im Laufe von Japans "Heiligem Krieg" (Seisen) erhebliche Verluste in den japanischen Reihen verursacht. Dabei hatten sie sich der japanischen Armee in der Regel nicht auf dem offenen Schlachtfeld entgegengestellt. Vielmehr hatten sie aus dem Hinterhalt agierend alle Formen der klassischen irregulären Kriegführung zur Anwendung gebracht. Weder drastische Strafexpeditionen noch diplomatische Bemühungen hatten damals die Flammen des lodernden Widerstands des chinesischen Volkes eindämmen können. Und so ver-wunderte es Kawamura im Frühjahr 1942 eigentlich kaum, dass der Generalstab der japanischen 25. Arm
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Inhaltsverzeichnis zu „Zwischen Kollaboration und Widerstand “
InhaltAbkürzungsverzeichnis 8Prolog 111. Einleitung 181.1 Vorgehensweise, Quellen und Forschungsstand 211.2 Der Besatzungsdiskurs. Transkontinentale Vergleichsebenen zwischen japanischer und deutscher Fremdherrschaft im Zweiten Weltkrieg 382. Vorgeschichte: Die britische Administration der malaiischen Halbinsel und Singapurs bis zum Vorabend der japanischen Malayainvasion 683. Mar? sakusen: Der Malayafeldzug der japanischen 25. Armee und die Eroberung Singapurs 903.1 Von der Invasion an der malaiisch-thailändischen Grenze bis zur Kapitulation Singapurs 903.2 Gründe für die japanische Einnahme Malayas und den Fall der "Festung Singapur" 1283.3 Kollaboration der ersten Stunde 1383.3.1 Fujiwara Kikan (????) und Kesatuan Melayu Muda 1413.3.2 Harimao 1503.3.3 Die Geburt der Indian National Army 1543.4 Früher militärischer Widerstand 1633.4.1 Die Wurzeln des chinesisch-kommunistischen Widerstands in Malaya: Die Malaiische Kommunistische Partei und die 101 STS 1633.4.2 Dalforce 1743.4.3 Frederick Spencer Chapman und der Widerstand alliierter Stay-Behind-Fighter 1774. Malaya und Singapur unter japanischer Militäradministration 1864.1 Die Errichtung der Militäradministration 1864.2 Die Rolle einheimischer Eliten in Japans Besatzungspolitik 2244.2.1 Die malaiischen Sultane 2244.2.2 Kesatuan Melayu Muda und der Traum von malaiischer Unabhängigkeit 2424.3 Kontrollmechanismen: Polizeieinheiten, Kempeitai (???), Jikeidan (???) und Tonarigumi (??) 2514.4 Die Aufstellung paramilitärischer Einheiten: Heiho (??), Giy?tai (???) und Giy?gun (???) 2735. Formen der Gewalt in der Frühphase der Besatzungszeit 2905.1 Die Sicht der japanischen 25. Armee auf die überseechinesische Community 2915.2 Sook Ching Massaker oder "die grosse Inspektion Singapurs" (Shingap?ru Daikensh? ?????????) als japanische Präventivmassnahme zur Eindämmung des antijapanischen Widerstands 3065.3 Gründe für das Sook Ching Massaker und die "Chinaerfahrung" 3355.3.1 Japans Erfahrung auf dem chinesischen Schlachtfeld
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3385.3.2 Kawamuras "Chinaerfahrung" 3455.3.3 Yamashita Tomoyuki und Tsuji Masanobu 3605.4 Zwangskollaboration und weitere Repressionsmassnahmen am Beispiel der Kaky? Ky?kai (????) 