ZettelWirtschaft
Die Geburt der Kartei aus dem Geiste der Bibliothek
»Karteien können alles«, verheisst der Fortschritt 1928 im Namen der gleichlautenden Fabriken GmbH ... Das Versprechen ist kein geringes: »Karteien können in den Lagerverwaltungen der grossen Industriewerke Zehntausende kleiner und grosser Einzelteile in...
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Produktinformationen zu „ZettelWirtschaft “
Klappentext zu „ZettelWirtschaft “
»Karteien können alles«, verheisst der Fortschritt 1928 im Namen der gleichlautenden Fabriken GmbH ... Das Versprechen ist kein geringes: »Karteien können in den Lagerverwaltungen der grossen Industriewerke Zehntausende kleiner und grosser Einzelteile in Ordnung halten, können in den Personalbüros jede beliebige Anzahl Adressen übersichtlich gliedern, können in den Meldeämtern der grossen Städte die Bewegung von Hunderttausenden von Menschen überwachen, können in den Buchhaltungsabteilungen der kaufmännischen Büros sich nützlich machen, z.B. als Kontokorrent-Karteien, usw., usw.«Diese Studie versucht, eine für die Entwicklung der Kartei konstitutive Idee von ihrer Urszene bis zum angezeigten Fortschritt zu verfolgen. Da diese Begriffe fordern, sich in eine Medienarchäologie einzuschreiben, die die Universalität von Papiermaschinen untersucht, folgt das dieser Studie zugrunde gelegte Frage-Raster einer Formation der (unelektronischen) Datenverarbeitung.Warum handelt es sich bei dieser Apparatur, die vieles verspricht und vermeintlich alles kann, um eine universelle Maschine? Aus welchen Errungenschaften gründet sich dieser Anspruch? Vor welcher Schablone vermag sich die Papiermaschine abzuheben? Aus welchen Wurzeln entwickelt sich dieses System der Verzeichnung?Was für eine solche Maschine lediglich vonnöten ist, weist Alan Turing schliesslich erst knapp zehn Jahre später nach: ein langes, gleichwohl unterteiltes Papierband, ein Schreib-/Lese-Kopf und ein genau festgelegtes Verfahren, wie der Schreib-/Lese-Kopf auf den Papierabschnitten zu bewegen sei. Diesen drei logischen Grundbestandteilen eines jeden Computers gilt es nun nachzuspüren, ihre Kontexte in dieser Form der Datenverarbeitung zu verorten und das Zusammenspiel zu analysieren, das schliesslich zu dem gerechtfertigten Satz führen darf: »Karteien können alles!«
Autoren-Porträt von Markus Krajewski
Markus Krajewski, Dr. phil., geb. 1972, ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Basel. Gastprofessuren u.a. in Lüneburg, Harvard.
Bibliographische Angaben
- Autor: Markus Krajewski
- 2017, 2., erw. Aufl., 224 Seiten, 23 Abbildungen, Masse: 14,9 x 23,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Kulturverlag Kadmos
- ISBN-10: 3865992145
- ISBN-13: 9783865992147
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