3736. Militärischer Widerstand gegen die japanische Besatzung 3906.1 Widerstand 1942 3906.1.1 Der militärische Widerstand im ersten Jahr der Besatzung aus japanischer Perspektive 3906.1.2 Der "logistisch-meteorologische Widerstand" 1942 und die Problematik der Lebensmittelversorgung 4176.2 Indigene Zwangsarbeiter (R?musha ???) aus Malaya und Singapur an der Burma-Siam-Railway zwischen Kollaboration und Widerstand 4506.3 Die weitere Entwicklung des militärischen Widerstands der Malayan People's Anti-Japanese Army (MPAJA) 4726.4 Infiltrierter militärischer Widerstand der Alliierten: Force 4946.5 Weitere Widerstandsgruppen am Kriegsende: Overseas Chinese Anti-Japanese Army (OCAJA) und malaiischer Widerstand 5106.6 Eine Einordung der militärischen Wirkkraft des chinesisch-kommunistischen und alliierten Widerstands 5207. Das Ende der japanischen Okkupation 5568. Fazit 571Anhang 588Abbildungsverzeichnis 590Tabellenverzeichnis 591Quellen- und Literaturverzeichnis 592Zeitungen 592Englische und niederländische Primärquellen 593Japanische Primärquellen 605Gedruckte Primärquellen 612Japanische Sekundärliteratur 615Sonstige Sekundärliteratur 624Unveröffentlichte Schriften 642Filmisches Material 643Internetquellen 643Interview 644Danksagung 645
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Autoren-Porträt von Takuma Melber
Takuma Melber, Dr. phil., war Fachberater für die ZDF-Redaktion Zeitgeschichte und lehrt am Exzellenzcluster »Asia and Europe in a Global Context« der Universität Heidelberg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Takuma Melber
- 2017, 648 Seiten, Masse: 14,4 x 21,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593508176
- ISBN-13: 9783593508177
- Erscheinungsdatum: 29.09.2017
Pressezitat
»Melbers minutiöse Darstellung beruht auf einer breiten Materialbasis, bei der vor allem die verdienstvolle Auswertung einer Fülle von Quellen in japanischer Sprache hervorzuheben ist.«, Militärgeschichtliche Zeitschrift, 04.12.2018»Mit seiner Dissertation [...] schliesst [...] Takuma Melber [...] eine Lücke. Als Sohn einer japanischen Mutter und eines deutschen Vaters hat er zudem Schneisen in japanische Archive und Literatur geschlagen, die den Blick auf eine nahezu unbekannte Episode des Zweiten Weltkriegs eröffnen: das Blutbad unter der überseechinesischen Community, das japanische Truppen kurz nach der Eroberung in Singapur begingen und das als Sook-Ching-Massaker in der chinesischen Literatur bezeichnet wird. [...] Es gehört zu den Stärken seines Buches, dass Melber nicht vor einem Vergleich mit der deutschen Besatzungspolitik während des Zweiten Weltkriegs zurückscheut.« Berthold Seewald, DIE WELT, 24.04.2018»Takuma Melber [ist] mit 'Zwischen Kollaboration und Widerstand' ein herausragender Beitrag zur deutschsprachigen Geschichtswissenschaft gelungen. Das Buch besticht durch eine ausserordentlich breite Quellenbasis und wurde mit grosser Akribie recherchiert. In der Forschung zur japanischen Eroberung und Besatzung der malaiischen Halbinsel taugt dieses Buch zum Standardwerk.« Sven Matthiessen, H-Soz-Kult, 08.02.2018»Melber's goal is to disseminate scholarship on World War II in Malaya to the German-language academic community and, hopefully, spark interest in the comparative aspects such scholarship can offer to those more familiar with the European case.« Sandra Khor Manickam, Bunron, 2018»Takuma Melber ist mit dem vorgestellten Werk ein detaillierter und mit reichlichem, auch japanischsprachigem, Quellenmaterial belegter Überblick über die Zeit der japanischen Besatzung in Malaya und Singapur gelungen. [...] Ein lesenswerter Beitrag zur Geschichte des zweiten Weltkriegs in Südostasien, der wichtige Einblicke in einen bislang wenig erforschten Bereich der
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japanischen Besatzungspolitik bietet.« David Ziegler, Jahrbuch für aussereuropäische Geschichte, 2018
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